Corona Schutzwand gegen Corona

Von Martin Heim
Mathias Werhan fertigt Spukschutzwände aus Polycarbonat mit Hilfe von Lasertechnik an. Sollte die Nachfrage wieder anziehen, kann Werhan die Produktion sofort wieder aufnehmen. Foto: /Martin Kalb

Über 5000 Quadratmeter Polycarbonat hat die Häfnerhaslacher Firma Lasertechnik Werhan zu Spuckschutzwänden verarbeitet. Der Boom ist vorerst vorüber. Im Bedarfsfall kann die Produktion sofort wieder hoch gefahren werden

Eigentlich ist die Firma Lasertechnik Werhan auf Lasertechnik und Holzarbeiten spezialisiert. Lasergravur, Lasercut, Direktdruck, Holzwerkstatt und Beflockung sind die beeindruckende Kernkompetenz des Unternehmens von Mathias Werhan aus Häfnerhaslach. Mathias Werhan, der das Unternehmen zusammen mit seiner Frau Sindy nebenberuflich betreibt, stellt aus Polycarbonat normalerweise unter anderem Hundemarken, Displays oder Pokale und dergleichen her.

Wegen der Corona-Pandemie waren plötzlich Spuckschutzwänden aus Polycarbonat heiß begehrt. Genau diese Material bearbeitet der Häfnerhaslacher unter anderem auch für seine sonstigen Produkte.

Firma komplett umgerüstet

Als die Nachfrage nach solchen Spuckschutzwänden plötzlich nahezu explodierte, habe man das notwendige Material aus ganz Europa zusammengekauft. Über Nacht hat Mathias Werhan sein kleines Unternehmen komplett umgerüstet und auf die Produktion solcher Schutzwände umgestellt. „Das war die krasseste Zeit in der Firmengeschichte seit 2009“, so Mathias Werhan.

Vor allem die Polizeipräsidien des Landes, Arztpraxen, Zahnarztpraxen, Banken und sogar das Wasserwirtschaftsamt wurden während der Pandemie mit Spuckschutzwänden „Made in Häfnerhaslach“ ausgestattet (die BZ berichtete).

5000 Quadratmeter verarbeitet

In der Summe hat das kleine Häfnerhaslacher Unternehmen nach Angaben von Mathias Werhan über 5000 Quadratmeter Polycarbonat zu Spuckschutzwänden verarbeitet. Das Material ist etwa 5 Millimeter dick und muss laut Vorschrift bruchsicher sein. Eigenschaften, die die Schutzwände der Firma Werhan erfüllen. Mehrere Tausend solcher Schutzwände hat das Häfnerhaslacher Unternehmen seither an die Polizei geliefert. Bis nach Mannheim habe man beispielsweise fast alle Polizeipräsidien und unzählige Polizeidienststellen ausgerüstet, so Werhan. In den Polizeidienststellen wurden die Schutzwände auch in den Vernehmungsräumen installiert.

Etliche tausend Kilometer hat Mathias Werhan während der Pandemie zurückgelegt, um Maß zu nehmen und die Kunden zu beliefern, zumal auch fast jede Spuckschutzwand eine Maßanfertigung sei. Die Nachfrage nach den Spuckschutzwänden ging Mitte 2021 schlagartig zurück, so Mathias Werhan. Das Stammkundengeschäft mit den Hundemarken habe man angesichts der enormen und dringenden Aufträge an Spuckschutzwänden in dieser Zeit etwas vernachlässigt, räumt der Häfnerhaslacher Unternehmer ein. Die vorerst letzte Spuckschutzwand lieferte Mathias Werhan im März an das Polizeipräsidium in Ulm.

Produktion schnell hochfahrend

Sollte die Nachfrage nach dem einst so heiß begehrten Produkt plötzlich wieder steigen, ist Mathias Werhan bereit. Er könnte, über Nacht, in Häfnerhaslach die Produktion von Spuckschutzwänden wieder aufnehmen. Werhan weiß, dass vielerorts die Wände inzwischen weggeworfen wurden.

www.lasertechnik-werhan.de

 
 
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