Corona-Tests im Landkreis Bereit für kostenlose Tests

Von Frank Ruppert
Im neuen Corona-Schnelltestzentrum in der Bietigheimer Viadukthalle werden Nasenabstriche genommen. Termine gibt es online, ab Montag ist ein Test pro Person und Woche kostenlos. ⇥ Foto: Martin Kalb

Ein Mittel für mehr Freiheiten im Lockdown sollen kostenlose Schnelltests sein. Ab Montag gibt es sie im Kreis.

Ab Montag können sich laut den Ergebnissen der Bund-Länder-Gespräche alle Bürger anlasslos einmal pro Woche auf Kosten des Bundes  auf Corona testen lassen.

Wie sieht die Teststrategie des Landkreises aus?

Im Kreis Ludwigsburg gibt es keine einheitliche Strategie und damit auch keine kreisweit gesteuerten oder organisierten Testzentren. Es unterscheidet sich von Gemeinde zu Gemeinde, wie mit dem Thema umgegangen wird. In manchen Gemeinden verweist man auf die Apotheken und Ärzte, bei denen Schnelltests angeboten werden, anderenorts wiederum gibt es Testzentren. Solche dezentral organisierten Zentren gibt es unter anderem schon in Bietigheim, Bissingen, Freiberg, Pleidelsheim und Ludwigsburg.

Warum ist jede Gemeinde und jede Stadt selbst für die Organisation verantwortlich?

„Das war die Vereinbarung, die kommunale Spitzenverbände und das Land getroffen haben“, sagt Landrat Dietmar Allgaier der BZ. Im Landkreis Böblingen gebe es zwar eine kreisweite Strategie, aber die sei auch von einem Apotheker aufgebaut worden. In Ludwigsburg gebe es aber auch eine Arbeitsgruppe Testung und man sei seitens des Kreises gerade dabei, eine Übersicht der Testzentren zu erstellen.

Hilft der Kreis kleinen Kommunen bei der Organisation?

Ja, sagt Landrat Allgaier. Eine Kommune, die selbst kein Testzentrum organisieren könne, könne die Hilfe des Landratsamts in Anspruch nehmen. „In welcher Form, ob das in Form einer Station oder durch unsere mobilen Testteams erfolgt, muss man dann im Einzelfall absprechen“, so Allgaier. Außerdem sei geplant, die Drive-Inn-Teststelle an der MHP-Arena auch für die Bevölkerung zu öffnen.

Wie bekomme ich einen Termin zur Testung?

In den miteinander verbundenen Zentren von Freiberg, Bietigheim und Bissingen funktioniert die Terminvergabe online unter www.coronatest-lokal.de. In der Bietigheimer Viadukthalle sind am Montag etwa zwischen 9 und 20 Uhr mehr als 100 Termine buchbar. Apotheker Andreas Bühler organisiert das Testen in Bietigheim und Bissingen und wird dabei von DRK und DLRG unterstützt. Auch einem großen Ansturm sei man gewachsen, sagt er.

Er empfiehlt bei der Online-Anmeldung  die Option „Kostenfrei gemäß Coronavirus-Testverordnung des Bundes“ zu wählen. Aktuell ist hier noch zu lesen, dass ein Nachweis zu erbringen ist, dass man zum berechtigten Personenkreis gehört. Da der Bund diesen Personenkreis auf alle Bürgerinnen und Bürger erweitert hat, kann jedoch auf einen Nachweis verzichtet werden. Die Verweildauer im Testzentrum betrage nur wenige Minuten, weil man das Testergebnis mit Zertifikat nach 15 bis 30 Minuten aufs Handy bekommen könne.

Die Chefin des Kreisgesundheitsamts, Dr. Karlin Stark, hofft, dass am Montag kein Ansturm auf die Testzentren beginnt. Nur zu testen, weil es kostenlos ist, hält sie für falsch. Hat man hingegen vor, einen alten oder kranken Menschen zu besuchen, sollte man das Angebot wahrnehmen.

Wie wird getestet?

Zur Anwendung kommen im Landkreis unterschiedliche Tests. Laut Bühler muss bei den Tests aus der Notreserve des Landes weit in der Nase oder im Rachen ein Abstrich genommen werde, in seinen Testzentren bietet er aber eine weniger unangenehme Methode an, bei der nur vorne in der Nase abgestrichen werde. „Es geht darum, dass die Leute das Angebot auch annehmen und nicht die Testung meiden, weil sie unangenehm ist“, so Bühler.

Was geschieht bei einem positiven Schnelltest?

Dann wird das dem Gesundheitsamt mitgeteilt, man ist verpflichtet einen PCR-Test machen zu lassen und in häusliche Quarantäne zu gehen.

 
 
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