„Das Netz“ baut sein Online-Angebot weiter aus Fitness, Rezepte und Nachhaltigkeit

Von Rena Weiss
Das Netz - Jugendförderung Bietigheim-Bissingen hat in der Pandemie sein Online-Angebot immer weiter ausgebaut. Es wird gut angenommen von den Jugendlichen.⇥ Foto: Das Netz

Die Jugendförderung „Das Netz“ in Bietigheim-Bissingen baut ihr digitales Angebot weiter aus.

Das Ferienprogramm der Jugendförderung „Das Netz“ richtet sich an Kinder zwischen sechs und 15 Jahren. Für Jugendliche gab es vor der Pandemie zahlreiche Angebote im Jugendhaus 4D. Doch mit der Pandemie und den Lockdowns mussten auch Harald Finkbeiner-Loreth und sein Team der Jugendförderung umdenken. „Da wir viele soziale Medien schon vor der Pandemie für den Kontakt mit jungen Menschen genutzt haben, konnten wir sehr schnell reagieren“, sagte Finkbeiner-Loreth im vergangenen Jahr bei der Vorstellung des Jahresberichts der Jugendförderung (die BZ berichtete). Dieses digitale Angebot wurde stetig ausgebaut und hat auch 2021 weiterhin bestand.

Wichtig sei dabei vor allem das persönliche Engagement der Mitarbeiter. Bei Instagram beispielsweise stehen die Mitarbeiter mit ihren eigenen Accounts in Kontakt mit den Jugendlichen. „Wir hatten ein ‚Das Netz’-Account, aber die Jugendlichen kritisierten, dass sie nicht wissen, mit wem sie da gerade sprechen“, erklärt Sozialarbeiterin bei der offenen Jugendarbeit, Maria Limoli. Haben die Jugendlichen Vertrauen geschaffen zu dem jeweiligen Mitarbeiter, wollen sie auch mit diesem chatten und nicht den einen Tag mit dem einen Mitarbeiter und den anderen mit dem anderen. Bei Bedarf und in wichtigen Fällen gibt es immer noch das Angebot „Walk and Talk“. Hier trifft sich der jeweilige Sozialarbeiter mit dem Kind oder dem Jugendlichen. Bei einem Spaziergang wird darüber geredet, was einen beschäftigt. „Online können wir nämlich nicht wissen, wer sonst noch mit im Zimmer ist“, sagt der Leiter der Jugendförderung.

Ganz neu im digitalen Angebot sind Fitnessangebote, kostenlos und für alle. „Anfang des Jahres kamen viele auf uns zu und suchten nach Bewegungsmöglichkeiten“, sagt Limoli. Gemeinsam mit Trainern werden nun jeden Tag Sporteinheiten über Instagram angeboten. Von Zumba, über Rückenfit, Yoga und eine Fatburner-Einheit ist alles dabei. Mittlerweile zeigen auch immer mehr Teilnehmer ihre Gesichter. „Am Anfang waren die Kameras eher aus, jetzt sind immer mehr an“, sagt Limoli. Das zeige, dass die Kinder und Jugendlichen sich nach Kontakten sehnen.

Fakten zu Plastiktüten

Bei der Entwicklung neuer Kurse, ob digital oder live, zählen die „Das Netz“-Mitarbeiter auf die Kindern und Jugendlichen. Nicht erst seit der Pandemie zeigt sich, dass das Thema Nachhaltigkeit für viele wichtig ist, erklären die beiden Pädagogen. In lustigen Videos gibt es beispielsweise Fakten zu Plastiktüten. „Gemeinsames Kochen ist auch sehr beliebt“, weiß Maria Limoli, die regelmäßig Koch- und Backvideos postet.

Mit den Sozialen Medien werden jedoch hauptsächlich Jugendliche erreicht. Gerade für die Jüngeren muss eine andere Lösung her, so Finkbeiner-Loreth. Sie brauchen soziale Interaktionen für ihre Entwicklung. Er nennt als Beispiele Sandkasten-Situationen: das Teilen von Spielzeug, das Miteinanderspielen, aber auch das Streiten seien wichtige Situationen, in denen Kinder soziales Miteinander lernen. Das seien Interaktionen die Erwachsene nicht ersetzen können. Er hofft auf eine baldige Lösung für Kinder und Jugendliche – digitale Angebote können nur eine Ergänzung zu echten Begegnungen und Erfahrungen sein.

Informationen zum neuen Ferienprogramm von "Das Netz - Jugendförderung Bietigheim-Bissingen" gibt es hier.

 
 
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