Deponie in Horrheim Erster AKW-Schrott angeliefert

Von bz
Die erste Charge von Bauschutt aus Neckarwestheim kam nun auf der Deponie Burghof an. Foto: Oliver Bürkle

Vier Tonnen freigemessener Bauschutt sind in die Horrheimer Deponie eingebaut worden.  Mehr als 3000 weiterer Tonnen sollen dort und in Schwieberdingen folgen.

Am Mittwochmittag kam die erste Charge freigemessener Abfälle aus dem im Rückbau befindlichen Block I des Kernkraftwerks Neckarwestheim auf der Deponie Burghof in Vaihingen-Horrheim an. „Reibungslos und ohne Zwischenfälle“, wie die AVL im Nachgang mitteilte, sei alles abgelaufen.

Bei der Charge handelt es sich laut EnBW um 4 Tonnen Bauschutt, die behördlich für die Anlieferung auf der Deponie freigegeben wurden. Die Deponierung entspreche den gesetzlichen Vorgaben und erfolge gemäß der sogenannten „Handlungsanleitung“, die im Jahr 2015 mit dem Landkreistag vereinbart worden war.

Schutt aus Reaktorgebäude

Der Bauschutt stammt unter anderem aus dem Reaktorgebäude. Das Material wurde bereits vor, während und nach seinem Abbau mehrmals durch Messungen untersucht, teilt der Energiekonzern mit. Unmittelbar nach den unabhängigen Kontrollmessungen seien die Verpackungen, in denen sich der Bauschutt befindet, von Gutachtern verplombt worden. Auch die Beladung des Lastwagens, mit dem der Bauschutt transportiert wird, fand im Beisein von Gutachtern des Deponiebetreibers AVL und des Umweltministeriums statt.

4400 Tonnen auf Deponien

Die EnBW geht davon aus, dass insgesamt voraussichtlich etwa 4400 Tonnen aus dem Rückbau von GKN I – das ist etwas mehr als 1 Prozent der gesamten Abbaumasse des Kraftwerks – eine sogenannte „spezifische Freigabe zur Deponierung“ erhalten können. Bei diesem Material handele es sich um konventionelle Abfälle, die unter das Kreislaufwirtschaftsgesetz fallen und auf Deponien entsorgt werden müssen. Dieses Gesetz verpflichte den Abfallverursacher – also jedes Industrieunternehmen und hier speziell die EnBW –, solches Material an den öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger des Landkreises zur Deponierung abzugeben, auf dessen Gemarkung der Abfall entsteht.

Großteil im Kreis Ludwigsburg

Ebenfalls verpflichte das Kreislaufwirtschaftsgesetz diesen öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträger dazu, Abfälle dieser Kategorie dann zur Deponierung anzunehmen. Der Block GKN I habe die Besonderheit, teils auf der Gemarkung des Landkreises Ludwigsburg und teils auf der Gemarkung des Landkreises Heilbronn zu stehen. Die Aufteilung der zu deponierenden etwa 4400 Tonnen stehe ungefähr im Verhältnis von drei Viertel (Landkreis Ludwigsburg) zu einem Viertel (Landkreis Heilbronn).

Rückbau seit 2017

„Wir stehen zu unserer Verantwortung und Verpflichtung, das Abbaumaterial aus dem Rückbau des Blocks I des Kernkraftwerks Neckarwestheim sicher und für den Menschen unschädlich zu deponieren“, sagt Landrat Dietmar Allgaier, der auch Vorsitzender des AVL-Aufsichtsrats ist. In den kommenden Jahren sollen weitere rund 3350 Tonnen spezifisch freigemessener Abfälle folgen, die sowohl im Burghof als auch auf der Deponie Am Froschgraben (Schwieberdingen) eingebaut werden.

Der Rückbau von Block I des Kernkraftwerks Neckarwestheim macht laut Betreiber seit seinem Start im Jahr 2017 gute Fortschritte. Im konventionellen Maschinenhaus seien inzwischen die Großkomponenten – wie etwa Turbinen und Generatoren – vollständig demontiert.

Kleine Anlagenteile

Dort werden nun vor allem noch verbliebene kleinere Anlagenbestandteile abgebaut, wie zum Beispiel Rohre, Pumpen und Armaturen. Im Reaktorgebäude wurden die Hauptkühlmittelleitungen, die Hauptkühlmittelpumpen, die Dampferzeuger und der Druckhalter ausgebaut. Abgeschlossen ist darüber hinaus die Zerlegung der Einbauten des Reaktordruckbehälters (RDB) und des RDB selbst.

 
 
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