Der Gemeinderat hat Mindestpreise definiert Bauplätze in Bietigheim-Bissingen werden versteigert

Von Uwe Mollenkopf
Wer in Bietigheim-Bissingen künftig ein Eigenheim bauen möchte, könnte den nötigen Bauplatz womöglich ersteigern. Foto: dpa/Jens Büttner

Der Gemeinderat hat Mindestpreise für den Verkauf definiert.

Der Gemeinderat hat sich auf ein Verfahren zum Verkauf dreier städtischer Grundstücke festgelegt. Dazu wurden Mindestpreise festgelegt, den Zuschlag soll der Bieter mit dem höchsten Kaufpreisangebot erhalten. Die Entscheidung fiel einstimmig mit einer Enthaltung. Ob die Erlöse zur Schaffung günstigen Wohnraums verwendet werden, wie die SPD gefordert hat, ist noch offen.

Im Einzelnen ist geplant, den Bauplatz, den die Stadt in der Ludwigsburger Straße in Bissingen mit einer Fläche von rund 430 Quadratmetern hat, für mindestens 650 Euro pro Quadratmeter zu veräußern. Gleiches gilt für zwei Bauplätze im Traminerweg in Untermberg mit circa 442 und 433 Quadratmetern. Diese Grundstücke sind entsprechend dem Bebauungsplan entweder zum Bau eines Einzelhauses oder eines Doppelhauses nutzbar. Die Stadt hat sich jetzt aber auf Einzelhäuser festgelegt. Sollte dies nicht möglich sein, könnte der Verkauf als ein Doppelhaus dann doch noch in Erwägung gezogen werden, so die Vorlage.

Für die SPD-Fraktion machte Sprecher Thomas Reusch-Frey darauf aufmerksam, dass der Preis für die Grundstücke in Untermberg seit 2015 von 390 Euro pro Quadratmeter auf 650 Euro gestiegen sei. Dennoch: Ein Verkauf sei angesichts des Mangels an Wohnraum das Gebot der Stunde, und: „Als Stadt sollen und wollen wir nichts verschenken.“

Erlös für sozialen Wohnraum?

Reusch-Frey war sich aber bewusst, dass angesichts dieses Preisniveaus eine Eigentumsbildung fast unmöglich gemacht werde. Er schlug vor, das Ganze mit einer sozialen Komponente zu verknüpfen. Aus den erwarteten Grundstückserlösen solle die Stadt einen Beitrag zur Schaffung sozialen Wohnraums abführen, zum Beispiel an die Bürgerstiftung. Die Verwaltung solle dazu zum Nachtragshaushalt einen Vorschlag machen.

Oberbürgermeister Jürgen Kessing reagierte indes verhalten auf die Forderung. Man solle das Fell des Bären nicht verteilen, bevor er erlegt sei, empfahl er. Kessing verwies auch darauf, dass das Gelände beim Erwerb durch die Stadt noch kein Bauland gewesen sei und diese von der erworbenen Fläche 500 Quadratmeter für den Untermberger Kindergarten gebraucht habe.

 
 
- Anzeige -