Diskussion um Öffnung der Weinstraße Drei Varianten zur Auswahl

Von Michael Soltys
Die Einmündung der Besigheimer Weinstraße (rechts) in die Löchgauer Straße. Es gibt viele Gegner, die eine Öffnung der Straße für den Autoverkehr ablehnen. ⇥ Foto: Martin Kalb

Im Ausschuss für Umwelt und Technik wurden die Vorschläge für die Öffnung der Weinstraße für den Autoverkehr diskutiert. Am Dienstag, 18. Mai, befasst sich der Gemeinderat damit.

Die Idee, die Weinstraße wieder für den Autoverkehr zu öfnnen und damit eine zweite Ausfahrt aus dem Bahnhofsquartier in Besigheim in Richtung Löchgau zu schaffen, hat in der Stadt für einige Aufregung gesorgt. Auf einer Online-Plattform finden sich mittlerweile knapp 500 Unterschriften, mit denen das Vorhaben abgelehnt wird. Die schmale Straße von der alten Post hoch zur Löchgauer Straße ist bisher Fußgängern und Radfahrern vorbehalten. Und das soll auch so bleiben, fordern die Gegner, die im Gemeinderat bei der Fraktion des BMU Unterstützung finden.

Autos und Radfahrer

Um die Diskussion zu versachlichen, hat die Stadt mittlerweile drei mögliche Lösungsvorschläge ausgearbeitet, die Stefan Maier, der Leiter des Tiefbauamtes, am Dienstag im Ausschuss für Umwelt und Technik vorstellte. Beim ersten Vorschlag wird der Radweg auf die linke Seite bergauf verlegt, um Platz für eine Fahrbahn zu machen, die mit drei Metern breit genug sei, damit Autos im Einbahnverkehr dort fahren könnten.

Der Gehweg bleibt in seinem Bestand auf der rechten Seite Richtung Löchgauer Straße. Das hat den Nachteil, dass Radfahrer und Autofahrer sich an der Einmündung kreuzen. Ein alternativer Plan sieht vor, dass der Gehweg nach links verlegt wird und der Radweg entsprechend nach rechts rückt.

Die Freien Wähler hatten vorgeschlagen, dass bei der VR Bank in der Bahnhofstraße Parkplätze wegfallen und damit Platz entsteht für die Verlängerung der  Linksabbiegespur. Denn der Abzweig auf die Löchgauer Straße ist ein neuralgischer Punkt. Zwar kann man mit dem grünen Pfeil einfach nach rechts Richtung Löchgau abbiegen, das nutzt aber nichts, wenn die Linksabbiegespur blockiert ist. Bei dieser Lösung müssten in der Bahnhofstraße voraussichtlich weitere Parkplätze entfallen, da die Fahrbahn für drei Fahrspuren sonst zu eng wird, erläuterte Maier.

Am Dienstag, 18. Mai, wird der Gemeinderat über die Pläne und das weitere Vorgehen beraten. Thomas Pulli von der BMU-Fraktion brachte Software-Systeme ins Gespräch, mit denen beispielsweise in Bietigheim Busse ausgerüstet sind. Sie schalten die Ampeln auf Anforderung der Busfahrer auf Grün und könnten so an der Kreuzung bei der Volksbank den Verkehr entzerren. Friedrich Köhler von den Freien Wählern will prüfen lassen, ob sich eventuell der Bürgersteig in der Bahnhofstraße schmaler bauen lässt, um die längere Linksabbiegespur zu ermöglichen.

Ulrich Gerstetter von der CDU verwies darauf, dass der gesamte Verkehr in dem Quartier beachtet werden müsse. Es sei sehr wahrscheinlich, dass nach dem neuen Ärztehaus (die BZ berichtete) weitere Büros eingerichtet werden und der Verkehr weiter zunimmt. Beim Engpass an der Einmündung bei der Volksbank spielt seiner Ansicht nach der Verkehr, der von der Altstadtseite kommt, eine große Rolle. Das zeige sich, wenn beispielsweise die Bügelestorstraße wegen Bauarbeiten gesperrt sei. „Dann funktioniert es“, sagte Gerstetter. Bürgermeister Steffen Bühler pflichtete ihm bei: „Mit jeder Arztparxis entsteht weiterer Verkehr“, sagte er. Auch im alten Postgebäude stehe ein Nutzerwechsel an.

 
 
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