DM der Latein-Formationen Erfolg auf ganzer Linie für Bietigheim

Von sab
Die Latein-Formation der TSG Bietigheim überzeugte bei der DM der Formationen in Braunschweig mit ihrer neuen Choreografie „Heart and Soul“. Foto: /Mike Herzer

Bei der deutschen Meisterschaft in Braunschweig tanzt die Lateinformation der TSG auf den vierten Platz und bestätigt damit den Überraschungserfolg aus dem Vorjahr.

Der alte Deutsche Meister, der Grün-Gold-Club Bremen, ist erwartet wie verdient auch der neue. Und mittendrin im Jubeltaumel der Lateinformation aus der Hansestadt sind überglückliche Bietigheimer, die in der Braunschweiger Volkswagen-Arena vor rund 4000 Zuschauern eine glänzende Visitenkarte abgegeben haben. „Zweite deutsche Meisterschaft, zweites Mal Finale – und wir sind genauso überwältigt wie beim ersten Mal!“, jubelt Viven Kara, Tänzerin und stellvertretende Vorsitzende der TSG Bietigheim.

Buchholz-Klage Recht gegeben

Die Favoritenrolle bei den Lateinformationen war im Vorhinein klar vergeben. Bremen tanzt seit Jahren in einer eigenen Liga. Mit Spannung beladen war dagegen das Duell dahinter um Platz zwei. Denn den sportlichen Wettkampf zusätzlich angeheizt hatte die Klage von Blau-Weiß Buchholz gegen das WM-Nominierungsverfahren, wonach die TSG Bremerhaven auf Basis der DM-Ergebnisse aus dem Vorjahr bereits nominiert worden war. Just am Abend vor der DM bekamen die Buchholzer vom Sportgericht Recht, das damit den Bremerhavenern, die unter anderem bereits Flüge nach Hongkong gebucht hatten, den Startplatz entzog. Das DM-Finale wurde also zum Showdown: Wer Zweiter wird, fliegt zur WM am 18. Dezember in ehemalige britische Kolonie. Bremerhaven (31,23 Punkte) patzte, Buchholz (32,11) entschied die Nervenschlacht für sich.

Heißeste Anwärter auf den vierten Startplatz im Finale waren das 1. Latein Team Kiel und die TSG Bietigheim, die nach Braunschweig mit dem Ziel gefahren war, den sensationellen vierten Rang aus dem Vorjahr zu wiederholen und damit auch das beste Südteam zu bleiben.

Ihre furiosen Leistungen in der Vor- und Zwischenrunde stellte nicht nur den TSC Residenz Ludwigsburg in den Schatten, sondern auch Kiel. Im Finale legte die TSG noch eine Schippe drauf und wurde in der Wertungskategorie „Team Skills“ sogar höher bewertet als die vor ihnen platzierten Bremerhavener.

„Alle Zahnräder haben optimal ineinander gegriffen, was auch unserer guten Vorbereitung zu verdanken ist“, sagt Stefan Cramer aus dem vierköpfigen Trainerteam und war nicht nur auf sein Team stolz: „Besonders unsere mitgereisten Fans haben uns phänomenal über einen langen Tag bis ins Finale am Abend getragen.“

Mit ihrer neuen Choreographie „Heart and Soul“ griffen die Bietigheimer und Bietigheimerinnen auf Musik von Modern Talking zurück, von Aquas „Barbie Girl“ und Whitney Houston. Das Ergebnis kam gut an – beim Publikum und der Jury, die der TSG im Vergleich zum Vorjahr eine höhere Wertung bescherte. „Es ist für uns als Team die schönste Belohnung, auf so eine erfolgreiche deutsche Meisterschaft zurückzublicken und zu sehen, dass die unzähligen Stunden Training sich gelohnt haben“, sagt Viven Kara.

Vorfreude auf DM in Ludwigsburg

Der Blick geht nun nicht nur Richtung anstehender Bundesliga-Saison, sondern auch auf das Quasi-Heimspiel, wenn die DM 2024 in Ludwigsburg ausgetragen werden wird. Dafür wollen die Bietigheimer und Bietigheimerinnen an der Choreografie feilen und sie weiter ausarbeiten, betont Trainer Stefan Cramer.

Langfristig hat die TSG hohe Ziele. Cramer verdeutlicht: „Wie alle Mannschaften träumen wir davon, auf internationaler Tanzbühne eine Rolle zu spielen. Nachwuchsförderung, Eingliederung neuer Tänzerinnen und Tänzer ins Team und kontinuierliche Weiterentwicklung sind dabei unerlässlich.“

Standardformation des 1. TC Ludwigsburg kürt sich zum Vizemeister

Weit nach Mitternacht sicherte sich der 1. TC Ludwigsburg hinter dem übermächtigen Braunschweiger TSC den Vizemeistertitel in der Standard-Sektion und ließ damit die Göttinger Formation hinter sich, die in der abgelaufenen Bundesliga-Saison noch vor den Ludwigsburgern gelegen hatte. Das Finale komplettierte das Team des TSC Rot-Gold-Casino Nürnberg, das mit dem Hauch von 0,01 Punkten Rückstand auf Göttingen Platz vier belegte.

Die Neuauflage der ehemaligen Weltmeisterkür „Barcelona“ auf Musik von Freddie Mercury und Montserrat Caballé brachte den 1. TCL in die Erfolgsspur. Nach dem vierten Platz bei der letztjährigen deutschen Meisterschaft sicherte sich das Team von Norman und Dagmar Beck mit „Barcelona 2.0“ nun den zweiten Platz. Die Choreografie auf „Barcelona“ hatte dem 1. TCL bereits 2008 und 2010 zwei seiner bislang elf Weltmeistertitel eingebracht.

 
 
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