Ein neuer Teil der Sommerserie „Ferien daheim“ Trend-Sportart SUP auf der Enz

Von Heidi Vogelhuber
Stand-Up-Paddling auf der Enz im Selbstversuch. BZ-Redakteurin Heidi Vogelhuber (links) ist Teil der Beginner-Gruppe der Sunset-Tour auf der Enz, die vom SUP-Guide Stefan Teuber (Mitte) angeleitet wird. ⇥ Foto: Helmut Pangerl

Die Trend-Sportart des Jahres ist Stand-Up-Paddling (SUP). Unter anderem bietet das der Kanuverein „Die Zugvögel“ in Bietigheim-Bissingen an. Ein Selbstversuch.

Das Paddel so einstellen, dass man den Knauf mit ausgestrecktem Arm erreicht, das Board ins Wasser legen, über den Kniestand draufklettern. Erst den einen, dann den anderen Fuß aufsetzen und final zum Stehen kommen. Dabei sollte der Stand schulterbreit und stabil auf Höhe des Griffs auf dem Board sein. Und los geht’s mit dem Spaß auf dem Wasser. In der Theorie funktioniert so die neue Trend-Sportart Stand-Up-Paddling.

Was einem aber niemand sagt ist, dass die Knie zu Beginn zittern wie Espenlaub, vermeintlich simples Geradeaus-Fahren die Königsdisziplin ist und dass Stechmücken ziemlich verrückt nach den angestrengten Füßen des Stand-Up-Paddlers sind. Aber von vorne.

Seit zwei bis drei Jahren sieht man sie überall: Stand-Up-Paddler. Ob auf Badeseen oder auf fließendem Gewässer, wie dem Neckar, der Rems oder der Enz. Lässig gleiten sie über das Wasser und haben eine Menge Spaß dabei. Ob Jung oder Alt, das SUP, wie der Trendsport abgekürzt wird, ist allgegenwärtig. „Das ist das Schöne an dem Sport. Jeder kann ihn betreiben und auch schnell erlernen“, erklärt Stefan Teuber, der SUP-Guide bei den Zugvögeln ist. Die Zugvögel, die ihre „Paddel-Zentrale“, das Hauptquartier, wie es Inhaberin und Geschäftsführerin Anna Bröll im Gespräch mit der BZ nennt, erst im Frühjahr dieses Jahres nach Bietigheim-Bissingen in die Holzgartenstraße 18 verlegt haben und damit in unmittelbarer Nähe der Einstiegsstelle am Enzsteg sind, verleihen seit über acht Jahren neben Kanus auch SUP-Equipment, auch bieten sie geführte Touren an. „Die Situation an der Enz ist einzigartig. Der Paddler ist schnell von der Stadt aus mitten in der Natur“, sagt Bröll, die selbst begeisterte Wassersportlerin ist.

Los geht die Tour

An der Einstiegsstelle Enzsteg habe ich mich an einem heißen Freitagabend auch eingetroffen mit dem Ziel, erstmals das SUP im Rahmen einer geführten Tour der Zugvögel auszuprobieren. Sunset-Tour ist der Name, der auch Programm ist: eine zweistündige Tour über die Enz, unter dem Viadukt hindurch bis nach Bissingen. Zu Beginn kann man – nachdem das Schlottern der Knie auf dem Board etwas nachgelassen hat – die Natur bei strahlendem Sonnenschein genießen, später fährt man in den Sonnenuntergang hinein. Unterwegs kann der aufmerksame SUP-ler Schildkröten, Nutria und verschiedene Vogelarten sehen. In puncto Natur ist SUP-Guide Teuber eindeutig: „Haltet euch nicht am Rand der Enz auf, dort brüten Vögel und laichen Fische.“ Auch ermahnt er während der Tour mehrfach, die Natur zu achten, fischt gar eine im Wasser schwimmende Getränkedose heraus.

Was den aktuellen Hype um das SUP ausmacht? „Die Faszination, auf dem Wasser zu stehen und sich so fortzubewegen. Außerdem mögen Deutsche gern Individualsport“, erklärt Bröll.

Das Fazit aus dem Selbstversuch: Es macht wirklich Spaß. Vor allem mit ein wenig Einweisung in verschiedene Paddel-Techniken kommt man schnell rein, was den Spaßfaktor erhöht. Muskelkater inklusive.

Info Aufgrund der Corona-Pandemie ist eine Online-Anmeldung vorab wichtig. Alle Infos gibt’s online. Kurse werden in Bietigheim, Walheim, Ludwigsburg angeboten, auch gibt es 50+-Kurse.

www.diezugvoegel.de

 
 
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