Eishockey, DEL2 „Im ersten Drittel waren wir noch in der Weihnachtspause“

Von Andreas Eberle
Glücklos im Angriff: Norman Hauner (links) tat sich nur in einem der letzten elf Bietigheimer DEL2-Spiele als Torschütze hervor. Gegen die Dresdner Eislöwen schwächelte am Donnerstagabend allerdings die komplette Offensivabteilung der Steelers. ⇥ Foto: Helmut Pangerl

Die Bietigheim Steelers enttäuschen beim 1:2 gegen Dresden. Der Angriff und das Powerplay kommen nicht auf Touren. Trainer St. Jean ist unzufrieden.

Am zweiten Weihnachtsfeiertag gab’s für die Bietigheim Steelers nichts zu feiern: Sie verloren ihr DEL2-Heimspiel gegen die Dresdner Eislöwen am Donnerstagabend nach einer schwachen Vorstellung mit 1:2 und rutschten in der Tabelle auf Rang acht ab. Für das Team aus dem Ellental war es die erste Niederlage in der EgeTrans-Arena nach zuvor vier Heimsiegen hintereinander. Bereits am Samstag (17 Uhr) haben die Steelers die Chance zur Wiedergutmachung. Dann treten sie bei den Lausitzer Füchsen in Weißwasser an.

Tim Schüle patzt vor dem 0:1

Ein Aussetzer von Tim Schüle ermöglichte den einzigen Treffer im ersten Drittel: Der 29-jährige Verteidiger spielte in der 19. Minute bei Bietigheimer Überzahl nahe des eigenen Tores einen kapitalen Fehlpass zu Steve Hanusch. Dessen Vorarbeit verwertete Tom Knobloch aus kurzer Distanz zum 0:1. Cody Brenner, der diesmal für Stephon Williams zwischen den Pfosten stand, war machtlos.

Der Dresdner Treffer in Unterzahl passte ins Bild, denn das Powerplay der Hausherren war einmal mehr nur ein Schatten früherer Tage. Beim ersten Überzahlspiel, dem wohl bisher schlechtesten in der laufenden Runde, brachten die Steelers sogar keinen einzigen Torschuss zustande. Abspielfehler und Ungenauigkeiten prägten den Auftritt des bisherigen Tabellensechsten. „Im ersten Drittel waren wir noch in der Weihnachtspause“, klagte der Bietigheimer Trainer Marc St. Jean.

In Durchgang zwei baute seine Mannschaft zunächst mehr Druck auf und schoss den Gästegoalie Marco Eisenhut warm. Ein Drei-gegen-eins-Konter verpuffte allerdings ebenso kläglich wie das vierte Bietigheimer Powerplay. Glück hatte der SCB sogar, als Eislöwen-Topscorer Mario Lamoureux, erneut bei Dresdner Unterzahl, allein vor dem Steelers-Kasten aufkreuzte, die Scheibe jedoch knapp neben das Gehäuse setzte. In der 37. Minute durften die in Weiß spielenden Sachsen jedoch ein zweites Mal jubeln: Dale Mitchell zog freistehend aus der Drehung ab, und die Scheibe krachte mit einem lauten „Pling“ an den Innenpfosten und von dort zum 0:2 ins Netz.

Offenbar hatten sich die Steelers ihre Power für das Schlussdrittel aufgespart. Jetzt klappte es zumindest einmal auch im Abschluss – und das sogar in Überzahl: Nachdem der Franzose Guillaume Leclerc am Pfosten und Topscorer Matt McKnight an Eisenhut gescheitert waren, schob Freddy Cabana die Scheibe zum 1:2 ins leere Gehäuse der Eislöwen. Gerade mal 48 Sekunden waren da im letzten Spielabschnitt absolviert. Damit kehrten die Spannung und die Bietigheimer Hoffnungen auf Punkte in die bis dato mäßige Partie zurück.

In der 53. Minute wurde die Begegnung für knapp zehn Minuten unterbrochen, da an der Strafbank-Tür der Gäste ein Defekt aufgetreten war. Auch nach diesem Malheur ließen die Steelers die Effektivität und den letzten Biss vermissen. „Ausgleich, Ausgleich“ forderten zwar die SCB-Fans, als die vorletzte Minute angebrochen war. Doch diesen Wunsch konnten ihnen die Bietigheimer Akteure auf dem Eis nicht erfüllen – auch nicht, nachdem St. Jean seinen Keeper Brenner zugunsten eines sechsten Feldspielers vom Feld genommen und drei Sekunden vor Spielende eine Auszeit eingelegt hatte. Es blieb beim enttäuschenden 1:2.

Ehrung für Torhüter Eisenhut

„Auswärtssiege sind schön“, sang das kleine Häuflein Eislöwen-Fans und feierte Eisenhut, der als Dresdner Profi des Abends ausgezeichnet wurde. Auf der Gegenseite hätte diese Ehrung noch am ehesten Brenner verdient gehabt. Auf St. Jean wartet jedenfalls noch jede Menge Arbeit.

 
 
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