Eishockey, DEL2 Mark Ledlin trifft an seinem 22. Geburtstag

Von Andreas Eberle
Mark Ledlin hat abgezogen, die Landshuter Marc Schmidpeter und Philip Messing (rechts) haben das Nachsehen. Der Steelers-Stürmer erzielte an seinem 22. Geburtstag die Bietigheimer 1:0-Führung. ⇥ Foto: Jan Simecek

Triumph am Tag der Bietigheimer Zeitung: Die Steelers schlagen den EV Landshut mit 2:1 und klettern auf den vierten Tabellenplatz.

Der EV Landshut scheint den Bietigheim Steelers in dieser DEL2-Saison besonders zu liegen. Das Team aus dem Ellental gewann am Freitagabend auch das dritte Kräftemessen mit dem Aufsteiger aus Niederbayern und setzte sich mit 2:1 durch. Mit dem vierten Heimsieg in Folge verbesserten sich die Schwaben auf den vierten Tabellenplatz. Am Sonntag (18.30 Uhr) geht für die Schützlinge von Trainer Marc St. Jean die Punktehatz mit einem Gastspiel beim EHC Freiburg weiter.

EVL gibt zunächst den Ton an

Die Steelers legten am Tag der Bietigheimer Zeitung vor den 2523 Zuschauern in der EgeTrans-Arena ein sehr verhaltenes erstes Drittel hin. Es schien so, als ob sie nach den anstrengenden 65 Minuten am Dienstagabend in Dresden etwas mit den Kräften haushalten und diese für die entscheidende Phase der Partie aufheben wollten. Diese Taktik ging, wenn sie denn beabsichtigt war, auf. Die Landshuter waren zwar leicht überlegen, am stark aufgelegten Bietigheimer Schlussmann Stephon Williams bekamen sie die Scheibe aber nicht vorbei.

Die aufregendste Szene spielte sich in der fünften Minute ab: Nach einem Pass von Mathieu Pompei kam EVL-Star Robbie Czarnik frei am kurzen Pfosten zum Torschuss, doch mit einem Reflex verhinderte Williams den Einschlag – und begrub im Zurückfallen die Scheibe unter sich. Die Hauptschiedsrichter Ulpi Sicorschi und Bastian Haupt schauten sich die Szene zur Sicherheit noch einmal auf Video an und registrierten dort, was der aufmerksame Beobachter auf der Tribüne auch schon gesehen hatte: Der Puck hatte die Torlinie nicht überquert.

Die Bietigheimer Angriffsbemühungen liefen derweil auf Sparflamme. Auch Guillaume Leclerc, der französische Probespieler, kam nicht – wie noch in seinen ersten drei Partien im Steelers-Trikot – auf Touren. Seine starken Leistungen und bis dato neun Scorerpunkte hatten sich offenbar auch bis nach Niederbayern herumgesprochen. Die Landshuter Verteidigung hatte den WM-Teilnehmer von 2018 jedenfalls bestens im Griff.

Am unterhaltsamsten war aus Bietigheimer Sicht, als die Eismaschine bei der Tour in der ersten Pause unter dem Gelächter der Fans einen Teil seiner Ladung verlor. Die Folge: Drei fleißige Helfer waren mehrere Minuten lang damit beschäftigt, mit Eimern und Schneeschaufeln das Eis von der Spielfläche zusammenzuschieben und abzutransportieren. Durch den Zwischenfall verzögerte sich der Wiederanpfiff um eine Viertelstunde.

Stürmischer Wiederbeginn

Den zweiten Durchgang begannen die Hausherren stürmisch: Schon nach wenigen Sekunden scheiterten Leclerc am Pfosten und Matt McKnight am Außennetz. Ausgerechnet das Geburtstagskind brach dann in der 22. Minute mit einem feinen Handgelenkschuss den Torbann: Mark Ledlin zog aus der zweiten Reihe einfach mal ab, ansatzlos und überraschend – und der Puck schlug hinter dem verdutzten EVL-Keeper Jaroslav Hübl zum 1:0 im Netz ein. Damit beschenkte sich Ledlin zu seinem 22. Geburtstag selbst. Erst drei Tage vorher hatte der 1,82 Meter große Angreifer bei der 3:4-Niederlage in Dresden nach Penaltyschießen seinen ersten Saisontreffer erzielt.

In der 44. Minute schlug dann der Bietigheimer Paradesturm zu: Nach Vorarbeit von Brett Breitkreuz und Leclerc vollendete Topscorer McKnight zum 2:0 ins lange Eck. Wieder gab es Videobeweis, diesmal entschieden die Unparteiischen aber auf Tor.

Als der Landshuter Topscorer Pompei in der 52. Minute auf 1:2 verkürzte, kehrte die Spannung in die Begegnung zurück. Der Aufsteiger riskierte jetzt alles, nahm seinen Goalie Hübl zugunsten eines sechsten Feldspielers raus. Die Steelers ließen sich ihren dritten Triumph über die Niederbayern in dieser Saison aber nicht mehr nehmen. Beim BZ-Tag am Freitagabend waren sie einfach die effektivere Mannschaft.
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Leclerc bleibt bis zum Saisonende

Eine vorweihnachtliche Bescherung hatte Steelers-Geschäftsführer Volker Schoch nach dem 2:1-Sieg gegen den EV Landshut für die Fans parat: Er holte Guillaume Leclerc zu sich aufs Eis und verkündete, dass der französische Nationalspieler bis zum Saisonende das Bietigheimer Trikot tragen wird. Bisher hatte Leclerc nur einen Probevertrag über vier Partien. Mit zehn Scorerpunkten (vier Tore, sechs Assists) empfahl er sich nachdrücklich für eine Weiterbeschäftigung. „Es wäre fahrlässig gewesen, ihn nicht zu verpflichten“, sagte Schoch im Gespräch mit der BZ. Die Anhänger freuten sich jedenfalls sehr über die Personalie – und feierten Leclerc mit lauten Sprechchören. ⇥ae

 
 
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