Eishockey, DEL2 Steelers bekommen es mit Kaufbeuren zu tun

Von Andreas Eberle
Huskies-Stürmer Noureddine Bettahar (links) und Steelers-Verteidiger Benjamin Hüfner kämpfen mit harten Bandagen um die Scheibe. ⇥ Foto: Jan-Malte Diekmann/JMD-Photographie

Ein Bietigheimer Rumpfteam verliert am letzten DEL2-Spieltag mit 0:4 bei den Kassel Huskies, bleibt aber auf dem achten Tabellenrang. In den Pre-Playoffs geht es ab Freitag gegen den Klub aus dem Allgäu um einen Platz im Viertelfinale.

Die Bietigheim Steelers haben die DEL2-Hauptrunde auf Rang acht beendet. Am 52. und damit letzten Spieltag verlor ein Rumpfteam aus dem Ellental bei den Kassel Huskies mit 0:4. In den Pre-Playoffs treffen die Steelers nun auf den neuntplatzierten ESV Kaufbeuren, der am Sonntagabend mit einem 5:3 beim EC Bad Nauheim gerade noch die Playdowns abgewendet hat. Die Best-of-Three-Serie beginnt am Freitag (20 Uhr) mit einem Bietigheimer Heimspiel. Im anderen Duell der Pre-Playoffs stehen sich der EC Bad Nauheim und die Dresdner Eislöwen gegenüber.

Füchse scheitern knapp

Die Lausitzer Füchse verpassten trotz eines 3:0-Siegs gegen das neue Schlusslicht EV Landshut den Sprung unter die ersten zehn Mannschaften – weil Dresden am Ende das Penaltyschießen gegen Bad Tölz gewann. Die Huskies verdrängten auf den letzten Drücker die Wölfe Freiburg vom zweiten Platz und warten nun, genauso wie der Hauptrundensieger Löwen Frankfurt, noch auf ihren Viertelfinalgegner.

SCB-Trainer Marc St. Jean musste beim Rundenabschluss in Kassel auf gleich sieben Profis verzichten und hatte mit Topscorer Matt McKnight nur einen Kontingentspieler zur Verfügung. Die Ausländer Stephon Williams, Myles Fitzgerald und Guillaume Leclerc fehlten ebenso krankheitsbedingt wie Norman Hauner und Brett Breitkreuz. Die Ausfallliste vervollständigten Lukas Laub und Tim Schüle, die aufgrund von Verletzungen schon seit mehreren Wochen nicht mehr im Einsatz sind. Weitere Akteure im Kader waren gesundheitlich gehandicapt. „Die Hälfte der Mannschaft hätte heute eigentlich nicht spielen sollen. Ein Drittel der Spieler liegt zu Hause in Bietigheim mit Fieber im Bett, ein paar andere waren krank im Bus, wollten aber trotzdem spielen“, sagte Coach St. Jean und lobte: „Dass die Jungs heute dabei waren, zeigt Charakter.“

Trotz der vielen Ausfälle gaben sich die Steelers nicht kampflos geschlagen. So ein Debakel wie beim ersten Saisonduell in Kassel (2:10) wollten sie offenkundig auch mit ihrem dünnen Kader nicht noch mal erleben. Mit 15:9 führten die Schwaben bei den Torschüssen nach dem ersten Drittel, doch nach Treffern lagen die Nordhessen mit 1:0 vorne: In der 18. Minute versuchte es Lois Spitzner aus der Distanz – und der Puck schlug hinter Cody Brenner ein. Verteidiger Fabian Ribnitzky hatte seinem Keeper bei dem Schuss die Sicht versperrt.

Im zweiten Durchgang legte der Favorit einen Zahn zu. Ein Abstaubertor bescherte den Huskies in der 28. Minute das 2:0. Brenner wehrte einen Schuss von Patrick Klöpper nach vorne ab – genau vor die Kelle von Eric Valentin, der nun leichtes Spiel hatte. Auch der dritte Kasseler Treffer ging auf das Konto der dritten Reihe: Klöpper fälschte einen weiteren Fernschuss von Routinier Mario Scalzo unhaltbar zum 3:0 ab (33.). Die Steelers bekamen den Puck dagegen weiterhin nicht am stark haltenden Gerald Kuhn vorbei. „Herr Kuhn hat einen guten Tag – und wir haben zwei Eier gekriegt“, sagte SCB-Verteidiger Max Prommersberger in der zweiten Drittelpause im Interview mit Sprade TV.

Auch im Schlussdrittel hofften die mitgereisten Bietigheimer Fans auf einen Achtungserfolg ihrer Lieblinge in Form eines Ehrentreffers – vergeblich. Kuhn gab sich keine Blöße und feierte seinen vierten Shutout. Dafür schlug es in der 55. Minute ein letztes Mal im Steelers-Kasten ein: Austin Carroll vollstreckte in doppelter Überzahl zum 4:0-Endstand. „Die Mannschaft hat trotzdem gekämpft“, stellte St. Jean mit Blick auf seinen gebeutelten Kader fest. „Wir hoffen, dass am Freitag wieder alle gesund sind. Dann fängt eine neue Saison an.“

 
 
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