Eishockey, Endspurt in der DEL2 Harter Kampf um die Plätze

Von Andreas Eberle
Gerade im Endspurt der DEL2-Hauptrunde kämpfen die Teams mit harten Bandagen um die beste Ausgangslage für die Playoffs, Pre-Playoffs und Playdowns. Hier stürzen sich Spieler der Bietigheim Steelers (grüne Trikots) und des EC Bad Nauheim ins Getümmel. ⇥ Foto: Martin Kalb

Kurz vor dem Ende der DEL-2-Hauptrunde herrscht in allen Tabellenregionen Hochspannung. Für die Steelers sind noch drei Szenarien möglich.

Bei den DEL2-Vereinen werden die Rechenschieber ausgepackt und viele Szenarien durchgespielt. Denn vor den beiden letzten Spieltagen der Hauptrunde sind in allen Tabellenregionen noch die meisten Entscheidungen offen. Auch für die Bietigheim Steelers steht noch viel auf dem Spiel. Wahrscheinlich ist für den SCB ein Rang, der die Teilnahme an den Pre-Playoffs garantiert. Möglich ist aber auch die direkte Qualifikation für die Playoffs. Auf der anderen Seite droht der Gang in die Abstiegsrunde. Spannung im Schlussspurt ist also programmiert. Ein Überblick.

Wer wird Hauptrundensieger?

Für den ersten Platz und die inoffizielle Hauptrundenmeisterschaft kommen noch drei Vereine in Frage: die Löwen Frankfurt, die Kassel Huskies und die Wölfe Freiburg. Der neue Spitzenreiter aus Frankfurt hat mit seinen 92 Punkten und drei Zählern Vorsprung gegenüber Kassel (89 Punkte) die beste Ausgangsposition. Die Löwen haben zuletzt neun Siege in Folge geholt und sind damit die Mannschaft der Stunde. Durch die 0:3-Heimpleite gegen Bad Tölz haben die Huskies am Sonntag ihre Tabellenführung eingebüßt. Zuvor hatten sie an 40 der bisher 50 Spieltage das Klassement angeführt. Nun sind sie als Tabellenzweiter plötzlich auf Ausrutscher des hessischen Erzrivalen vom Main angewiesen. Dasselbe gilt für das Überraschungsteam aus Freiburg. Die Breisgauer belegen mit 88 Punkten den dritten Platz.

Wer kommt direkt ins Playoff-Viertelfinale?

Die Klubs, die die Hauptrunde auf Rang eins bis sechs abschließen, sind automatisch fürs Playoff-Viertelfinale qualifiziert. Neben den Top drei haben auch die viertplatzierten Heilbronner Falken (82 Punkte) seit dem 4:3-Sieg am Sonntag gegen Weißwasser die Playoff-Teilnahme bereits sicher – obwohl die Unterländer zu den schwächsten Teams der Liga im Jahr 2020 gehören, was die Punkteausbeute angeht. Auch das Heimrecht im Viertelfinale, das die vier Erstplatzierten erhalten, ist dem HEC kaum noch zu nehmen: Das Polster zum Tabellenfünften Tölzer Löwen beträgt fünf Punkte. Bei zwei Heilbronner Niederlagen und zwei Siegen des Verfolgers würden die Oberbayern Heilbronn aber noch vom vierten Rang verdrängen.

Für die Tölzer Löwen (77 Punkte) sowie den auf Rang sechs liegenden EC Bad Nauheim (76) geht es aber eher darum, die direkte Playoff-Qualifikation unter Dach und Fach zu bringen. Denn gerade der Titelverteidiger Ravensburg Towerstars ist als Siebter mit seinen 75 Zählern auf Tuchfühlung. Selbst die Mannschaften auf den Plätzen acht bis zehn befinden sich noch im Rennen um den direkten Einzug in die Endrunde: der ESV Kaufbeuren, die Bietigheim Steelers und die Dresdner Eislöwen (alle 71 Punkte). Bei jeweils optimalen Ergebnissen könnte jeder Verein aus diesem Trio den aktuellen Sechsten aus Bad Nauheim noch überholen und die Hessen selbst in die Pre-Playoffs schicken.

Wer kämpft in den Pre-Playoffs um den Einzug ins Viertelfinale?

Die Mannschaften, die nach 52 Spieltagen auf Rang sieben bis zehn landen, spielen in den Pre-Playoffs um die letzten zwei Tickets fürs Viertelfinale. Der Siebte und der Achte haben dabei in der Best-of-Three-Serie gegen den Zehnten und den Neunten den Heimvorteil auf ihrer Seite. Stand heute würden Ravensburg und Dresden sowie Kaufbeuren und Bietigheim aufeinandertreffen. Allerdings rechnen sich auch noch zwei Vereine, die momentan in die Abstiegsrunde müssten, Chancen aus, in die Pre-Playoffs einzuziehen: die Bayreuth Tigers und die Lausitzer Füchse auf den Plätzen elf und zwölf. Beide haben derzeit 67 Punkte auf dem Konto und damit nur vier Zähler weniger als das Trio Kaufbeuren, Bietigheim und Dresden. Aus eigener Kraft können sie den Sprung in die Pre-Playoffs allerdings nicht mehr schaffen.

Wer muss in die Abstiegsrunde?

Die vier letztplatzierten Klubs spielen nach der Hauptrunde einen Absteiger aus. Das Schlusslicht Eispiraten Crimmitschau und der Aufsteiger EV Landshut als Vorletzter stehen bereits als Playdowns-Teilnehmer fest. Für sie geht es nur noch darum, sich eine möglichst gute Ausgangsposition für den Kampf um den Klassenerhalt zu verschaffen. Anders liegt der Fall beim Duo Bayreuth Tigers und Lausitzer Füchse, die jeweils noch den Sprung aus der Abstiegszone und in die Pre-Playoffs schaffen könnten. Noch nicht ganz aus dem Schneider sind die aktuell vier Punkte besseren Teams aus Kaufbeuren, Bietigheim und Dresden. Sollten die Steelers also zum Beispiel ihre letzten zwei Duelle am Wochenende gegen Heilbronn und Kassel verlieren und die dahinter lauernden Konkurrenten punkten, könnten die Schwaben wider Erwarten noch auf den elften oder sogar zwölften Rang abrutschen – ein Horrorszenario für den Verein aus dem Ellental, der letztmals 2012 in der Abstiegsrunde antreten musste.

Info Die Termine für die Pre-Playoffs sind der 6., 8. und – bei einer Entscheidung im dritten Spiel – der 10. März. Das Playoff-Viertelfinale und die Abstiegsrunde beginnen jeweils am 13. März. Die weiteren Termine hier sind der 15., 20., 22. sowie der 24., 27. und 29. März (je nach Länge der Serie).

 
 
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