Entwicklungsmöglichkeiten für das Kirchheimer Bahnhofsareal Chancen mit dem Cronimetgelände

Von Uwe Deecke
Das Kirchheimer Bahnhofsareal soll neugestaltet werden, auf dem Cronimet-Gelände soll eine zweite PR-Anlage entstehen.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Das erworbene Cronimet-Areal eröffnet für die Gemeinde großes Entwicklungspotential. Im Gemeinderat wird am heutigen Donnerstag aber über das gesamte Bahnhofsareal diskutiert.

Die Pläne der Gemeinde Kirchheim, auf dem früheren Cronimet-Areal auch dem Gewerbe und lokalen Betrieben Erweiterungsmöglichkeiten zu schaffen, wurden inzwischen ad acta gelegt. Stattdessen soll nun zusätzlicher Parkraum mit einer zweiten P+R-Anlage entstehen, die für die vielen Pendler wichtig ist. Ihre Autos stehen tagsüber nach wie vor im Wohngebiet bis zur Wilhelmstraße, die gerade verkehrsberuhigt und für den Schleichverkehr unattraktiv umgestaltet wird.

Nachdem sich die Stadt Lauffen von einem Beitritt zum VVS verabschiedet hat, ist für das Bahnhofsgebiet in Kirchheim keinerlei Entlastung in Sicht. Umso wichtiger werden die rund 100 P+R-Plätze werden, die die auf dem langgezogenen Cronimet-Gelände entstehen könnten. Die P+R-Anlage soll, so Bürgermeister Uwe Seibold auf Anfrage der BZ, ebenfalls an den Verband Region Stuttgart verpachtet werden und ein modernes Belegungssystem bekommen, das über eine App erreichbar ist. Die Zahl der Stellplätze hänge von der Bebauung ab und der Entscheidung, ob man auch die vom Bund gepachteten Gleisanlagen übernehme.

Entlastung für Wohngebiet

Gleichzeitig soll auch der Bahnhofsbereich völlig umgestaltet werden. Eine Busschleife ermöglicht vor dem Bahnhof, dass die Busse nicht mehr durchs Wohngebiet fahren müssen und entlastet so die Anwohner. Ein Busbahnhof soll hier an den Gleisen entstehen, und auch die südliche Bahnhofstraße Richtung Max-Eyth-Straße wird mit einem Radweg neu geplant.

Ziel: Verkehrsberuhigung

Gegenüber wird das alte Postareal in einem Wettbewerbsverfahren neu bebaut, auch Gastronomie soll hier an der Straße möglich werden (die BZ berichtete). Ein weiterer Punkt ist die Verkehrsberuhigung, die mit den Planungen erreicht werden soll. Damit weniger Schleichverkehr durch den Ort fließt, soll der Bereich am Bahnhofsvorplatz beruhigt und mit baulichen Maßnahmen verlangsamt werden.

Das alles wird in den neuen Bebauungsplan „Südliche Bahnhofstraße“ einfließen, der vom Büro Zoll Architekten aus Stuttgart erarbeitet wird. Zugute kommt der Gemeinde dabei, dass das Gebiet in den Bereich der Ortskernsanierung aufgenommen wurde und die Maßnahmen so vom Land bezuschusst werden können. „Es ist eine komplette Neuordnung und eine tolle Entwicklungschance auf 450 Meter Länge“, macht Bürgermeister Uwe Seibold deutlich. Neben dem bereits vorgeplanten Bereich des Postareals werden auch die Barrierefreiheit am Bahnhof, die Neugestaltung der Bushaltestellen und der Buswendemöglichkeiten, der Umgang mit dem bisherigen Cronimetgebäude, die Fahrradparkierung, die Parkplätze entlang der Bahnhofstraße und die Verkehrslenkung im Bereich der Bahnhofstraße, insbesondere am Bahnhofsplatz, behandelt.

Auch die mögliche Schaffung eines Bereichs für ein Familien- und Jugendzentrum steht zur Debatte, nachdem das Jugendhaus geschlossen worden war. Dieses war im Cronimet-Verwaltungsgebäude angedacht, hänge aber letztlich an den Kosten, die zu tragen wären, so Seibold. Hier stehe man aber noch ganz am Anfang, betont er, grundsätzlich könne man das Verwaltungsgebäude aber weiterhin nutzen.

Info All diese Vorhaben werden am heutigen Donnerstag ab 19 Uhr in der Gemeindehalle diskutiert, vorgesehen ist später auch die Beteiligung der Öffentlichkeit in Form eines Workshops. Weitere Tagesordnungspunkte sind der Ausbau des Nahwärmenetzes, die Ausübung des Vorkaufsrechts am Starentor, die Sanierung und Erweiterung der Schule auf dem Laiern sowie ein e-carsharing, das in Kirchheim von zwei Firmen angeboten wird.

 
 
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