Faustball-DM der Ü35 Ein weiterer Titel für Daniel Wörsinger

Von Michael Nachreiner
Angreifer Kolja Meyer spielt schon seit einiger Zeit in der Ü35 des VfB Stuttgart. Foto: Archiv/Pressefoto Baumann/Hansjürgen Britsch

Der Abwehrspieler des TSV Bietigheim holt in der Ü35 mit ehemaligen Weggefährten beim TV Vaihingen im Dress des VfB Stuttgart die deutsche Meisterschaft.

Mit dem TV Vaihingen hat Daniel Wörsinger auf Vereinsebene praktisch alles gewonnen, was man gewinnen kann. Der Abwehrspieler aus Bönnigheim-Hofen wurde unter anderem zwei Mal Deutscher Hallenmeister und ein Mal Europapokalsieger. Nun hat er zu seiner Sammlung einen weiteren nationalen Titel hinzugefügt. Im Dress des VfB Stuttgart gewann er zusammen mit den einstigen Mitstreitern beim TVV, Kolja Meyer, Michael Krauß, Michael Marx, Daniel Rothmaier und Björn Rink, sowie Sven Muckle die deutsche Meisterschaft in der Ü35 in Hamburg. „Es ist schön, sich noch mal zu krönen. Ich hatte nicht damit gerechnet, so was noch einmal erleben zu dürfen“, erklärt der 36-Jährige.

Finalsieg gegen Rosenheim

Im Finale setzte sich der VfB Stuttgart gegen den MTV Rosenheim um den Welt- und Europameister Steve Schmutzler sowie die langjährigen Bundesligaspieler Abdilaziz Lamharraf, Christian Weiß, Marcel Hebling und Günter Ortmeier mit 11:5, 9:11 und 11:8 durch. „Das war ein Finale auf Augenhöhe“, zollt Wörsinger den Rosenheimern Respekt. Im ersten Satz hielt der VfB den MTV aber immer ein bisschen auf Distanz.

Doch zu Beginn des zweiten Durchgangs kam es zum Bruch im Stuttgarter Spiel. „Sven Muckle kam mit der Angabe nicht mehr so durch. Und Steve Schmutzler hat eine Schippe draufgelegt und einige Bälle geschlagen, bei denen man nichts machen konnte“, erklärt Wörsinger. Der VfB stellte um – Michael Krauß übernahm die Angabe von Sven Muckle. „Michi ist bekannt dafür, die Bälle zu spielen, die unangenehm sind“, erzählt Wörsinger und fügt hinzu: „Die Umstellung hat gefruchtet. Wir waren im zweiten Satz aber zu weit weg, um ihn noch zu holen. Einen Lauf haben wir erst im dritten Abschnitt bekommen. Wir haben einige starke Bälle rausgeholt – und hatten auch wieder Stimmung auf dem Feld.“

Turnier kostet Kraft

Ein so langes Turnier mit vier Spielen in der Vorrunde am ersten Tag sowie Halbfinale und Endspiel am zweiten Tag war aber fast schon grenzwertig. „Im Finale hatte ich den Anflug eines Krampfes. Sich immer wieder aufwärmen und in den Spielpausen wieder abkühlen hat geschlaucht. Wir brauchten alle Körner“, berichtet der 36-jährige Hofener.

Umso wichtiger war es, dass der VfB das Halbfinale gegen die TSG Tiefenthal mit dem Welt- und Europameister sowie mehrfachen Deutschen Meister Ajith Fernando sowie Christoph Happersberger, Michael Haas und Matthias Lilienthal in zwei Sätzen gewonnen hat – 11:7 und 11:6. „Im ersten Durchgang waren wir sehr konzentriert und souverän. Das ging fast ein bisschen zu leicht, weshalb wir in Abschnitt zwei etwas nachgelassen haben“, berichtet Wörsinger. „Dann haben wir aber wieder etwas Gas gegeben.“

In der Vorrunde hatte sich der VfB auch schon stark und fokussiert präsentiert, erklärt Wörsinger. „Bis auf kleinere Situationen waren die Spiele nie am Kippen.“ Das Team in den Trikots mit dem roten Brustring gegen den TV Dieburg (11:5/12:10), den MTV Hammah (11:5/11:4) und den TV Vorsfelde (11:7/11:7) jeweils glatt. Zum Abschluss des ersten Tags gab es dann noch ein Unentschieden gegen den Gastgeber ETV Hamburg (11:6/12:14).

Volle Hingabe von Wörsinger

Ohne die ehemaligen Weggefährten beim TV Vaihingen in der Bundesliga wäre Wörsinger aber nie auf den Gedanken gekommen, in einer Altersklasse aufzulaufen. Der Hofener spielt noch mit Kolja Meyer, der schon seit Längerem beim VfB Stuttgart in der Ü35 aufläuft, aktiv in der Landesliga beim TSV Bietigheim. „Ich habe mich mit Kolja immer wieder ausgetauscht. Und als die Jungs in Stuttgart Probleme hatten, Leute für die Spieltage zusammenzubekommen, habe ich gesagt, dass ich als Aushilfe bereit stehe“, berichtet Wörsinger.

Vor der Hallensaison 2023/24 wurde es dann ernst. „Ich bin halt ich. Nachdem ich es mit meiner Familie abgeklärt hatte, habe ich unter der Vorgabe zugesagt, dass wir keine halben Sachen machen. Wenn ich spiele, dann fahren wir auch zur süddeutschen Meisterschaft und – wenn machbar – auch zur DM“, fügt der zweifache Vater hinzu.

 
 
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