Faustball Vaihingen spielt gegen Calw

Von Michael Nachreiner
Jakob Kilpper plagen Schmerzen in einem Finger der rechten Hand. Ein Einsatz beim Saisonauftakt ist fraglich. Foto: /Michael Nachreiner

Trainer der TVV-Faustballer muss vor dem Erstliga-Auftakt in Calw improvisieren. Dazu kommt die Gewöhnung an die neue Halle. 

So groß die Vorfreude auf eine neue Spielstätte vor dem Start in die neue Erstliga-Saison am Samstag (19 Uhr) beim TSV Calw auch ist – die Faustballer des TV Vaihingen tragen ihre Heimspiele ab dieser Runde nicht mehr in der alten Sporthalle am Alten Postweg, sondern in der neuen Kaltensteinhalle aus – ein bisschen Wehmut schwingt mit, dass sie ihr heimisches Wohnzimmer verlieren.

Denn eines machte die alte, umgangssprachlich als 1-2-3-Halle betitelte Sportstätte aus: Sie bot einen enormen Heimvorteil. Der Ball sprang besonders, die Hallenwand war auf einer Seite nur Zentimeter von der Seitenauslinie entfernt, und von der Decke baumelten Turnringe und der Basketballkorb direkt über der Linie der ersten Abwehr. Wenn ein abgewehrter Ball in den an der Decke befestigten Sportgeräten hängen blieb, brachte das nicht nur einmal einen Gegner in Bedrängnis.

Doch der Heimvorteil ist nun erst einmal Geschichte. „Der Boden in der Kaltensteinhalle ist sehr hart. Der Ball springt nicht so gut. Außerdem ist es nicht sonderlich angenehm zum Spielen. Man tut sich weh, wenn man hechtet“, berichtet TVV-Trainer Markus Knodel. „Und die Basketballkörbe der Querspielfelder hängen nun in rund zweieinhalb Metern Höhe direkt über unserem Spielfeld – bisher waren sie in fünf Metern Höhe oder so. Das ist tatsächlich störend, weil sie so nah am Spiel dran sind.“

Ziel ist ein Ticket für die DM

In der Kaltensteinhalle schlagen die Vaihinger Faustballer erstmals am Samstag in einer Woche gegen den TV Schweinfurt-Oberndorf auf. Zum Auftakt steht erst das Auswärtsspiel in Calw am Wochenende auf dem Plan. „Die Calwer und die Schweinfurter sind unsere ärgsten Konkurrenten im Kampf um den dritten Platz, der noch das Ticket zur DM-Endrunde Anfang März in Gärtringen bedeutet“, berichtet Markus Knodel. „Da wir in der letzten Saison bei der DM-Endrunde waren, wollen jetzt auch wieder dahin.“

Es wäre also wichtig, wenn die Vaihinger mit zwei Siegen gegen die Konkurrenten starten würden. „In der Halle ist es aber nicht so dramatisch, wenn man mal ein Spiel verliert, weil man ein Hin- und ein Rückspiel hat – anders als im Feld, wo nur eine Einfachrunde gespielt wird“, erklärt Markus Knodel. Eine Niederlage in Calw wäre seiner Meinung nach kein Beinbruch. „Wenn wir von den Aufsteigern TV Waldrennach oder NLV Stuttgart-Vaihingen geschlagen würden, wäre das schwerwiegender“, sagt der Übungsleiter, dämpft aber gleich darauf die Erwartungshaltung: „Wir haben gerade viele Probleme. Deshalb backen wir vorerst kleine Brötchen.“

Denn beide etatmäßigen Angreifer der Erstliga-Mannschaft plagen sich mit diversen Wehwehchen herum. Johannes Jungclaussen macht das Knie zu schaffen. Und Jakob Kilpper hat Schmerzen in einem Finger. Darüber hinaus fällt Ersatzmann Andreas Knodel ebenfalls mit Schmerzen in der Hand aus. „Ich hoffe, dass wir ein konkurrenzfähiges Team in Calw aufbieten können“, erklärt Markus Knodel.

Vorbereitung lief suboptimal

Aufgrund massiver Personalprobleme lief auch die Vorbereitung suboptimal. „In der Regel haben wir in unserer Trainingsgruppe fast so viele Angreifer wie Abwehrspieler. Zuletzt war es aber nur noch ein Schlagmann. Das schränkt ein“, erzählt Markus Knodel. „Aber alle angeschlagenen Spieler sind zumindest im Training.“ Sie könnten nur nicht positionsbezogen trainieren.

Aufgrund des Umzugs in die Vaihinger Kaltensteinhalle stand aber vornehmlich Ballgewöhnung in der Vorbereitung auf dem Programm. „Wir haben viele indirekte Zuspiele trainiert, um uns darauf einzustellen, wie der Ball auf dem neuen Boden springt“, sagt Markus Knodel.  

 
 
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