Feuerwehr Bietigheim-Bissingen Der „Airbag“ der Stadt

Von Dietmar Bastian
Die Hauptversammlung der Bietigheim-Bissinger Feuerwehr wird online abgehalten. Nur die Führungsriege um Kommandant Frank Wallesch (am Pult) findet sich im Feuerwehrhaus ein.⇥ Foto: Werner Kuhnle

Aufgrund der Corona-Situation läuft die Hauptversammlung in diesem Jahr online ab.

 Die alljährliche ordentliche Hauptversammlung der Feuerwehr Bietigheim-Bissingen durfte heuer nicht wie gewohnt in der Fahrzeughalle der Abteilung Bietigheim stattfinden, sondern wurde online abgehalten. Während Frank Wallesch (Gesamtkommandant), Sascha Stangl (Stellvertreter und Leiter Bissingen), Martin Oexle (Kommandant Bietigheim), Andreas Koch (Stellvertreter Bietigheim), Johannes Eberhardt (Jugendfeuerwehrwart) und Oliver Sinn (Stellvertreter Bissingen) auf der Feuerwache persönlich anwesend waren, saßen die übrigen Kameradinnen und Kameraden zu Hause an den PCs.

Auch bei der Feuerwehr hat die Pandemie einiges durcheinandergewirbelt, und so ging es am Freitagabend, sozusagen im Doppelpack, um die Jahre 2019 und 2020. Nicht verändert haben sich in Corona-Zeiten die vielfältigen und immer anspruchsvolleren Aufgaben. Von der Rettung bei Bränden, Unwettern oder Verkehrsunfällen bis hin zur Rettung von Personen aus vereisten Gewässern, bleibt die Rettung von Mensch und Tier aus allen denkbaren Zwangslagen die Kernaufgabe der Feuerwehr. Die Wehren rücken im Schnitt fast jeden Tag aus: 341 Einsätze hatten die Bietigheimer und Bissinger Wehren 2019 zu bewältigen. Davon waren 68 Großbrände. 366 Einsätze waren es im Jahr 2020. Großbrände gab es da 76.

278-mal sind die Notfallhelfer bisher 2021 ausgerückt – Stand Freitagabend.

Auch die durch den Klimawandel immer häufiger werdenden Naturkatastrophen bilden ein laufend umfangreicheres Aufgabenspektrum. So wurde bei der Hochwasserkatastrophe in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz Mitte Juli der Hochwasserzug aus Bietigheim-Bissingen angefordert und rückte von Donnerstag bis Samstag aus.

An Wertschätzung mangelt es nicht. Ebenfalls online zugeschaltet, betonte Oberbürgermeister Jürgen Kessing, die Feuerwehr sei für die Bürger wie ein Airbag, der seine Schutzwirkung dann entfalte, sobald eine Problemlage eintritt.

Moderne Ausrüstung

Die Wertschätzung der Stadt drückt sich auch darin aus, dass es den Freiwilligen – trotz den allgemeinen Sparzwängen – nicht an einer modernen Ausrüstung mangelt. Führungs-, Lösch-, Hubrettungsfahrzeuge, Kräne, Wechselladerfahrzeuge, Abrollbehälter, Motorräder, sogar Boote umfasst das Arsenal. Wallesch freute sich, dass inzwischen deutlich modernere und hochwertigere Gerätschaften zur Verfügung stünden.

Viel Zeit, viel Engagement und sehr viel Herzblut fließen auch in tausende Aus- und Fortbildungsstunden. Frank Wallesch erinnerte an die Bedingungen in 2020: Übungen waren nur zwischen den Lockdowns und nur in Kleingruppen möglich. Dennoch wurden intern und extern 126 Übungs- und Ausbildungslehrgänge mit insgesamt 5357 Übungsstunden abgeleistet, auch hier teilweise online.

Die Ehrungen und Verabschiedungen sollen im kommenden Jahr, notfalls im Freien, nachgeholt werden. Obwohl es in den zurückliegenden eineinhalb Jahren nur wenige kameradschaftliche Ereignisse (Skiausfahrten, Wanderungen, Stammtische) gab, bezeichnete Wallesch die Disziplin und Motivation in der Truppe als ausgezeichnet. Die Freiwillige Feuerwehr Bietigheim-Bissingen ist mit 136 Aktiven, 29 Jugendlichen und 46 Kameraden in der Altersabteilung sehr gut aufgestellt.

 
 
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