Finanzen Gemeinde Sersheim ist schuldenfrei

Von Michaela Glemser
Die Hofäckerschule soll erweitert werden. Foto: Martin Kal

Kämmerer Sven Grau stellte positive Finanzzahlen des Haushaltsplans 2023 im Gemeinderat vor. 

Zufriedene Gesichter zeigten sich im Sersheimer Gemeinderat in der jüngsten Sitzung bei der diesjährigen Haushaltseinbringung. Die Mettertalgemeinde ist in ihrem Kernhaushalt schuldenfrei, kann die anstehenden, nicht unerheblichen Investitionen aus eigenen Finanzmitteln stemmen und ihr Guthaben in den kommenden Jahren wieder auffüllen. Die Gemeinderäte genehmigten einstimmig den Haushaltsplan für 2023.

Grundsteuer soll konstant bleiben

„Ich kann mich noch an Zeiten erinnern, in denen es in Sersheim eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1500 Euro gab. Wir können stolz darauf sein, dass wir jetzt schuldenfrei sind“, lobte Bürgermeister Jürgen Scholz und dankte in diesem Zusammenhang seinen Mitarbeitern in der Gemeindeverwaltung, im Ratsgremium, in den Kindertagesstätten und dem örtlichen Bauhof für deren Einsatz.

Entsprechend leichtes Spiel hatte Kämmerer Sven Grau bei der Vorstellung der Etatzahlen für das Jahr 2023. Bei den ordentlichen Erträgen im Ergebnishaushalt von insgesamt 15,6 Millionen Euro hat der Sersheimer Kämmerer die Einnahmen aus der Gewerbesteuer auf 2,5 Millionen Euro veranschlagt sowie den Gemeindeanteil an der Einkommensteuer auf 4,4 Millionen Euro. „Wir wollen die Einnahmen aus der Grundsteuer auch nach der Reform konstant halten und nicht daraus zusätzliche Einnahmen generieren. Wir werden bei Bedarf auch die Hebesätze entsprechend senken“, machte Grau deutlich.

Auf rund 2,7 Millionen Euro belaufen sich die Schlüsselzuweisungen vom Land an die Gemeinde Sersheim. Die Aufwendungen im Ergebnishaushalt liegen insgesamt bei rund 15,4 Millionen Euro, sodass ein ordentliches Ergebnis von 179 560 Euro erwirtschaftet werden kann.

Bei den Aufwendungen machen sich vor allem die Ausgaben für das Personal von 4,1 Millionen Euro, darunter allein 1,5 Millionen Euro im Bereich der Kinderbetreuung, und die Transferausgaben von rund 6,1 Millionen Euro für unter anderem Kreis-, Finanzausgleichs- und Gewerbesteuerumlage bemerkbar.

Halbe Million aus Eichwald

Im Finanzetat für das Jahr 2023 wiederum betragen die Einzahlungen aus Investitionstätigkeit rund 3,6 Millionen Euro, wobei die Zuschüsse für die diversen Investitionsmaßnahmen bei 3,1 Millionen Euro liegen. Die Ausschüttung aus Grundstückserlösen im Zweckverband „Eichwald“ liegt bei 540 000 Euro.

Die Auszahlungen aus Investitionstätigkeit hat der Sersheimer Kämmerer Grau auf rund 8,1 Millionen Euro veranschlagt. Davon fließen 4,6 Millionen Euro in die unterschiedlichen Baumaßnahmen der Kommune wie die Sanierung der Sport- und Kulturhalle, die Erweiterung der Hofäckerschule, die Herstellung der Außenanlagen beim Neubau auf dem Gelände des ehemaligen Feuerwehrgerätehauses oder die Erneuerung der Schloß-, der Sedan- und der Hohe Straße.

Zudem will die Gemeinde Sersheim auf einigen kommunalen Gebäuden in diesem Jahr Photovoltaikanlagen umsetzen. So soll der örtliche Bauhof für rund 110 000 Euro um eine solche Anlage bereichert werden, ebenso wie die Hofäckerschule, das Feuerwehrgerätehaus, der Luggeleskindergarten oder die Sport- und Kulturhalle.

Die liquiden Mittel der Gemeinde werden sich bis zum Jahresende um 3,3 Millionen Euro reduzieren und einen Wert von insgesamt 1,8 Millionen Euro erreichen. Allerdings erwartet Kämmerer Grau nach einem kleinen finanziellen Tal im kommenden Jahr mit liquiden Mitteln zum Jahresende 2024 von 343 664 Euro ab dem Jahr 2025 wieder eine stetige Aufstockung des Finanzpolsters der Gemeinde. „Ich rechne beim Jahresabschluss 2022 mit einem so guten Ergebnis wie noch nie in der Geschichte Sersheims. Daher dürften unsere Rücklagen auf elf Millionen Euro ansteigen“, erläuterte Grau, der den Gemeinderäten eine Präsentation über mögliche Geldanlagen präsentieren will.

Angesichts dieser Zahlen waren auch die Ratsmitglieder voll des Lobes. „Trotz hoher Investitionen kann der Haushalt ausgeglichen werden. Wir stehen sehr gut da“, stellte Sieghard Geske fest.

Sein Ratskollege Reinhard Gantenbein konnte ihm bei diesen Worten nur beipflichten, mahnte aber dennoch an, auch weiterhin vorausschauend zu planen und die Fördertöpfe umfassend auszuschöpfen.

 
 
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