Frauenhandball SG BBM will die Tigerinnen zähmen

Von bzh
2009 traf die SG BBM zuletzt auf Waiblingen. Foto: /Jens Christ

2009 trafen die Handballerinnen aus Bietigheim-Bissingen und aus Waiblingen zuletzt aufeinander. Damals waren beide Teams in der Regionalliga. Beim Spiel nun sind die Vorzeichen andere: Die Waiblingerinnen sind Aufsteiger und die SG BBM das erfolgreichste deutsche Team.

Nur rund 25 Kilometer liegen zwischen Waiblingen und Bietigheim. Duelle zwischen den beiden Frauenteams sind aber selten. Das letzte gab es vor 13 Jahren in der damaligen Regionalliga: Mit einem 35:20-Sieg feierte die SG im März 2009 den Aufstieg in die 2. Bundesliga. Am Mittwoch (19 Uhr, Viadukthalle) kommt es zum ersten Bundesliga-Duell. Bietigheim als inzwischen beste deutsche Mannschaft, die Tigers als Aufsteiger. Dem Handball-Oberhaus gehörte Waiblingen bereits von 1978 bis 1984 an. Knapp 20 Jahre später sorgte Waiblingens Talentschuppen für Aufsehen. Mehrere Nationalspielerinnen lernten im Remstal das Handball-Abc. Dazu gehören unter anderem Nadine Krause, 2006 zur bisher einzigen deutschen Welthandballerinnen gewählt, die Nationalspielerinnen Maren Baumbach, Silke Meier und Maike Brückmann.

Jugend ist auch heute Trumpf bei den Tigers, wie sich die Handballer seit der Ausgliederung aus dem Hauptverein VfL Waiblingen nennen. „Unser Konzept ist es, mit einer jungen Mannschaft zu arbeiten“, sagt Tigers-Trainer Thomas Zeitz. „Das ist aber auch den Umständen geschuldet, da wir kein Geld für erfahrene Neuzugänge haben.“

Mit Magdalena Probst und Matilda Ehlert gehören zwei Talente, die bis zum Sommer bei der SG spielten, zum Waiblinger Kader. Bietigheim hätte beide gerne behalten und mit einem Doppelspielrecht für Waiblingen ausgestattet, damit sie Einsatzzeit und Erfahrung in der 2. Liga sammeln können. Das geht aber nur bei unterschiedlicher Ligazugehörigkeit und wurde durch den Aufstieg der Tigers hinfällig. Die Jugendnationalspielerinnen wechselten komplett. Beim Derby wird aber voraussichtlich nur Probst mitmischen, da Ehlert an einer Bänderverletzung laboriert.

Chancen rechnet sich Zeitz an der Enz nicht aus. „Bietigheim ist meilenweit von uns weg, kann sich in der Liga nur selbst schlagen.“ Seine besondere Hochachtung genießt Karolina Kudlacz-Gloc: „Ich bin ein totaler Fan von ihr. Sie ist eine Weltklasse-Handballerin und ein Weltklasse-Typ!“

Im ersten Spiel verlor Waiblingen gegen Neckarsulm 23:30, führte aber bis zur 40. Minute 21:20. „Das haben die Tigers lange gut gemacht“, lobt Markus Gaugisch. Der SG-Trainer erwartet, dass sein Team Dominanz ausstrahlt. „Wir wollen unsere Vorteile nutzen und das Derby diktieren.“  bzh

 
 
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