FSV 08 Bietigheim-Bissingen Bruchwald-Elf erkauft sich Sieg gegen Freiburg teuer

Von Michael Nachreiner
Wissem Aouadi (rechts) erzielte erst den 2:2-Ausgleich des FSV 08 Bietigheim-Bissingen gegen Freiburg, dann knickte er um und verlängerte die Verletztenliste des Teams vom Bruchwald. Foto: /Oliver Bürkle

Innenverteidiger Aouadi zieht sich beim 3:2 gegen das Oberliga-Schlusslicht eine schwere Bänderverletzung zu. Bissingen nach Eigentor von Landwehr von der Rolle.

Der FSV 08 Bietigheim-Bissingen ist erfolgreich in die zweite Saisonhälfte der Fußball-Oberliga gestartet. Bis der 3:2 (1:2)-Sieg gegen das Schlusslicht Freiburger FC beim 40. Geburtstag von Torwart Sven Burkhardt im Sack war, war aber ein hartes Stück Arbeit gefordert. „Drei Punkte haben wir geholt. Mehr gab es nicht zu holen“, erklärt Trainer Markus Lang. „Aus unserer Sicht haben wir das für uns schwerste Spiel der Saison gewonnen, weil jeder einen klaren Sieg von uns erwartet hatte.“

Nach dem sah es in den ersten Minuten auch noch aus. Bereits nach sechs Zeigerumdrehungen brachte Loris Hoffmann den FSV nach einer Ecke von Marius Kunde per Kopf mit 1:0 in Führung. Doch nur knapp fünf Minuten später stellte Benedikt Landwehr das Spiel vollkommen auf den Kopf. Bedrängt legte er das den Ball per Kopf an Torwart Burkhardt vorbei – und beim Versuch zu klären drückte er das Spielgerät über die eigene Linie (10.).

Danach lief bei den Gastgebern nichts mehr zusammen. „Dass wir nach dem Gegentor das Spiel so aus der Hand gegeben haben und so zusammengefallen sind, war desolat. Wir sind phasenweise hinterhergelaufen, hatten keinen Zugriff auf den Ball und haben die Zweikämpfe nicht angenommen. Außerdem war das Spiel ohne Ball zu wenig“, bemängelt Lang.

Nach einer Ballstafette hätten die Gäste nur acht Minuten nach dem 1:1 nachlegen können. Doch bei einem Kopfball von David Tritschler, der Wissem Aouadi übersprang, bekam Burkhardt noch die Hand an den Ball (18.).

In der 38. Minute musste Burkhardt dann aber doch zum zweiten Mal hinter sich greifen. Nach einem Pass in die Tiefe von Ali Ibrahim tunnelte Tritschler den 08-Torwart. „Wie sich die Freiburger in der ersten Halbzeit präsentiert haben, ist ein Kompliment wert“, zollt Lang dem Gegner Respekt, nimmt aber auch sein Team in die Pflicht: „Ich hätte in der Pause gerne zehnmal gewechselt. Das ist aber nicht möglich. Deshalb haben wir es bei einem Wechsel belassen, aber dafür viele Spieler auf unterschiedliche Positionen gestellt.“

Landwehr rückte auf der linken Außenbahn eine Reihe nach vorne. Kunde verschob Lang in die Zentrale. Und Nesreddine Kenniche ging in die Spitze. Lang: „Dadurch war mehr Feuer drin. Spielerisch war es allerdings kein gutes Spiel, aber kämpferisch überzeugend.“

Aus einem Personenknäuel mit Aouadi und Pero Mamic fiel der Ball Aouadi nach einer Flanke von Johnathan Zinram vor die Füße. Seinen Schuss klärte Lukas Bohro erst hinter der Linie – 2:2 (58.). Eine Viertelstunde vor Schluss traf Kenniche nach einer Flanke von Roman Kasiar zum 3:2 (76.).

Die Führung hatte Kasiar schon in der 66. Minute auf dem Fuß. Nachdem Kenniche und der Mittelstürmer ein Zwei-gegen-eins gegen FFC-Innenverteidiger Nikolas Zeyer gut ausgespielt hatten, scheiterte Kasiar aber an Gästetorwart David Bergmann.

Die Freiburger brachten die Bissinger dagegen nach dem Seitenwechsel kaum noch in Bedrängnis. Ansätze waren zwar vorhanden. Doch jede Flanke der Breisgauer landete im Niemandsland. „Die Tabelle lügt nicht. Irgendwo muss es bei ihnen nicht richtig stimmen“, analysiert Lang.

Den Sieg hat 08 allerdings teuer bezahlt. Bei einem Zweikampf an der Mittellinie knickte Aouadi um und zog sich mutmaßlich eine schwere Bänderverletzung. Damit fällt nach Steven Keklik der zweite Innenverteidiger innerhalb von wenigen Tagen wohl lange aus.

 
 
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