FSV 08 Bietigheim-Bissingen Bruchwald-Elf verschenkt Punkte schon vor Weihnachten

Von Niklas Braiger
Daniele Cardinale (links) bleibt im Schneetreiben trotz seines Treffers zum 1:2-Endstand gegen den FC 08 Villingen immer wieder an der Gäste-Abwehr hängen. Foto: /Oliver Bürkle

Der FSV 08 Bietigheim-Bissingen befindet sich schon in vorweihnachtlicher Stimmung. Der FC 08 Villingen sorgt für den nächsten Dämpfer.

Weihnachten ist zwar noch ein paar Wochen hin, trotzdem beschenkt der FSV 08 Bietigheim-Bissingen bereits jetzt seine Gegner in der Fußball-Oberliga. Am 20 Spieltag verliert die Elf vom Bruchwald mit 1:2 (0:0) gegen den FC 08 Villingen erneut wegen individuellen Fehlern. Damit verfehlt Trainer Markus Lang mit seiner Mannschaft das zuvor gesteckte Ziel von sechs Punkten aus den letzten drei Spielen vor der Winterpause.

Der Kunstrasen am Bruchwald gleicht vor dem Anpfiff einem Winterwunderland. Lediglich die Linien und immerhin ein Strafraum ist freigeschippt – der zweite ist zumindest größtenteils nicht mehr schneebedeckt. Auf dem Rest des Feldes sieht man nur dann den grünen Rasen durchblitzen, wenn die Spieler drüberrennen. Dadurch wird die gesamte Begegnung eine wirkliche Rutschpartie, die Akteure auf beiden Seiten laufen teilweise herum, als würden sie keine Stollen, sondern Schlittschuhe unter den Füßen tragen.

Ereignisarmer Start

Wohl eingeschüchtert von den Platzbedingungen beginnt das Spiel langsam. Nach einer Viertelstunde ist es Kapitän Pero Mamic, der aus spitzem Winkel Gästekeeper Dennis Klose prüft. Die erste Möglichkeit für den FC hat Dominik Emminger gut fünf Minuten später. Eine Ecke köpft der Stürmer aber über den Kasten von Moritz Welz, der erneut den verletzten Sven Burkhardt ersetzt. Immer wieder versuchen die Gastgeber, über Valentyn Podolsky auf dem linken Flügel Akzente zu setzen. Der scheitert allerdings jedes Mal kläglich an der Villinger Defensive.

Nach 38 Minuten dann die Hiobsbotschaft für Lang: Podolsky zeigt an, dass es für ihn verletzungsbedingt nicht weitergeht. Ein weiterer Spieler für das FSV-Lazarett, in dem neben Burkhardt unter anderem auch die Offensivkräfte Nesreddine Kenniche und Lukas Böhm verweilen.

Bis zur Pause zeichnet sich Welz immer wieder gegen die FC-Angreifer – allen voran den Ex-Freiberger Marcel Sökler – aus. Zu Beginn des zweiten Abschnitts muss er dann aber das erste Mal hinter sich greifen. Nur gut 90 Sekunden nach Wiederanpfiff ist es Sökler, der Steven Keklik auf der rechten Bissinger Abwehrseite entwischt. Der Routinier legt quer, Emminger ist einen Schritt schneller als Kevin Ikpide, umkurvt Keeper Welz und schiebt locker ein.

Sirianni direkt wieder in Startelf

Dann tut sich lange nichts. Der FSV wirkt nicht spritzig genug, nur Rückkehrer Andre Sirianni, der nach einem Innenbandriss das erste Mal wieder im Kader steht, versucht, Akzente zu setzen. Welz bewahrt den FSV in dieser Phase vor dem zweiten Gegentor. Bezeichnend für das Auftreten der Gastgeber ist die Chance von Mamic nach gut 70 Minuten, als er Richtung Sechzehner zieht, sein Schuss aber nicht nur halbhoch, sondern auch halbherzig in den Armen von Klose landet.

In der Nachspielzeit verpackt der FSV dann die drei Punkte noch in Geschenkpapier, als nach einer eigenen Ecke Absicherer Ferdinand Schmidt auf dem rutschigen Geläuf den Halt verliert und der eingewechselte Gabriel Cristilli im Eins-gegen-eins vor Welz cool bleibt (90+4). Das 1:2 für den FSV kommt deutlich zu spät. Die erste gefährliche Flanke von Johnathan Zinram nickt Daniele Cardinale, der bis dahin glücklos agiert, zur Ergebniskosmetik ein. „Klar war mehr drin – vor allem nach der ersten Halbzeit, in der wir ordentlich gespielt haben. Man sieht aber einfach die Unterschiede über 90 Minuten mit einem Spieler wie Marcel Sökler“, zieht Lang nach dem Spiel als Fazit. Niklas Braiger

 
 
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