FSV 08 Bietigheim-Bissingen Nullachter bieten SGV Freiberg Paroli

Von Andreas Eberle
Die Bissinger Wissem Aouadi (links) und Steven Keklik versuchen, Freibergs Emir Kuhinja zu stoppen. Foto: Avanti

Der Regionalligist vom Wasen gewinnt das Testspiel beim alten Oberliga-Rivalen FSV 08 Bietigheim-Bissingen mit 2:1. Marcel Sökler köpft vor 300 Fans am Bruchwald den Siegtreffer.

Das Nachbarschaftsduell zwischen dem FSV 08 Bietigheim-Bissingen und dem SGV Freiberg ist und bleibt ein Publikumsmagnet. Obwohl sich die beiden ranghöchsten Klubs im Bezirk Enz/Murr am Samstagnachmittag nur bei einem Testspiel gemessen haben, kamen gut 300 Zuschauer an den Bruchwald. Sie sahen einen 2:1-Sieg des Regionalligisten vom Wasen.

Zwei zufriedene Trainer

Beide Trainer äußerten sich nach den 90 Minuten zufrieden mit dem Auftritt ihrer Schützlinge. „Bissingen ist ein sehr gutes Oberligateam. Unsere junge Mannschaft hat gut dagegengehalten“, bilanzierte Freibergs neuer Coach Roland Seitz, dessen Elf in der Vorbereitung bereits drei Tests gegen Fellbach (2:4), Calcio Leinfelden-Echterdingen (8:1) und Waldhof Mannheim (0:3) absolviert hatte. Für die Nullachter war das Derby dagegen nach zwei intensiven Trainingswochen die Wettkampfpremiere, „Wir haben das Spiel lange auf Augenhöhe gestaltet“, stellte 08-Trainer Markus Lang erfreut fest und sprach von einem „super Test für uns“.

Seine Mannschaft spielte auf dem rutschigen Kunstrasenplatz munter mit, zeigte ein starkes Pressung – und hatte in der ersten Hälfte sogar Vorteile sowie ein klares Chancenplus. In der 14. Minute köpfte Pero Mamic eine Ecke von Justin Keklik zur Bissinger 1:0-Führung ein. Vier Minuten später glichen die Gäste aus: Nach einem Steilpass blockte Steven Keklik den ersten Schuss von Emir Kuhinja noch ab, der zweite Versuch des SGV-Neuzugangs aber saß – 1:1. Kuhinja, der in der Winterpause vom Regionalliga-Konkurrenten FSV Frankfurt nach Freiberg gewechselt war, hinterließ nicht nur wegen seines Treffers einen starken Eindruck. Der 20-jährige Mittelstürmer brachte mit seinen 1,86 Metern körperliche Präsenz in den Angriff, kommunizierte viel mit den Nebenleuten und erwies sich bis zu seiner Auswechslung als ständiger Unruheherd.

Im zweiten Durchgang übernahm der SGV das Kommando, während die Bissinger dem Kräfteverschleiß Tribut zollen mussten und immer mehr abbauten. Mit der Einwechslung der Perspektivspieler Zafer Sabuncu, Cyrille Mpondo, Taha Erarslan und Mats Zetzsche gingen die Ordnung und Stabilität etwas verloren. Erfreulich aus 08-Sicht waren das Comeback von Torjäger Luis Weber und der Einstand von Niklas Böhm, jeweils nach monatelanger Verletzungspause. „Niklas ist ein gefühlter Neuzugang“, sagte Lang über den 23-jährigen Außenverteidiger, der aufgrund eines Muskelbündelrisses noch kein Spiel für die Bruchwald-Elf bestritten hatte.

Zweimal Latte, einmal Tor

Die drei Highlights im zweiten Durchgang konzentrierten sich auf 13 Minuten. Nach Mert Özkayas Eckball scheiterte Kuhinja per Kopf an der Latte (63.). Auf der Gegenseite traf der eingewechselte Loris Hofmann mit seinem 17-Meter-Schuss ebenfalls nur den Querbalken (73.). Zum Freiberger Matchwinner avancierte Marcel Sökler: Der Angreifer nickte eine Traumflanke von Nicola Jürgens zum 2:1-Endstand ein – eine Co-Produktion zweier Joker.

Am nächsten Samstag (14 Uhr) absolvieren sowohl der SGV (daheim gegen den FC 08 Villingen) als auch 08 Bietigheim-Bissingen (beim SV Fellbach) weitere Tests – vor jeweils sicher deutlich weniger Fans als beim Prestigederby am Samstag.   Andreas Eberle

 
 
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