FSV 08 Bietigheim-Bissingen Podolsky trifft den Pfosten und Pander ins Tor

Von Claus Pfitzer
Valentyn Podolsky hatte die Großchance zum 1:0 auf dem Fuß, scheiterte aber am Pfosten. Foto: Avanti//Ralf Poller

Nach zwei frühen Platzverweisen verliert der FSV 08 Bietigheim-Bissingen das Oberliga-Duell beim VfR Mannheim mit 0:1 (0:0). 

Die Situation für den FSV 08 Bietigheim-Bissingen im Tabellenkeller der Fußball-Oberliga wird immer prekärer. Aus dem von 08-Trainer Simon Wörner propagierten „Sechs-Punkte-Spiel“ beim VfR Mannheim ging sein Team leer aus. Pech hatten die Gäste, als Valentyn Podolsky nur den Innenpfosten des Mannheimer Tores traf (53.). „Da wusste ich: Das war sie, heute nehmen wir mindestens einen Punkt mit“, sagte hinterher VfR-Interimstrainer Thorsten Damm über die vergebene Riesenchance der Gäste.

Direkte Konkurrenz wartet wieder

Am Ende wurden es sogar drei Zähler bei seinem Einstand, weil Pasqual Pander einen Konter zum 1:0-Siegtor abschloss (85.) und seinem einstigen Weggefährten bei der Sport-Union Neckarsulm, bei der Damm zu Panders Spielerzeiten als Sportlicher Leiter tätig war, den Einstand vergoldete. Es war der erste Dreier für den Aufsteiger in diesem Jahr nach zuvor einem Punkt aus sechs Partien. Der FSV 08 steht in den folgenden Heimpartien am Samstag (15.30 Uhr) gegen den FC Denzlingen und eine Woche später gegen den SSV Reutlingen gewaltig unter Zugzwang.

„Wir haben fähige und qualitativ hochwertige Spieler. Aufgeben ist für uns keine Option, das wird nicht passieren, solange ich an Bord bin. Die beiden Heimspiele sind enorm wichtig, da müssen wir punkten“, gab 08-Trainer Wörner die Richtung vor.

„In der ersten Halbzeit waren wir nicht wie erhofft im Spiel. Der Vorteil der Roten Karte war durch die unglückliche Gelb-Rote Karte dahin. In der zweiten Hälfte haben wir umgestellt und hatten zwei sehr gute Torchancen. Wir treffen Pfosten und Latte, das begleitet uns seit Wochen und ist bitter. Bei den Standards haben wir es nicht geschafft, etwas rauszuholen“, meinte er zum Spiel in Mannheim.

Sein VfR-Kollege Damm hatte in den drei Trainingseinheiten seit seinem Amtsantritt zunächst drei Etappen vorgegeben: Reinfinden, griffig und gut verteidigen sowie zu Null in die Halbzeitpause gehen. „Am Ende hatte das Drehbuch noch ein Happy End durch einen Umschaltmoment“, freute sich Damm. Dabei geriet der Plan mit einer stabilen Abwehr schnell durcheinander, denn Abwehrchef Nestor Djengoue sah nach zwölf Minuten die Rote Karte, weil er kurz vor der Strafraumgrenze Lukas Böhm festgehalten hatte. Die Überzahl für die Gäste währte aber nur zwei Minuten. Florian Feigl sah binnen weniger Sekunden zwei Mal Gelb und musste ebenfalls vom Platz, wobei das zweite Foul zumindest strittig war.

Nullacht kommt aus dem Tritt

Die Nullachter, die gut begonnen hatten, verloren nach den beiden Platzverweisen etwas ihre Linie. Nesreddine Kenniche hatte schon in der zweiten Minute Pech, als er aus der Nahdistanz von Keeper Ugur Can Tayar nach einem riskanten Rückpass von Djengoue angeschossen worden war und der Ball knapp am VfR-Tor vorbei ins Aus prallte. Beim FSV 08 stand Winter-Neuzugang Alexander Götz nach Verletzungspause erstmals in der Startelf und bereicherte mit seiner Technik und seiner Übersicht das Spiel der Bruchwald-Elf als Führungsfigur und Hoffnungsträger. In der 50. Minute hatte er das 1:0 auf dem Fuß, allerdings auf dem schwächeren rechten, sodass VfR-Keeper Tayar den Schuss noch um den Pfosten drehen konnte. Da war einmal eine Lücke im dichten Abwehrnetz der Gastgeber aufgegangen.

Die zweite bot sich drei Minuten später, als Podolsky nur den Innenpfosten traf. Bis auf eine kurze Phase, als sich die Gastgeber etwas aus ihrer Deckung wagten, waren die Nullachter spielbestimmend, allerdings nicht durchschlagskräftig und fehleranfällig. In der Schlussphase erreichten die Mannheimer über einen Umschaltmoment noch eine vierte Etappe. Akin Ulusoy dribbelte sich durchs Mittelfeld, der Ball landete am langen Pfosten des 08-Tores bei Pander, der zum 1:0-Endstand einschob.  Claus Pfitzer

 
 
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