FSV 08 Bietigheim-Bissingen Trainer Lang geht mit seinen Nullachtern hart ins Gericht

Von Michael Nachreiner
Pero Mamic (links) hatte einen schweren Stand gegen Tim Grupp und Normannia Gmünd. Die Begründung des Schiedsrichters Maurice Rummel, er könne nicht alles abpfeifen, weil der 08-Kapitän größer als viele andere Spieler sei. Foto: /Martin Kalb

Der Coach des FSV 08 Bietigheim-Bissingen spricht nach dem 1:3 gegen Normannia Gmünd einigen seiner Spielern die Oberliga-Tauglichkeit ab.

Man kann sich nicht immer nur den Mund fusselig reden – vor dem Training, nach dem Training, bei der Besprechung, in der Halbzeitpause. Irgendwann müssen Taten folgen, es geht um gewisse Dinge. Wenn die Jungs das nicht umsetzen wollen, werden wir weiterhin solche Ergebnisse bekommen wie gegen den 1. FC Normannia Gmünd. So reicht es bei manchen Spielern für die Oberliga nicht.“ 08-Trainer Markus Lang nahm nach der 1:3 (0:2)-Niederlage des FSV 08 Bietigheim-Bissingen gegen den Aufsteiger aus dem Remstal kein Blatt vor den Mund.

Einmal in Rage geredet, fährt der Trainer des Oberligisten vom Bruchwald fort: „Da bringt es auch nichts, wenn wir eine gute oder zumindest ordentliche zweite Halbzeit spielen. Man muss das immer über das gesamte Spiel sehen. Die erste Halbzeit war wieder zu passiv, sehr naiv zum Teil im Zweikampfverhalten. Da müssen wir uns steigern.“

 In einer zunächst recht ausgeglichenen ersten Hälfte hatten die Nullachter auf dem Kunstrasenplatz am Bruchwald zwar etwas mehr Ballbesitz. Nach vorne waren die Gastgeber allerdings komplett harmlos. Die beiden besten Gelegenheiten von Geburtstagskind Arel Demir aus relativ spitzem Winkel (20.) und von Lukas Böhm, der den Ball nicht richtig traf (39.), waren für Normannia-Schlussmann Yannick Ellermann aber kein Problem.

Trotz etwas weniger Ballbesitz hatten die Gmünder die besseren Chancen. Schon in der 20. Minute hatte die Nullachter Glück, dass Torwart Sven Burkhardt einen Schuss von Alexander Aschauer noch mit dem Schienbein erwischte, obwohl er schon in die andere Ecke unterwegs war. Auch ein Aufsetzer von Marvin Gnaase in der 31. Minute war gefährlich.

Fünf Minuten vor der Pause musste Burkhardt dann doch hinter sich greifen. Aschauer hatte aus rund 13 Minuten getroffen (40.). „Danach ist die Körpersprache gleich null. Die Jungs sind mit Gedanken woanders – und prompt kassiert man das zweite Gegentor“, bemängelt Lang. Nur zwei Minuten erhöhte Luca Molinari nach einer Hereingabe von Aschauer, die Gnaase durchließ, auf 2:0 (42.). „Vor den beiden Gegentoren haben wir klar gesagt, wir wollen die Räume 90 Grad vor dem Tor besetzen. Doch das haben wir nicht gemacht und haben zweimal das gleiche Tor bekommen“, ärgert sich Lang. „Es ist ja nicht so, dass wir den Spielern nichts an die Hand geben.“

Nach der Einwechslung von Jona Lorch und Nesreddine Kenniche sowie der Umstellung auf 4-4-2, aber vor allem nach einer Rudelbildung in der 50. Minute, als Gmünds Tim Grupp 08-Innenverteidiger Tim Häußermann fast am Mittelkreis wegcheckte, weil die Nullachter den Ball trotz eines am Boden liegenden Gästespielers nicht ins Aus spielten, waren die Bietigheim-Bissinger besser im Spiel. Häußermann gelang auch in der 74. Minute das 1:2. „Wenn wir den Anschlusstreffer machen, dann sind wir vielleicht zurück im Spiel, haben wir noch in der Pause gesagt. Und die Chancen waren da, doch wir waren nicht zwingend vorne drin“, erklärt Lang. „Ich vermisse auch die Gier, durchzugehen und zum Abschluss zu kommen. Da darf man sich nicht immer abkochen lassen.“

Den Deckel drauf machte Aschauer in der 87. Minute. Nachdem Demir ein Kopfballduell gegen Jermain Ibrahim verloren hatte, war Gnaase frei vor Burkhardt. Den Schuss der Gmünder Nummer zehn parierte der 08-Schlussmann noch. Doch Aschauer staubte ab.

 
 
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