Fußball Landesliga Lendl und Nagy geben Germania Hoffnung

Von Niklas Braiger
Der Jubel ist groß beim SV Germania Bietigheim. Das 1:0 durch Anton Lendl (im Bild) ist der Dosenöffner für den 3:1-Derbysieg gegen den FV Löchgau. Foto: Martin Kalb

Dank des 3:1-Siegs im Derby beim FV Löchgau hält der SV Germania Bietigheim seine Chancen auf den Klassenerhalt in der Landesliga am Leben. Anton Lendl und Bence Nagy avancieren zu den Matchwinnern.

Nach dem 3:1-Siegtreffer fällt den Spielern und Funktionären des SV Germania Bietigheim nicht nur Last von den Schultern, sondern auch Torschütze Bence Nagy vor Erschöpfung und Jubel zu Boden. Der SVG-Mittelfeldspieler ist die Endstation eines blitzsauberen Konters in der Nachspielzeit des Landesliga-Derbys beim FV Löchgau. Christian Weiller überläuft auf dem rechten Flügel die Hintermannschaft der Hausherren, stürmt die Seite entlang und legt kurz vor der Torauslinie in den Rückraum, wo der 26-Jährige frei steht und zum Endstand einnetzt. „Der Sieg ist absolut verdient. In der ersten Halbzeit haben wir gut dagegengehalten. Klar kommt der Gegner ab und zu vors Tor, aber wir standen sehr massiv hinten“, sagt Nagy über den wichtigen Erfolg im Abstiegskampf. Denn damit haben die Bietigheimer vor dem letzten Spieltag noch die Chance auf den Klassenerhalt – wenn auch nicht mehr in der eigenen Hand. Da der SVG in einer Woche spielfrei ist, muss er darauf hoffen, dass Pleidelsheim und Pflugfelden nicht punkten. Dann wäre ein Platz in der Landesliga auch in der nächsten Saison garantiert.

Nagy an allen drei Toren beteiligt

Nicht nur am dritten Tor ist Nagy direkt beteiligt, die ersten beiden Buden legt er auf – es sind seine ersten drei Scorerpunkte in dieser Saison. Das 1:0 leitet Nagy selbst nach einem Einwurf ein, zieht – wie beim späteren 3:1 – über die rechte Seite an und findet im Strafraum Anton Lendl, der die Kugel stark festmacht und Sven Altmann im Kasten des FVL keine Chance lässt (18.). Auch beim zwischenzeitlichen 2:1 findet Nagy Lendl nach einem Freistoß aus dem Halbfeld. Der Mittelfeldmann bringt die Hereingabe in die Box, wo der Stürmer am höchsten steigt und den Ball einköpft (63.). Lendl zieht nach der Partie das gleiche Fazit, wie bereits Nagy: „Es war auf jeden Fall verdient, wir waren schon die bessere Mannschaft. Spielerisch war es vielleicht ausgeglichen, aber kämpferisch waren wir besser.“

Heim-Coach gratuliert den Gästen zum Sieg

„Man kann beide als Spieler des Tages sehen“, sagt Germanias Co-Trainer Jens Härter nach dem Abpfiff. „Ich finde, die Mannschaft hat geschlossen eine gute Leistung gebracht – egal, ob die Spieler, die von Anfang an auf dem Feld standen, oder die, die reingekommen sind.“ Sein Gegenüber Simon Kretschmer zollt den Gästen Respekt: „Wenn du zuhause 1:3 verlierst, ist es irgendwie verdient. Mit ihrer Körperlichkeit macht es Germania auch einfach gut. Da muss man gratulieren.“

Nur einmal darf Kretschmer im Derby jubeln, fünf Minuten vor der Pause gibt es einen Freistoß für die Gastgeber in guter Position vor dem Bietigheimer Kasten. Den direkten Versuch von Eugenio Del Genio pariert Keeper Valentin Köhl zwar noch, kann den Ball aber nicht festhalten und lässt es direkt vor die Füße von Fabian Gurth prallen. Der 26-Jährige muss aus abseitsverdächtiger Position das Spielgerät nur noch zum 1:1 über die Linie drücken.

Blick des SVG geht zur Konkurrenz

Vor dem letzten Spieltag hat der SVG auf Rang zwölf 34 Punkte – ebenso wie auch der TV Pflugfelden und der GSV Pleidelsheim auf den Plätzen 13 und 14. Der GSV hat am nächsten Samstag zu Hause den SV Kaisersbach zu Gast, der gerettet im Mittelfeld steht. Die Ludwigsburger reisen derweil zum SV Schluchtern, der bereits als Tabellenletzter feststeht. Ob die Germanen als Unterstützung zu einem Spiel fahren, ist noch nicht sicher: „Es kann sein, dass der ein oder andere vorbeischaut. Aber wir haben abends etwas geplant, wir möchten die Saison zusammen abschließen. Vielleicht drücken wir als Zuschauer die Daumen und hoffen, dass die Ergebnisse für uns laufen“, sagt Nagy.

FV Löchgau: Altmann – Maslowski (71. Rieger), Feufel, Weber, Trautwein – Ansu (75. Abraha), Gurth, Del Genio (60. Wiens), Wieland – Ntarok (62. Hallimi), Schwara. SV Germania Bietigheim: Köhl – Schöbinger (46. Mannheim), Ferrara, Hirsch, Juhasz – Erarslan (59. Weiller), Nagy, Kainz, Vogel (76. Özsoy) – Lendl (65. Eppler), Tobias Krüger (90+4. Guerrero). 

 
 
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