Fußball, Oberliga Stuttgarter Klubs sind die großen Favoriten

Von Claus Pfitzer
Starklar für die Fortsetzung der Rückrunde: Kreshnik Lushtaku (links) kämpft mit dem SGV Freiberg um den Ligaerhalt, Matteo Klimowicz spielt mit dem VfB Stuttgart II um den Aufstieg.⇥ Foto: Avanti/Ralf Poller

Am Wochenende startet die Oberliga in die Restrückrunde. Der FSV 08 Bissingen mischt in der Spitzengruppe mit, der SGV Freiberg kämpft um den Klassenerhalt.

Der Spitzenreiter VfB Stuttgart II (37 Punkte) ist vor der Fortsetzung der Restrückrunde in der Fußball-Oberliga Baden-Württemberg am Wochenende in einer bestechenden Frühform. Dem 6:1-Erfolg im Nachholspiel beim FC Nöttingen, mit dem die Mannschaft von Neu-Trainer Michael Gentner die Tabellenführung übernommen hat, folgte im Testspiel ein 8:0 über den SV Oberachern (31), der in der Tabelle immerhin Rang vier belegt. Neben dem VfB Stuttgart II, der am Samstag beim TSV Ilshofen (19) zu Gast ist, gehören bei den Trainern der Oberliga in erster Linie die Stuttgarter Kickers (35) zu den Favoriten auf die Meisterschaft.

Der Zweitplatzierte kann über den Umweg mit zwei Aufstiegsspielen gegen die Meister der Oberligen Rheinland-Pfalz/Saar und Hessen ebenfalls in die Regionalliga Südwest einziehen. Dahin zumindest wollen die beiden Stuttgarter Oberligisten unbedingt wieder. Die Kickers sind von dort 2018 abgestiegen und in der Vorsaison als Vizemeister in der Aufstiegsrunde gescheitert, der VfB II musste 2019 in die Oberliga absteigen.

„Wir haben die Chance, etwas Großes zu erreichen“, sagt Kickers-Trainer Ramon Gehrmann, dessen Mannschaft keins der Vorbereitungsspiele gewonnen hat. Mit David Braig, Aaron Viventi (beide SSV Ulm), Nikola Trkulja (TSV Steinbach Haiger), Ruben Reißig (SSV Reutlingen) und Theo Rieg (FC Bayern München U19) haben sich die Kickers hochkarätig in allen Mannschaftsteilen verstärkt. „Diese Mannschaft hat eine außergewöhnliche Qualität“, sagt Gehrmann über den großen Konkurrenten aus Bad Cannstatt. Zum direkten Duell zwischen dem VfB II und den Kickers kommt es am drittletzten Spieltag.

08 Bissingen spielt in Degerloch

Für den derzeitigen Tabellenzweiten aus Degerloch geht es am Samstag (14 Uhr) mit dem Heimspiel im Gazi-Stadion gegen den FSV 08 Bissingen (30) los. Mit einem Sieg wären die Nullachter vom Bruchwald, die Rang sechs belegen, ganz dick dabei im Kampf um die vorderen Plätze. Schwer wiegt allerdings der Ausfall des Bissinger Kapitäns Marius Kunde, der seinem Team noch rund drei Wochen fehlen wird.

Fünf Zähler mehr auf dem Konto als der FSV 08 Bissingen hat der 1. Göppinger SV (35), der punktgleich mit den Stuttgarter Kickers Rang drei belegt. Die Göppinger bringt Nöttingens Trainer Michael Wittwer bei der Frage nach dem neuen Titelträger ins Spiel und geht von einem „bis zum Schluss spannenden Dreikampf“ mit dem VfB II und den Kickers aus. Das sieht auch VfB-II-Coach Gentner so, der „von der Qualität unseres Kaders“ überzeugt ist. Der Göppinger Trainer Gianni Coveli rechnet mit einem Kopf-an-Kopf-Rennen der beiden Stuttgarter Oberligisten. „Wir sind in der Breite nicht so gut besetzt wie die beiden“, meint Coveli. Mit Torjäger und Führungskraft Kevin Dicklhuber sowie den Defensivspielern Tomislav Ivecic und Matej Maglica fallen beim SVG gleich drei Leistungsträger aus. Fatih Ceylan, Trainer beim 1. CfR Pforzheim, traut aufgrund der spielerischen Klasse und der größeren Erfahrung klar den Kickers die Meisterschaft zu.

Da mit der TSG Balingen als Absteiger aus der Regionalliga gerechnet werden muss, wird es wohl vier Absteiger aus der Oberliga geben. Gerade noch auf einem Nichtabstiegsplatz befindet sich in dieser Konstellation der für die kommende Saison hoch ambitionierte SGV Freiberg (22). Bis auf den SV Sandhausen II (9) haben auch die auf Abstiegsplätzen stehenden 1. FC Rielasingen-Arlen (21), Neckarsulmer Sport-Union (20) und TSV Ilshofen (19) realistische Chancen auf den Klassenerhalt.  Andererseits trennen die Freiberger von Rang zehn nur drei Zähler. Am Samstag (14 Uhr) soll der Abstand mit einem Heimdreier gegen den FV Ravensburg (31) verkürzt werden. Die Oberschwaben ihrerseits würden mit einem Sieg in Freiberg auch vorne andocken.

 
 
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