Fußball-Testspiel Zwei individuelle Fehler sorgen für Tore

Von bz
Marco Kehl-Gomez (von links) war an beiden Toren direkt beteiligt. Einmal leitete er die Führung für seinen SGV Freiberg ein, den Ausgleich verschuldete er aber auch. Foto: /Oliver Bürkle

Beim Testspiel zwischen dem FSV 08 und Freiberg überrascht Bietigheim-Bissingen mit einer guten Leistung gegen den höherklassigen Gegner. Auch Neu-Trainer Simon Wörner ist zufrieden.

Rund 120 Zuschauer haben sich in die Kälte am Bissinger Bruchwald gestellt, um das Testspiel zwischen dem Oberligisten FSV 08 Bietigheim-Bissingen und dem Regionalligisten SGV Freiberg anzuschauen. Die Fans bekamen beim 1:1 (0:1)-Unentschieden wahrlich kein hochklassiges Fußball-Fest geboten, doch durften sie mit ansehen, wie sich der Oberligist gegen die Gäste über 90 Minuten teuer verkaufte.

Auch Simon Wörner, neuer Trainer der Nullachter, lobt den Auftritt seiner Schützlinge „Nach zwei Wochen Training sind wir wirklich zufrieden. Wir haben ein, zwei Dinge im Training angesprochen, das haben wir heute auch umgesetzt“, erklärt der 37-Jährige. Vor allem die kämpferische Leistung des Teams stellt er in den Vordergrund. „Wichtig ist, dass wir immer dran glauben, das haben wir auch gemacht. Wir haben ein Tor kassiert nach einem individuellen Fehler, haben dann aber weiter gespielt.“

Neuzugang bereitet 1:0 vor

Den angesprochenen Gegentreffer erzielte Abdul Sankoh in der 25. Spielminute. Nach einem munteren Beginn der Begegnung mit kleinen Chancen auf beiden Seiten verlor Pero Mamic in der eigenen Hälfte den Ball an Marco Kehl-Gomez. Der SGV-Kapitän bediente Neuzugang Lukas Krüger, der frühere Drittliga-Stürmer sah Sankoh, welcher im Strafraum komplett blank stand und an Torwart Moritz Welz vorbei zur Führung einschob.

Wörner musste noch vor der Pause Niklas Böhm für Vincent Fitze bringen, „es war ein Pferdekuss der in Richtung Knie gewandert ist. Da geht man im ersten Spiel kein Risiko ein“, erklärt der Coach. Anschließend bestimmte der Gastgeber die Partie. Kurz vor der Pause hatte Daniele Cardinale im Sechzehner des SGV freie Schussbahn, brauchte aber zu lange, sodass Ruben Reisig in höchster Not klärte.

Zur Pause rotierte der Trainer der Hausherren durch und wechselte mit Nesreddine Kenniche quasi den Ausgleich ein. Wie vor dem 0:1 fiel auch dieser Treffer durch einen Aussetzer in der Hintermannschaft. Dieses Mal war es Kehl-Gomez selbst, der nach rund zwei Minuten in Durchgang zwei leichtsinnig das Leder gut 20 Meter vor dem eigenen Kasten an Kenniche vertändelte. Der Stürmer überlupfte den herausstürmenden Eric Gründemann, 1:1.

Kaum gefährliche Chancen

In der Folge war Bissingen zwar die aktivere Mannschaft, das Spiel dümpelte jedoch mehr dem Ende entgegen. Lediglich Valentyn Podolsky sorgte für ein paar Highlights, indem er seinem Gegenspieler Linus Weik immer wieder davoneilte – am Abschluss scheiterte es dann aber immer.

In Durchgang zwei sahen die Zuschauer deshalb mehr ausrutschende Spieler als Torchancen. Der Platz war, insbesondere auf der Seite in Richtung Wald, extrem rutschig. „Da kommt eine Firma, die eine Schicht Kork unter den Rasen packt, damit man nicht mehr so rutscht“, erklärte Wörner die Platzbedingungen. FSV 08 Bietigheim-Bissingen: Welz – Fitze (32. Niklas Böhm), Ikpide (66. Lorch), Steven Keklik (46. Häußermann), Andre Sirianni – Schmidt (66. Feigl) – Lukas Böhm, Zinram (46. Justin Keklik), Mamic (66. Mouhssine), Podolsky – Cardinale (46. Kenniche).

SGV Freiberg: Gründemann – Weik, Pisot, Trkulja, Gibs – Kehl-Gomez, Reisig (60. Pietzsch) – Alberico, Klostermann (72. Veselaj), Sankoh – Krüger (60. Amenta). 

Freiberg angelt sich Stürmer Lukas Krüger

Der SGV Freiberg hat direkt einen Ersatz für den in die Zweite Bundesliga zum 1. FC Magdeburg abgewanderten Stürmer Emir Kuhinja gefunden. Der Regionalligist vom Wasen verpflichtete Lukas Krüger, der seit Sommer des vergangenen Jahres vereinslos war. Der gerade erst 24 Jahre alt gewordene gebürtige Hamburger wurde in der Jugend bei RB Leipzig ausgebildet und bestritt zwischen 2020 und 2023 insgesamt 69 Partien in der Dritten Liga für den SV Meppen und zuletzt den FSV Zwickau. Sein letzter Einsatz war allerdings im November 2022. Dann erlitt er einen Sehnenabriss im Adduktorenbereich, der erfolgreich operiert wurde, allerdings einen schier endlos langen Reha-Prozess nach sich zog, weil es zu einigen Fehldiagnosen kam. Doch schon seit Oktober 2023 befindet sich Krüger wieder im Individualtraining mit dem ehemaligen Bundesliga-Profi Daniel Brückner in Hamburg und stieg dann auch bei einem Oberligisten aus der Hansestadt an der Elbe ins Mannschaftstraining ein. „Ich bin vollkommen beschwerdefrei und belastbar. In den vergangenen Monaten habe ich kontinuierlich und hart an meiner Fitness gearbeitet“, sagt Krüger gegenüber „liga3-online.de“.

 
 
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