Gefahr im Straßenverkehr Alte Steige: Sperrung wird angestrebt

Von Michael Soltys
Ab dieser Einmündung soll künftig die Turmstraße hoch zum Ingersheimer Feld (rechts) gesperrt werden. Viele Autofahrer nutzen die „alte Steige“ als Abkürzung, obwohl der Zeitgewinn gering ist.⇥ Foto: Helmut Pangerl

Die Abkürzung ist bei Autofahrern beliebt. Doch Eltern aus dem Ingersheimer Feld wünschen mehr Sicherheit für ihre Kinder auf dem Schulweg.

Jetzt also doch: Das steile Stück der Turmstraße in Besigheim hoch zum Ingersheimer Feld, allgemein „alte Steige“ genannt, soll für den Durchgangsverkehr gesperrt werden. Dieses Thema steht auf der Tagesordnung der Sitzung des Besigheimer Ausschusses für Umwelt und Technik an diesem Dienstag. Eltern aus dem Ingersheimer Feld, deren Kinder die Straße als Schulweg benutzen, drängen auf entsprechende Änderungen. Bei einem Ortstermin im November mit der Polizei, Vertretern des Landratsamtes und der Stadtverwaltung, wurde die Sperrung als notwendig erachtet.

Was Polizei und Straßenverkehrsbehörde bei diesem Termin allerdings mit Erstaunen feststellten, ist vielen Besigheimer eine alte Erkenntnis: Anstatt die Landesstraße zu benutzen, nutzen die allermeisten Autofahrer die alte Steige als Abkürzung, die Verwaltung spricht von einem „überproportional großen Verkehrsstrom“. Dadurch werden Fußgänger und Radfahrer an der Einmündung der Turmstraße in die Landesstraße gefährdet. Denn die Fußgänger, die vom Ingersheimer Feld kommen, queren die Einmündung an der Turmstraße, um auf den gegenüberliegenden Gehweg in Richtung Schule und Innenstadt zu gelangen. Radfahrer biegen in den regulären Gegenverkehr ab.

Mehrfach hatte der Gemeinderat schon in früheren Jahren diese Problematik diskutiert, ohne sich allerdings zu Änderungen durchringen zu können. Zuletzt im Dezember 2012 lehnte der Gemeinderat den Wunsch von Anwohnern ab, die alte Steige im oberen Teil als Anliegerstraße auszuweisen. Mittlerweile aber sei das Verkehrsaufkommen gestiegen, das Konfliktpotential habe sich verschärft, heißt es jetzt.

Pure Gewohnheit

Offensichtlich nehmen die Autofahrer die Abkürzung aus purer Gewohnheit. Denn wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern eingehalten, ergibt sich für sie keinerlei Zeitgewinn. Nur wer zu schnell fährt, gewinnt einige Sekunden. Nach den letzten Messungen des Landratsamtes halten sich etwa zehn Prozent der Autofahrer nicht an das Tempolimit, die gemessene Höchstgeschwindigkeit lag bei 54 Stundenkilometern.

Nach dem Beschlussvorschlag, über den der Ausschuss am Dienstag entscheiden soll, wird die Turmstraße ab der Einmündung in den Häslachrain gesperrt. Damit können die Anwohner weiterhin ungehindert ihre Häuser erreichen. Haben die Autofahrer sich erst einmal an die Sperrung gewöhnt, dürften sie auf der Landesstraße bleiben, so die Hoffnung. Die gesamte Turmstraße lediglich für Anlieger freizugeben und auf die Sperrung zu verzichten, hält die Stadtverwaltung für wenig sinnvoll, da der Kontrollaufwand zu hoch sei und die Problematik an der Einmündung zur Landesstraße bestehen bleibe, wenn auch in geringerem Umfang.

Info Die Sitzung des Ausschusses für Umwelt und Technik beginnt am Dienstag, 11. Februar, 18 Uhr, im Besigheimer Rathaus. Dort geht es unter anderem um den Ausbau des Radweges zwischen Besigheim und Gemmrigheim und die Planungen für eine fünfzügige Primarstufe an der Friedrich-Schelling-Schule.

 
 
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