Gemeinderat Ingersheim Grünes Licht für einen neuen Jugendtreff

Von Jörg Palitzsch
So könnte der neue Pavillon im Fischerwörth aussehen. Das Gebäude aus Schalungsteilen der Baustelle Stuttgart 21 soll bis Ende Juli stehen. Foto: /Gemeinde Ingersheim

Der neue Pavillon wird im Fischerwörth aufgebaut. Handwerker aus dem Ort helfen dabei.

Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung am Dienstag bei drei Enthaltungen beschlossen, auf dem Freizeitgelände Fischerwörth einen Jugendtreff zu bauen. Die Bauteile bestehen, wie in der BZ berichtet, aus Schalungselementen der Baustelle Stuttgart 21, die beim Fischerwörth bereits seit Wochen unter Planen gelagert werden. Mit der Einrichtung eines solchen Pavillons als Jugendtreff folgt Ingersheim einem Ziel des Gemeindeentwicklungskonzeptes, das im November 2023 im Ratsgremium beschlossen wurde. Zwei Ziele waren die Weiterentwicklung der Jugendtreffpunkte in Ingersheim und eine Stärkung der Aufenthaltsqualität auf dem Freizeitgelände Fischerwörth.

Im Rahmen eines Workshops mit Studierenden

In der Sitzung informierte Bürgermeisterin Simone Lehnert über den aktuellen Stand des Projektes. So werden örtliche Handwerker und Gewerbetreibende bei dem Bau behilflich sein, die Organisation und begleitende Durchführung des Objekts erfolgt im Rahmen eines Studierendenworkshop vom 8. bis zum 20. Juli mit rund 60 Personen. Der Bauantrag wurde bereits eingereicht und der Punkt Hochwasserschutz konnte mittlerweile auch geklärt werden.

Bürgermeisterin Lehnert betonte in der Sitzung, der Pavillon solle eine Anlaufstelle für Jugendliche sein, die auch gerne für sich sein wollen und auch mal laut sein dürfen. Gleichwohl kann der Pavillon von jedem Interessierten genutzt werden. Er sei auch weit genug von der Wohnbebauung entfernt, sodass Anwohner nicht gestört werden. Im Gemeinderat wurde der Standort positiv aufgenommen. Jetzt tue man endlich etwas für eine vernachlässigte Altersgruppe, so Thorsten Majer von der SPD. Hanne Hallmann bezeichnete den Standort als „alternativlos“.

Kerstin Leibbrand (parteilos) sprach die Lärmbelästigung an, Lehnert appellierte auf gegenseitige Rücksichtnahme. Mitte Mai sollen nun die Bodenplatte und Fundamente betoniert werden. Dann werden die Elemente in einem ersten Schritt abgeschliffen und danach aufgebaut. Ende Juli soll der Pavillon fertig sein, so die Bürgermeisterin.

Keine Mehrheit im Gremium fand ein Alternativvorschlag bezüglich des Standortes, den Gemeinderätin Karin Zimmer (WIR) im Neubaugebiet „In den Beeten II“ vorgeschlagen hatte. Aus ihrer Sicht gibt es dort keine Hochwasserproblematik und das geplante Budget von 40 000 Euro entfalle, was aus Sicht der Verwaltung nicht zutreffe. Dazu gab es noch eine ganze Reihe weiterer Gegenargumente zum Standort „In den Beeten“. So sei die Fläche, auf dem ein Spielplatz gebaut werden soll, Teil der Entwässerung des Neubaugebiets. Unter der Fläche befinden sich sogenannte Rigolen, diese seien nur bis zu einer gewissen Belastung überbaubar, so Georg Zimmer vom Liegenschaftsamt. Der geplante Pavillon sei zu schwer für die Fläche.

Alternativstandort bekommt keine Mehrheit

Der Pavillon wird fast sechs Meter hoch werden und sei deshalb auch deutlich höher und wuchtiger als in einer Skizze von Karin Zimmer dargestellt. Er würde mit seinen Dimensionen wie ein weiteres Wohngebäude wirken. Die Verwaltung sieht ebenso einen Nutzungskonflikt mit Eltern, kleinen Kindern und Jugendlichen, wenn der Pavillon in den Kinderspielplatz integriert werde. Dieser Argumentation folgte das Gremium mit großer Mehrheit.

 
 
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