Gemeinderat Löchgau „Der Wald ist in guten Händen“

Von Helena Hadzic
Das Forstgebiet Besigheim. zu dem auch Löchgau gehört, ist nun in den Händen von Judith Tauber. Foto: /Oliver Bürkle

38 Jahre war Bernd Renner Revierleiter des Forstgebiets Besigheim, zu dem auch Löchgau gehört. Nun übernimmt seine Nachfolgerin Judith Lauber.

„Wenn man durchläuft, bemerkt man, wie viel Herzblut in unseren Wald gesteckt wurde – in ihren Wald“, sagte Bürgermeister Robert Feil in seiner Dankesrede an Revierförster Bernd Renner. In der letzten Gemeinderatssitzung in diesem Jahr hat er nach 38 Jahren seinen Posten als Revierleiter au

Bevor er allerdings das Feld räumte, präsentierte er ein letztes Mal forstliche Jahresplanung für das kommende Jahr: „Bernd Renner hat die Planung gemacht, Judith Lauber wird es ausführen“, erklärte Bürgermeister Feil. Sie wird nun seine Nachfolge antreten und ab dem nächsten Jahr als neue Revierleiterin tätig sein.

Waldpädagogische Projekte sind gefragt

Besonders gefreut hat sich Renner über die vielen Anfragen der Schulen aus dem Landkreis. Die Nachfrage nach waldpädagogischen Projekten sei hoch, so Renner. Es gebe wohl zirka 150 Veranstaltungen und 3500 Schülerinnen und Schüler bis Ende 2023.

Mit der Trockenheit allerdings wird auch im kommenden Jahr zu rechnen sein. „Und wenn Bäume leiden, leiden auch die Förster“, so Renner. Die neuste Klimaperiode der Jahre 1991 bis 2020 zeige, dass die Veränderungen und Auswirkungen durch das Klima schneller fortschreiten als ursprünglich angenommen. Er stellt aber auch klar: „Horrorszenarien von Wüsten wird es hier nicht geben“. Wissenschaftliche Grundlagen, lokale Erfahrung und gute Waldarbeiter seien unter anderem Lösungsansätze und der Klimawandel eine gemeinschaftliche Aufgabe.

Der Umstieg auf die heimischen Baumarten

Im nächsten Jahr läge der Fokus weiter auf Waldverjüngung. Damit sind klimaresiliente und heimische Baumarten gemeint, wie etwa die Eiche. „Diese Bäume sind zuverlässig“, so Renner. Die Fichte hingegen habe keine Chance, weil sie nicht wetterresistent sei. Vor allem aber in der Pflege der Bäume könne man die Kernkompetenz von Förstern erkennen. Der Prozess der Pflege in der Jugendphase der Bäume sei von enormer Bedeutung, da Eingriffe in den ersten 20 Jahren in kürzeren Abständen von ein bis drei Jahren stattfinden müssten – mit zunehmendem Alter würden auch die Abstände größer. Ein Beispiel, das Renner anführte, sind die Eichen, die in Mischwäldern einen Abstand von zehn Jahren benötigen.

Gleichzeitig werde man im kommenden Jahr zurückhaltend mit der Pflanzung neuer Bäume umgehen, hochwertiges Pflanzgut sei kaum noch verfügbar, gab Renner an. Auch wolle man das Thema Plastikvermeidung in den Fokus nehmen, weswegen Zäune als Wildschutzmaßnahme dienen sollen.

In Sachen Brennholzverkäufe, die in den Coronajahren kontaktfrei abgelaufen sind, bemühe man sich, die traditionellen Versteigerungen wieder aufzunehmen, da auch „der Holzmarkt derzeit schweren Schwankungen unterliegt“. Renners Nachfolgerin Judith Lauber sieht dem nächsten Jahr jedenfalls positiv entgegen: „Ich freue mich auf auf die Herausforderung“. Dass sie in große Fußstapfen tritt, zeigte auch die Überraschung für Renner von der Gemeinde Löchgau: Ein Baum wurde dem ehemaligen Revierförster gewidmet. Auch ein Holzschild wird am besagtem Baum angebracht werden. Bürgermeister Feil bedankte sich für 38 Jahre und übergab ihm einen Geschenkkorb. Renner aber ist sich sicher: „Der Wald ist in guten Händen.“ Helena Hadzic

 
 
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