Gemeinsames Gerätehaus im Kirbachtal Feuerwehr gibt die Hoffnung nicht auf

Von Michaela Glemser
Bei der Hauptversammlung der Feuerwehr in der Kirbachtalhalle in Hohenhaslach: Löschmeister Heiko Fleck, der seit 25 Jahren im Dienst ist, Bürgermeister Holger Albrich, das neue Ehrenmitglied Werner Enchelmaier und Stadtkommandant Phillipp Rousta.⇥ Foto: Martin Kalb

Die Abteilungen setzten weiterhin auf den Standort im Kirbachtal. Die Gespräche zwischen Feuerwehr, Stadtverwaltung und dem Vermögensamt werden fortgesetzt.

Mit Spannung warteten die 174  Einsatzmitglieder der Feuerwehr Sachsenheim bei ihrer Hauptversammlung auf die Aussagen von Bürgermeister Holger Albrich und Stadtkommandant Philipp Rousta zum umstrittenen Standort des Gerätehauses der Abteilungen Hohenhaslach, Spielberg und Ochsenbach im Kirbachtal. Alle Beteiligten signalisierten am Samstag in der Kirbachtalhalle in Hohenhaslach Zuversicht, dass die Gespräche mit den Vertretern des Landesbetriebs Vermögen und Bau doch noch von Erfolg gekrönt sein werden.

Das Landesamt hatte bisher den Verkauf des Landesgrundstücks gegenüber des Brombergs, auf welchem das neue Gerätehaus erstellt werden soll, abgelehnt (die BZ berichtete mehrfach). „Ich möchte die Hand ausstrecken und sagen, dass wir seitens Feuerwehr das Gespräch suchen und natürlich bestrebt sind, dass alle Parteien glücklich sind. Ich entschuldige mich bei Vermögen und Bau und den angrenzenden Betroffenen dafür, dass sie nicht früher vollumfänglich in die Pläne miteinbezogen wurden“, machte Stadtkommandant Rousta in seiner Rede deutlich.

Er sei entschlossen, die Kritikpunkte, die an ihn und die Feuerwehr herangetragen wurden, zu überarbeiten und auch darauf einzugehen, so Rousta weiter. Das Ziel müsse sein, dass alle Beteiligten mit der Lösung zufrieden seien, und die Feuerwehr die Sicherheit der Bürger von einem für alle verträglichen Standort aus garantieren könne, ergänzte Rousta.

Bürgermeister Holger Albrich versprach den Feuerwehrleuten, dass der ehrenamtliche Einsatz der Wehrangehörigen außer Anerkennung auch die optimalen Rahmenbedingungen verdiene. Daher unterstütze die Stadt den Zusammenschluss der drei Abteilungen in Hohenhaslach, Spielberg und Ochsenbach nach allen Möglichkeiten. „Deshalb werden wir schnellstmöglich den Kontakt mit den Vertretern von Vermögen und Bau Baden-Württemberg sowie dem Besitzer des benachbarten Bromberghofs suchen. Wir versuchen auszuloten, unter welchen Umständen und Bedingungen der bisher bevorzugte Standort doch noch möglich ist. Wir werden auch abwägen, ob sich noch ein anderer Standort finden lässt“, betonte Albrich.

Auch der Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands Ludwigsburg, Klaus Haug, sicherte der Feuerwehr Sachsenheim in dieser Sache seine Unterstützung zu. „Der Wille zum Zusammenschluss der drei Abteilungen ist beispielgebend und hat Signalwirkung im ganzen Land. Dies verdient allergrößten Respekt. Ich kann es nur schwer nachvollziehen, dass aus Gründen des Naturschutzes der Standort für das gemeinsame Gerätehaus verhindert werden soll“, erklärte Haug. Es handele sich um die Ansiedlung einer Feuerwache „und nicht um einen Gewerbebetrieb“.

Die Abteilungskommandanten Michael Gennert aus Hohenhaslach, Kevin Fiel aus Ochsenbach und Matthias Stierle aus Spielberg zeigten sich überrascht über die Diskussionen um den Standort des gemeinsamen Gerätehauses und die bisher strikte Ablehnung eines Verkaufs des Landesgrundstücks. „Ich verstehe natürlich auch die Gegenseite und bin für den Schutz der Natur. Es kommt jetzt darauf an, Kompromisse zu finden“, so Fiel. Auch sein Kollege Stierle setzte seine Hoffnungen auf das Verhandlungsgeschick aller Beteiligten, denn er schätzte es als schwierig ein, aufgrund der Einhaltung der Einsatzfristen und der guten Erreichbarkeit noch andere Standorte zu finden. „Wir müssen jetzt die Ruhe bewahren und wünschen uns ein faires Vorgehen aller Beteiligten“, stellte Michael Gennert klar.

Aber nicht nur der Ausblick auf künftige Entwicklungen stand bei der Hautversammlung auf der Tagesordnung, sondern auch der Rückblick auf das Jahr 2019 mit insgesamt 129 Einsätzen, die außer einem Flächenbrand beim Kirbachhof keine Großereignisse waren. Stadtkommandant Rousta verwies darauf, dass die Anzahl der geleisteten Einsatzstunden im Bereich der Fahrzeug- und Gerätewartung enorm gewesen sei und künftig über eine Festanstellung in diesem Bereich nachgedacht werden müsse. Die Jugendwehr der Gesamtstadt zählt derzeit 31 Mädchen und Jungen.

 
 
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