Generalsanierung des Hohenhaslacher Pfarrhauses Das Gebäude wird umfangreich modernisiert

Von Michaela Glemser
Das Pfarrhaus samt Haustechnik ist in die Jahre gekommen. Die letzte Sanierung war 1987. Nun steht eine Generalsanierung des denkmalgeschützten Gebäudes an. Foto: /Werner Kuhnle

Das Hohenhaslacher Pfarrhaus, das dem Land Baden-Württemberg gehört, stammt aus dem Jahr 1897 und wird nun von der Heizanlage bis zu den Fenstern umfangreich saniert.

Im Frühjahr 1896 war mit dem Bau des Pfarrhauses in unmittelbarer Nachbarschaft der Sankt-Georgs-Kirche begonnen worden. Ein Jahr später, im September 1897, konnte Wilhelm Zeller als erster Pfarrer in das Pfarrhaus in Hohenhaslach mit seinem beeindruckenden Treppengiebel einziehen.

Inzwischen sind viele Jahre ins Land gegangen, und zuletzt wurde das altehrwürdige Gebäude, das unter Denkmalschutz steht, im Jahr 1987 vor dem Amtsantritt des damaligen Pfarrers Ernst Misol umfangreich saniert. Nach dem Wegzug von Pfarrer Michael Wanner, der Anfang Oktober in den Ruhestand ging, stehen die Räume des Pfarrhauses in Hohenhaslach bis auf das Pfarrbüro im Erdgeschoss wieder leer.

Generalsanierung notwendig

Da das Gebäude und vor allem seine Haustechnik erheblich in die Jahre gekommen und nicht mehr zeitgemäß sind, fand in diesen Tagen eine Begehung mit Vertretern des Landesbetriebs „Vermögen und Bau Baden-Württemberg“, des Oberkirchenrats der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und der evangelischen Kirchengemeinde in Hohenhaslach statt. Das Pfarrhaus befindet sich im Eigentum des Landes Baden-Württemberg. „Wir haben bei dieser Begehung alle nötigen Schritte einer Generalsanierung genau besprochen“, sagt Reinhard Baumgärtner, stellvertretender Vorsitzender des Kirchengemeinderats der evangelischen Kirchengemeinde Hohenhaslach. So wird es eine neue Heizanlage geben, mit der auch die Warmwasserbereitung gekoppelt werden soll. Die bisherige Ölheizung stammt noch aus den 1980er-Jahren. Zudem werden die Sanitäranlagen und die Bäder sowie WCs auf Vordermann gebracht. „Sie werden auch neue architektonische Zuschnitte erhalten“, so Baumgärtner.

Die Fenster müssen ebenfalls ersetzt, und die Böden aufgefrischt werden. Über die Begehung wird nun ein sogenanntes „Bauschau-Protokoll“ erstellt und anschließend ein Bauphysiker beauftragt, der die energetischen Werte des historischen Gebäudes genau berechnen soll. Ein Architekt wird mit den Planungen für die umfassenden Sanierungsarbeiten beginnen. „Einen genauen Bauzeitenplan gibt es noch nicht“, sagt Baumgärtner. Dies liege auch nicht in der Hand der Kirchengemeinde Hohenhaslach, bei den nötigen Ausschreibungen werden die Vertreter des Landesbetriebs „Vermögen und Bau“ mit den Verantwortlichen des Oberkirchenrats zusammenwirken. Baumgärtner glaubt, dass noch einige Zeit ins Land gehen wird, bevor die ersten Handwerker im Pfarrhaus tatsächlich ihre Arbeit aufnehmen.

Auch die Finanzierung der Sanierungsmaßnahme teilt sich das Land Baden-Württemberg mit der Evangelischen Landeskirche. Die Mitglieder der Kirchengemeinde wollen aber mitanpacken und für eine Verschönerung der Garage und des Pfarrgartens sorgen, dessen Pflege in ihren Händen liegen wird, bis eine neue Pfarrersfamilie eingezogen ist.

„Dafür suchen wir noch tatkräftige Mitstreiter“, so Baumgärtner. Bisher hat sich seines Wissens nach auf die Ausschreibung der vakanten Pfarrstelle noch niemand beworben. „Der Pfarrermangel scheint daher auch in Hohenhaslach angekommen zu sein. Allerdings haben wir selbst schon mögliche Bewerber angesprochen“, sagt Baumgärtner.

Drei Pfarrhäuser im Ort

Insgesamt sind in Hohenhaslach rund um den Marktplatz noch drei Pfarrhäuser erhalten. Das Vorgängergebäude befindet sich gegenüber dem alten Schulgebäude heute in Privatbesitz und wurde 1895 an einen Wengerter verkauft. Es diente seit 1775 als Pfarrhaus. Davor war das ursprüngliche Rüsthaus Wohnsitz der Pfarrersfamilie und unter anderem auch Geburtshaus des bekannten Theologen und Kartenhistorikers Eberhard David Hauber. Es war im Jahr 1605 zum Pfarrhaus umgebaut worden.

 
 
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