Halloween im Freizeitpark Tripsdrill Schaurig schöne Gruselnächte

Von Susanne Yvette Walter
Bei den Schaurigen Altweibernächten in Tripsdrill bei Cleebronn erschrecken Untote die Besucher – zu deren Vergnügen. ⇥ Foto: Oliver Bürkle

Zum sechsten Mal geistern Untote durch den Freizeitpark Tripsdrill und spuken bei den großen Achterbahnen. Das zieht die Besuchermassen an.

Gerade frisch aus seiner Gruft kommt der Leierkastenmann mit fahlem weißem Gesicht. Das Gebiss ist ihm verrutscht, die Augen glotzen aus den Höhlen, und er dreht mechanisch seine Kurbel. Leise Musik erklingt am Samstagabend im düsteren Freizeitpark Tripsdrill. Neben dem Untoten spaziert eine Lady mit vier Händen und Spinnenfingern im Barockkleid. Ihre Finger legt sie gerne dem um den Hals, der nichts ahnt und vielleicht gerade in der Warteschlange steht, um seinen persönlichen nächtlichen Höhenflug zu erleben.

Das Gruseln wird gelehrt

Bei den schaurigen Altweibernächten in Tripsdrill rechnet zwar jeder mit einer Begegnung mit einem Halbverwesten. Doch immer wieder lehren geübte Geister den Gästen das Gruseln. Im Überraschen und Erschrecken sind sie Profis. Verschrobene Bewohner aus einer Bauernscheuer liegen auf der Lauer, und Waldgeister treiben sich in der Burg herum. Eine Hochzeit der anderen Art wird gefeiert. Da kann es schon vorkommen, dass sich der Bräutigam langsam in einen Dämon verwandelt. Auf dem Jahrmarkt des Grauens schielen schräge Figuren hinter ihrem Stand hervor und treiben ihr Unwesen mit Passanten.

Besonders viel Gänsehaut macht ein Besuch in der verlassenen Burg, in der sich zwei Achterbahnen kreuzen. Dort erwartet jeden, der sich traut, der „Fluch der Klinge“. In Zusammenarbeit mit dem Verein MaisMaze aus Ditzingen entstanden hier für die Altweibernächte Grusellabyrinthe und effektvolle Schauerlandschaften. Noel Ebhart, Kopf des MaisMaze: „Wir haben im Ditzinger Maislabyrinth angefangen und waren dort sieben Jahre. Als es immer größer wurde, haben wir professionelle Unterstützung gesucht und in Tripsdrill gefunden. Seit 2014 sind wir mit den schaurigen Altweibernächten zu Gast.“ Dabei setzen Ebhart und mit ihm 50 Schausteller auf eine Kombination aus Bewährtem und Neuem: „Wir verändern jedes Jahr in unseren Grusellabyrinthen einzelne Szenen. Aktuell haben wir eines zum Thema Hochzeit“, beschreibt Ebhart das Szenario. Als er anfing, so sagt er, seien sie 24 Leute gewesen. „Jetzt sind wir über 60. Wir wachsen kontinuierlich, und das ist gut so. Wir brauchen immer mehr Darsteller.“ Die Nachfrage nach Gruseln im Zuge von Halloween sei groß, wie im Freizeitpark Tripsdrill zu sehen sei. Gleich um halb sieben fallen am Freitag- und Samstagabend Besucher wie Heuschrecken in den Park. Der Parkplatz ist ruckzuck voll. Die Schlangen an den Fahrgeschäften sind entsprechend lang. Und doch ist das Warten hier keine Qual, auch nicht das Erschrecken durch Untote, sondern ein Vergnügen.⇥

 
 
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