Handball Neue Struktur mit einigen Fragezeichen

Von Claus Pfitzer
Der TV Mundelsheim (gelbe Trikots) darf sich Hoffnungen auf einen Aufstieg in die neue Verbandsliga machen. Der TSV Bönnigheim (weiße Trikots) bleibt in der Landesliga. Foto: Martin Kalb

Der Verband will die geplante Neueinteilung der Ligen durchsetzen.

Die Corona-Krise soll die geplante und zur Saison 2020/21 beschlossene Strukturreform des Handballverbands Württemberg (HVW) nicht verhindern. Gewertet werden die durch die Quotientenregelung erfassten Tabellenstände vom 12. März, dem letzten Spieltag vor dem Abbruch der Runde. Der Verband hat die Meldefrist für die Vereine bis zum 15. Mai verlängert, danach herrscht Klarheit über die Zahl der Mannschaften im Spielbetrieb für die neue Saison, wann immer diese auch beginnen wird. Dann kann auch die genaue Ligeneinteilung vorgenommen werden. Der Bezirk Enz/Murr hat mittlerweile die Staffeleinteilung für die neue Runde vorgenommen. Allerdings nur vorläufig, weil es noch etliche Fragezeichen gibt, wie die endgültigen Meldungen der Mannschaften und die Vorgehensweise in der Bezirksliga.

Die Strukturreform auf Verbandsebene sieht nur noch eine Württembergliga vor, die bislang zweigeteilt in einer Nord- und Südgruppe gespielt wurde. Als Fünfter der Tabelle sicher dabei in der eingleisigen Liga ist die SG Schozach-Bottwartal, auch der SKV Oberstenfeld hat als Siebter gute Chancen. Als neue Spielklasse wird eine Verbandsliga mit zwei Staffeln Nord und Süd eingeführt. Hier könnte der TV Mundelsheim Einzug halten. Die Landesliga wird von drei auf vier Staffeln aufgestockt.

Verzicht auf die Kreisliga D

Im Männerbereich aus Bezirksebene wird es aus der Bezirksliga mit dem SKV Oberstenfeld 2 und den TSF Ditzingen 2 voraussichtlich zwei Aufsteiger in die Landesliga geben. Kommt es zu dieser vorgesehenen Regelung, wird es aus der Bezirksstaffel drei Aufsteiger in die Bezirksliga geben. Der TV Tamm, der zu Beginn der Saison 2019/20 seine Mannschaft aus der Bezirksliga zurückgezogen hat, wird in die Bezirksstaffel eingegliedert. Möglich ist, dass der Bezirk auf die Kreisliga D verzichtet, die Mannschaften dort quasi aufsteigen lässt und in der neuen Runde mit Zehner- oder Zwölferstaffeln von der Bezirksliga bis zur Kreisliga C den Spielbetrieb aufnimmt.

Auch bei den Frauen geht man im Bezirk Enz/Murr von zwei Aufsteigern aus der Bezirks- in die Landesliga aus. Das wären der HB Ludwigsburg 2 und der TSV Bönnigheim 2. Aus der Bezirksstaffel steigen dann drei Teams in die Bezirksliga auf. Die Kreisliga A würde mit sieben Mannschaften spielen, es sei denn, es kommen Neuanmeldungen hinzu.

Drittliga-Derby in Pforzheim

Nicht betroffen von der Verbandsreform ist die Dritte Liga, die bundesweit in vier Staffeln gespielt wird. Auch dort ist die Saison bekanntlich beendet. Aufgestiegen in die Zweite Bundesliga sind die jeweiligen Staffel-Meister Wilhelmshaver HV (Nord-West), Dessau-Roßlauer HV (Nord-Ost), TV Großwallstadt (Mitte) und TuS Fürstenfeldbruck (Süd). Da die neuen Staffeleinteilungen nach regionalen Gesichtspunkten erfolgen, steht die genaue Zusammensetzung noch nicht fest. Allerdings zeichnet sich in der Süd-Gruppe für Mannschaften aus der Region wie den SV Salamander Kornwestheim und den HC Oppenweiler/Backnang aus dem Bezirk Enz/Murr sowie den TSB Heilbronn-Hokheim aus dem Bezirk Heilbronn-Franken ein attraktives Teilnehmerfeld mit interessanten Aufsteigern ab.

Nur noch eine Liga trennt künftig die beiden Teams der HSG Konstanz. Die erste Mannschaft durfte sich als Aufsteiger nach dem Saisonabbruch über den Klassenerhalt in der Zweiten Liga freuen, die HSG 2 schaffte als Tabellenzweiter der Oberliga Baden-Württemberg den Sprung in die Dritte Liga. Meister mit deutlichem Punktevorsprung auf die HSG Konstanz 2 wurde die SG Pforzheim/Eutingen. Damit kommt es in der neuen Saison zu zwei Derbys gegen den Stadtrivalen TGS Pforzheim. Aus der Bayernliga kommt der VfL Günzburg als Meister hoch. 21 von 22 Spielen in der Oberliga Rheinland-Pfalz/Saar gewonnen hat der SV 64 Zweibrücken. Der jetzige Aufstieg ist der dritte in acht Jahren.

 
 
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