Haushalt Sachsenheim Sachsenheim bleibt steuerschwach

Von Martin Hein
Der Erweiterungsbau der Kraichertschule kostet rund 1,45 Millionen Euro Foto: /Martin Kalb

 Der Haushalt ist nicht ausgeglichen. 4,3 Millionen Euro müssen als Kredit neu aufgenommen werden.  Einnahme in Höhe von 52,81 Millionen Euro stehen Aufwendungen in Höhe von 56,74 Millionen Euro gegenüber.

Stolze 774 Seiten umfasst der Haushaltsplan 2023 der Stadt Sachsenheim. Bereits im Dezember wurde das Zahlenwerk von Kämmerer Lars Roller vorgestellt. So richtig Freude bereitete der Haushaltsplan den Gemeinderäten nicht.

Dies lag jedoch nicht am Sachsenheimer Kämmerer, ganz im Gegenteil, von allen Fraktionen wurde er für die Ausarbeitung des umfassenden Haushaltsplanes gelobt. Der Haushalt Sachsenheims steht vor großen Herausforderungen, verkündete Bürgermeister Holger Albrich im Dezember und bezeichnete den Etatplan damals als Spagat zwischen der Bewältigung der Polykrise mit Sparmaßnahmen und dem Erhalt der finanziellen Zukunftsfähigkeit wegen bereits beschlossener Pflicht- und Freiwilligkeitsaufgaben.

Ausgaben höher als Einnahmen

Die Erträge im Ergebnisetat belaufen sich auf 52,81 Millionen Euro. Rund 25 Millionen Euro betragen die Steuereinnahmen. Lars Roller hat den Ansatz bei den Einnahmen aus der Gewerbesteuer mit rund fünf Millionen Euro veranschlagt, rund 400 000 Euro über dem ursprünglich angenommenen Wert. Der kommunale Anteil an der Einkommenssteuer soll 2023 rund 13,87 Millionen Euro betragen, 2022 waren es noch 12,68 Millionen Euro. Demgegenüber stehen letztendlich Aufwendungen in Höhe von insgesamt 56,74 Millionen Euro. Dabei schlagen alleine die Personalausgabe mit 16,51 Millionen Euro zu Buche. Alleine die Ausgaben für den Bereich „Bildung und Betreuung“ haben sich, nach Aussage von Holger Albrich, in den letzten zwölf Jahren auf über zwölf Millionen Euro verdoppelt. Sachsenheim wird einmal mehr, als steuerschwache Kommune wieder als Sockelgemeinde eingestuft. Für Baumaßnahmen sind im Finanzhaushalt 2023 insgesamt 13,55 Millionen Euro veranschlagt. 2,55 Millionen Euro kostet die Erschließung der Baugebiete in Kleinsachsenheim, Ochsenbach und Häfnerhaslach.

Die Sanierung des Feuerwehrhauses in Kleinsachsenheim kostet 1,13 Millionen Euro. Der Erweiterungsbau der Kraichertschule kostet weitere 1,45 Millionen Euro. 1,05 Millionen Euro muss die Stadt für den Ausbau des Glasfasernetzes berücksichtigen, allerdings ist hier mit einem Zuschuss in Höhe von etwa 900 000 Euro zu rechnen. Der Bau einer Flüchtlingsunterkunft wird weitere 750 000 Euro kosten.

4,3 Miollionen Euro Kredit

Alleine die Erneuerung der Häckselplätze in Kleinsachsenheim und Ochsenbach dürfte Kosten in Höhe von rund 325 000 Euro verursachen. Ohne neue Schulden ist das alles nicht zu stemmen. Kämmerer Lars Roller rechnet mit einer Kreditaufnahme in Höhe von 4,3 Millionen Euro.

In nackten Zahlen ausgedrückt, wird Sachsenheim Ende 2023 einen Schuldenstand von 224 Euro pro Einwohner haben. Die liquiden Mittel sollen sich Ende 2023 bei 12,1 Millionen Euro einpendeln.

 
 
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