Ingersheimer Gemeinderat berät über Baugebiet Beeten II auf der Zielgeraden

Von Jörg Palitzsch
Hier soll das neue Baugebiet entstehen. Foto: Helmut Pangerl

In einer erneuten Vorberatung zum neuen Baugebiet in Ingersheim wurden weitere Anregungen aus der Mitte des Gemeinderates gegeben.

Jetzt soll es mit dem neuen Ingersheimer Baugebiet „In den Beeten II“ schnell voran gehen. Am Dienstag wurden die Pläne im Gemeinderat ein weiteres Mal vorgestellt und diskutiert. Der Zeitplan sieht vor, den Entwurf für das rund sechs Hektar große Gebiet an der Besigheimer Straße in der Sitzung am 24. November zu verabschieden, die gesetzliche Umlegung bis zum Mai 2021 unter Dach und Fach zu haben, um die Erschließung bis Ende 2022 abzuschließen.

Die Zeit drängt, dies machte Bürgermeisterin Simone Haist vor dem Gremium deutlich. So würden im Rathaus wöchentlich Anfragen gestellt, wann man in den „Beeten II“ Bauplätze kaufen könne. Zudem hätte das Baugebiet eine „enorm hohe Bedeutung“ für die weitere Gemeindeentwicklung.

Im Gemeinderat beschäftigte man sich nach einer Sitzung Ende Juni (die BZ berichtet) am Dienstag nochmals genauer mit der Ausgestaltung des Neubaugebietes und dem Ausgleich für die Eingriffe in die Natur. Dazu hatte die Verwaltung ein Expertentrio mit Uwe Müller und Andreas Tiefau vom Büro KMB sowie Markus Klein von der Bietigheimer Wohnbau eingeladen.

Müller, zuständig für das Bebauungsplanverfahren, stellte neben der Anordnung der Häuser, Straßen und Gehwege (siehe Grafik) die Ergänzung eines Gehweges entlang des Geschosswohnungsbaus im südlichen Teil des Areals vor, die zu einer Flächenreduzierung der Wohnbaufläche um rund 110 Quadratmeter führt. Eine andere Variante hätte eine Reduzierung um 450 Quadratmeter, rund 80 000 Euro höhere Kosten, weniger Einnahmen sowie vor allem Nachverhandlungen der bereits abgeschlossenen freiwilligen Umlegung zur Folge gehabt. Dies solle, so Klein, zuständig für das Umlegungsverfahren, vermieden werden. In den Reihen des Gemeiderates sah man dies mehrheitlich auch so und signalisierte Zustimmung zur Gehwegvariante mit der geringeren Flächenreduzierung.

Ein Knackpunkt ist der ökologische Ausgleich. So tangiert das neue Baugebiet im nördlichen Teil ein Landschaftsschutzgebiet und am östlichen Rand entlang der Besigheimer Straße werden Streuobstwiesen fallen müssen. Zusätzlich gibt es einen Verlust hochwertiger Ackerböden, erklärte Klein, zuständig für die Ausgleichsmaßnahmen. So summieren sich die Eingriffe auf 600 000 Ökopunkte, von denen noch 400 000 kompensiert werden müssen. Diese will die Gemeinde auf einem Hof im Odenwald „einkaufen“, wo eine Grünlandfläche mit Gehölz entstehen soll. Der Preis pro Ökopunkt liegt, so Klein, bei 0,70 Cent – netto.

 
 
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