Interview mit Juan de la Peña „Wir haben eine coole Truppe“

Von bzh
Juan de la Peña ist bei der SG BBM Bietigheim unter Trainer Iker Romero aufgeblüht. In der vergangenen Woche hat der spanische Spielmacher seinen Vertrag bis 2024 verlängert. ⇥ Foto: Marco Wolf

Der spanische Spielmacher Juan de la Peña spricht im BZ-Interview über die Vertragsverlängerung beim Zweitligisten SG BBM Bietigheim, sein Faible für Basketball und die Ziele für die restliche Zweitliga-Saison.

Letzte Woche hat Juan de la Peña seinen Vertrag mit der SG BBM Bietigheim bis 2024 verlängert. Unter Trainer Iker Romero ist der 25-jährige Spanier zum Führungsspieler geworden. In der Zweitliga-Saisonstatistik des Energieverfahrenstechnik-Studenten stehen neben 23 Assists 74 Tore – nur Jonathan Fischer (89) und Dominik Claus (81) trafen aus dem Spiel heraus öfter. Vor der Heimpartie gegen die HSG Nordhorn-Lingen an diesem Mittwoch (19 Uhr) in der EgeTrans-Arena hat sich die BZ mit dem seit 2017 in Deutschland spielenden Madrilenen unterhalten.

Wie würden Sie Bietigheim in drei kurzen Sätzen beschreiben?

Juan de la Peña: Es passt einfach alles zusammen. In der Stadt und im Verein geht es sehr familiär zu. Wir haben bei der SG eine coole Truppe, mit der es großen Spaß macht.

Drei Dinge über Sie selbst?

Ich bin ein sozialer Typ, mache gerne was mit den Kumpels. Kochen mag ich nicht, muss es aber tun, um mich zu versorgen.

Was unterscheidet Bietigheim von Ihren früheren Klubs Magdeburg und Balingen?

Zwischen Bietigheim und Balingen gibt es viele Parallelen. Die Leute ticken ähnlich, wollen gerne oben spielen und nicht absteigen. Magdeburg kann man damit nicht vergleichen. Der SCM hat andere Ziele. Ich kam als ganz junger Spieler direkt aus Spanien dahin, sammelte aber wichtige Erfahrungen, obwohl ich meist in der zweiten Mannschaft spielte.

Was hat sich unter den Trainern Hannes Jon Jonsson, Brian Ankersen und jetzt Iker Romero für Sie verändert?

Alle drei haben gut gearbeitet. Mit Iker ist es natürlich perfekt. Wir sprechen die gleiche Sprache, haben dieselbe Idee, Handball zu spielen. Ich verstehe, was er machen will und kann das auch ans Team weitergeben.

Als U21-Weltmeister hatten Sie sicher große Handball-Träume. Was ist wahr geworden, was wollen Sie noch erreichen?

Der Aufstieg mit Balingen war so ein Höhepunkt. Ich will noch ein paar Jahre in der Bundesliga spielen, gerne mit der SG. Natürlich träume ich davon, spanischer Nationalspieler zu werden. Aber dafür muss ich Schritt für Schritt besser werden.

Sie stammen aus der Fußballstadt Madrid. Was brachte Sie zum Handball?

Mein Bruder spielte und nahm mich mit. Ich musste das Trikot mit der 13 nehmen, die ich bis heute habe. Das war übrig, weil 13 auch in Spanien eine Unglückszahl ist. Unsere Gegner nannten uns immer die Gefängnismannschaft, weil es in unserem Viertel Carabanchel früher ein berüchtigtes Gefängnis gab. Fußball begeistert mich trotzdem. Als Fan von Atletico Madrid habe ich einige Trikots von denen im Schrank.

Eine Basketball-Profikarriere hätte Sie auch gereizt. Haben Sie schon bei den MHP Riesen in Ludwigsburg vorgespielt?

Basketball gefällt mir mega. Ich hätte zwar etwas Angst, weil mein Niveau nicht so hoch ist, aber wenn die Riesen mich mal zum Training einladen, würde ich natürlich hingehen und es genießen.

Ihr SG-Vertrag wurde bis 2024 verlängert. War eine Rückkehr nach Spanien keine Option?

Mein Ziel war es, in Bietigheim zu bleiben, mit dem Verein und dem Team erfolgreich zu sein. Daher habe ich mich nicht so sehr mit anderen Angeboten beschäftigt. Aber ich will nicht ausschließen, dass ich in ein paar Jahren zurückgehe.

Was trauen Sie der SG in der laufenden Runde noch zu?

Wir brauchen jetzt nicht auf die Tabelle schauen, sondern vor allem auf uns. Es geht darum, möglichst viele Spiele zu gewinnen und uns verbessern.

Ist in der nächsten Saison der Aufstieg drin?

In dieser Liga ist sehr wichtig, erfolgreich zu starten und so Selbstvertrauen aufzubauen. Wenn wir das schaffen, ist vieles möglich.

An diesem Mittwoch kommt der Tabellenzweite Nordhorn. Was erwarten Sie?

Bei der knappen 24:25-Niederlage im Hinspiel war ich nicht hundertprozentig fit, konnte der Mannschaft kaum helfen. Jetzt ist alles okay. Das wird ein gutes Spiel. Wir haben die Chance, Nordhorn zu schlagen.

 
 
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