Interview mit Xenia Smits „Ein Abend, der kaum zu toppen ist“

Von bzh
Die Bietigheimerin Xenia Smits wurde als wertvollste Spielerin des Finalturniers in Viborg ausgezeichnet.⇥ Foto: Marco Wolf

Xenia Smits spricht im Interview über den Europapokal-Triumph der SG, die Feier und die Unterstützung vor Ort.

Als Gewinner der European League flogen die Handballerinnen der SG BBM Bietigheim am Montag von Billund nach Frankfurt. Vor dem Start beantwortete Xenia Smits, die beste Spielerin des Finalturniers, die Fragen der BZ, während die „We Are The Champions“-Gesänge des Teams und der Fans durch die Abflughalle schallten.

Glückwunsch zum großen Erfolg. Wie war die Feier?

Xenia Smits: Danke, das war ein Wochenende und ein Abend, der kaum zu toppen ist. Wir haben zunächst im Hotel etwas gegessen. Dann sind wir zusammen losgezogen und haben eine Bar gesucht, was in Viborg nicht so einfach war. Dort haben wir bis weit in die Nacht hinein gefeiert.

70 SG-Anhänger hatten die Mannschaft begleitet. Wie empfand das Team die Unterstützung?

Es war überragend, trotz der weiten Reise von so vielen Edelfans und treuen Fans unterstützt zu werden. Von uns allen war auch jemand aus dem privaten Umfeld da. Einen solchen Erfolg mit den Liebsten und den Fans erleben und genießen zu können, das war einfach mega gut.

Sie haben die Trophäe für die beste Spielerin des Final Four erhalten. War die mit im Bett?

Nein, aber in meiner Nähe hatte ich sie schon. Das war eine überraschende Auszeichnung, mit der ich nicht gerechnet hatte und die man nicht jeden Tag bekommt. Viel wichtiger war aber der große Pokal für den Sieg, den wir dank der großartigen Mannschaftsleistung in die Höhe stemmen durften.

Im Halbfinale gegen Herning-Ikast wurde es in der Schlussphase nach der Sieben-Tore-Führung eng. Wie waren die Gefühle?

Natürlich kamen kurz Bedenken, dass es noch schief gehen könnte. Aber die Überzeugung, dass wir es packen können und vor allem wollen, war viel stärker. Man hat die Qualität der Mannschaft gesehen, die in dieser schwierigen Phase die Ruhe bewahrte.

Für die Vorbereitung auf das Finale gegen Viborg blieb nicht viel Zeit. Was war der Plan fürs Finale?

Wir haben natürlich Video geschaut, wollten aber möglichst wenig verändern. Dadurch war sicher, dass jede ihre Aufgabe kennt und weiß, was zu tun ist. In der kurzen Zeit haben wir das Optimale herausgeholt.

War die Abwehr der Schlüssel zum Erfolg?

Unbedingt. Es war wichtig, eine starke Abwehr hinzustellen – auch, um zu einfachen Kontertoren zu kommen. Wir haben uns hinten das Selbstvertrauen geholt. Wenn man international nur 20 Gegentore bekommt, spricht das für sich.

Waren Sie überrascht, in der Schlussphase eine Sonderbewacherin zu bekommen?

Schon, aber ich denke, dass Viborg irgendetwas probieren wollte, um das Ding noch zu drehen. Das war aber nicht zu deren Vorteil. Wir haben andere Lösungen gefunden und die entstehenden Lücken genutzt.

Meistertitel und Pokalsiege haben Sie schon einige gesammelt. Ist der Gewinn der European League ihr größter Erfolg?

Ja. Mit Metz stand ich einmal im Final Four der Champions League, habe aber leider keine Medaille mitgenommen. Die Goldmedaille mit Bietigheim ist schon etwas Besonderes und Lohn dafür, dass wir das ganze Jahr über hart trainiert und auf vieles verzichtet haben.

Die SG spielt in der nächsten Saison in der Champions League. Was erwartet Ihr Team dort?

Wir machen international den nächsten Schritt und freuen uns darauf. Es gibt einige Sachen, die wir noch besser machen können. Daran werden wir arbeiten.

Das Olymp Final Four ist der letzte Saison-Höhepunkt. Geht es danach in den Urlaub?

So richtig habe ich noch nichts geplant. Aber Sonne und Familie stehen nach der Saison auf jeden Fall ganz oben.

 
 
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