Investoren- und Ideensuche für Ortskernbereich in Erligheim laufen Zehntscheuer-Areal wird reaktiviert

Von Jürgen Kunz
Das Areal mit Grünem Baum, den anschließenden Häusern und der Großen Zehntscheuer soll laut Bürgermeister und Gemeinderat aufgewertet und reaktiviert werden⇥ Foto: Helmut Pangerl

Für vier denkmalgeschützte Gebäude an der Löchgauer Straße ist die Gemeinde auf Investorensuche. Dieses Areal soll im Rahmen der Ortskernsanierung attraktiv umgestaltet werden.

In den nächsten Jahren wird sich mit dem erstmals um 1600 erwähnten Fachwerkgebäude des „Grünen Baums“ und der mächtigen Großen Zehntscheune aus dem 15. Jahrhundert zusammen mit dem dazugehörenden Gebäudekomplex der exponierte Teil Erligheims an der Ortsdurchfahrt verändern. Alle Gebäude hat inzwischen die Gemeinde gekauft mit dem Ziel von Gemeinderat und Verwaltung, das Areal aufzuwerten und zu reaktivieren, wie Bürgermeister Rainer Schäuffele im Gespräch mit BZ erklärt. Die beauftragte Stadtentwicklungsgesellschaft STEG ist zurzeit mit der notwendigen Investorensuche beschäftigt, die Konzepte für die Gebäude vorlegen können. „Sie sind weitgehend frei“, sagt Schäuffele, „kommunalpolitisches Ziel ist es, die Gaststätte und den Saal zu erhalten.“

Bereits 2019 wurde die STEG damit beauftragt, das Areal um die Große Zehntscheune im Ortskern zu untersuchen. Zum Untersuchungsbereich gehörten außerdem die Löchgauer Straße 1 bis 5 (Gasthaus „Grüner Baum“), und die Parkplatzflächen an der Hofener Straße 3 sowie weitere Gebäude und Freiflächen im Umfeld, die Potenzial zur Neugestaltung bieten.

Ein Fachbüro hat die Große Scheune, die die größte denkmalgeschützte Zehntscheuer im Landkreis ist, auf ihren bautechnischen Zustand geprüft und Aus- und Umbaumöglichkeiten zur Umnutzung als Wohngebäude aufgezeigt, wie Schäuffele erklärt. Mit der Denkmalbehörde sowie mit den übergeordneten Behörden habe es Abstimmungsgespräche gegeben. Auch der Baugrund wurde analysiert, um zukünftig mögliche Ergänzungsbauten sowie eine Tiefgarage – mit einer Zufahrt von der Löchgauer Straße – planen zu können.

Zwei große Knackpunkte

Nach Einschätzung von Bürgermeister Schäuffele schränke die neue Rechtslage den Denkmalschutz etwas ein, und er müsse hinter dem Brandschutz zurückstehen. Dabei müsse Wohnbausanierung ermöglicht werden, was sich bei den Konzeptionen von etwaigen Investoren niederschlagen könne. Dennoch, Schäuffele erkennt zwei große Knackpunkte für Investoren im Areal: die Große Scheune, allein durch die Größe des Gebäudes und den notwendigen Brandschutz, und der Erhalt der Gastronomie im Gebäude des „Grünen Baums“. Nach Vorstellung von Gemeinderat und Bürgermeister sollen ein öffentlicher Platz mit Aufenthaltscharakter entstehen und die Fußwegverbindung zwischen Grünwiesenstraße in Richtung Löchgauer Straße sowie in Richtung Hauptstraße ausgebaut werden. Letztendlich sollen „ungenutzte und untergenutzte denkmalgeschützte Gebäude“ neues Leben eingehaucht werden, so Schäuffele und er merkt an: „Mehrere denkmalgeschützte Gebäude sowie Baulücken, die sich für Neubauten eignen, sollen an neue Investoren verkauft werden, die diese Bestandsgebäude modernisieren und neue Wohnungen im Ortskern von Erligheim schaffen.“

Abriss Anfang 2022

Das Zeitfenster sieht laut Schäuffele vor, dass bis Ende September die grundsätzlichen Interessenten von der STEG vorgelegt werden können. Noch vor Weihnachten könnte idealerweise dann der Gemeinderat die Konzepte beraten. Nach den aktuellen Planungen sollen die Gebäude Hauptstraße 6 (frühere Poststelle), und das Gebäude Hauptstraße 8, die Nebengebäude der Löchgauer Straße 3 und die ehemalige Mosterei (Löchgauer Straße 5) Anfang 2022 abgerissen werden.

„Bei diesem Großprojekt werden wir vom Land finanziell sehr unterstützt“, sagt Schäuffele. Im Rahmen des Landessanierungsprogramm hat das Regierungspräsidium Stuttgart und das Wirtschaftsministerium Anfang des Jahres eine Aufstockung der Sanierungsförderung um 600 000 Euro zugesichert. Diese sind, wie der Bürgermeister erklärt, unter anderem auch für die Entwicklung des Areals „Große Scheune/Grünen Baum“ zu verwenden.

 
 
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