Jahresgespräch mit dem Erligheimer Bürgermeister Rainer Schäuffele „Geselligkeit ist ein Bedürfnis“

Von Jürgen Kunz
Der Erligheimer Bürgermeistergespräch Rainer Schäuffele hat vom Aussichtspunkt Weinkanzel den besten Blick auf seine Gemeinde. Foto: Helmut Pangerl

Für den Erligheimer Bürgermeister Rainer Schäuffele ist nach zwei Corona-Jahren die Stimmung getrübt. Die Investorensuche für das Areal „Grüner Baum/Große Scheune“ ist erfolgreich.

Von den Themen sehr gut gelaufen, aber auch anstrengend und im Ergebnis zufriedenstellend“, so charakterisiert der Erligheimer Bürgermeister das vergangene Jahr: Das Krippenhaus wurde fertiggestellt, mit dem neuen Baugebiet „Aichert Nord“ wurde begonnen – 39 von 42 gemeindeeigenen Grundstücke konnten verkauft und mit der Erschließung begonnen werden – und die Investorensuche für das innerörtliche Areal „Grüner Baum/Große Scheue“ war erfolgreich.

Man habe aus insgesamt drei Investoren auswählen können, zwei für das gesamte innerörtliche Areal und einen für den Bereich Große Scheune und Löchgauer Straße 1 bis 3. „Es gibt eine Vision, die beim Gemeinderat gut angekommen ist. Wir sind auf einem guten Weg“, sagt Schäuffele, und man könne Ende Januar beziehungsweise Anfang Februar die Investoren und deren Idee bekanntgeben. Gemeinderat und Verwaltung wollen jetzt eher etwas länger planen, um zukunftsfähig zu werden. Ziel sei es die Gastronomie im Grünen Baum zu erhalten und eine Außenbewirtschaftung zu ermöglichen, skizziert der Bürgermeister die Ansprüche an die „Chance das Areal neuzuordnen“. Schäuffele: „Es wird 2022 ein sehr spannendes Jahr.“

Natürlich nimmt in dem fast zweistündigen Gespräch „Corona“ breiten Raum ein. „Nach zwei Corona-Jahren ist die Stimmung schon getrübt“, bekennt Schäuffele, der sich nach zwei Amtsperioden im Sommer zur Wiederwahl als Erligheimer Bürgermeister stellen will. Die vielen schnellen Änderungen der Coronaverordnungen, das strenge die Verwaltung doch sehr an.

„Was Freude bereitet, die Begegnung mit Menschen, fehlt“, ergänzt er, und er bedauert, dass inzwischen zum zweiten Mal die Feierlichkeiten für das Jubiläum der Feuerwehr abgesagt werden mussten. Es finde kein gesellschaftliches Leben mehr statt. Dies führe dazu, dass auch die Vereine keine Planungen mehr vornehmen, und für die Chöre werde es ganz schwierig, befürchtet der Erligheimer Bürgermeister. „Geselligkeit ist ein Bedürfnis der Menschen“, sagt Schäuffele, und so ergeben sich die persönlichen Wünsche für 2022 für Schäuffele nahezu von selbst: „Ich hoffe, das alte Leben wieder zurückzubekommen, denn er habe das Bedürfnis, wieder mehr unter den Leuten zu sein.“

Corona ist das Thema, das alle Bereiche betrifft, so Schäuffele, bei den Erligheimer Finanzen sei es aber überraschenderweise so, dass die Gemeinde von Platz 34 auf 14 der kreisweiten Finanzkraft gesprungen ist. Das liegt nach Einschätzung des Erligheimer Bürgermeisters vor allem daran, dass es keinen Einbruch der Gewerbesteuer gerade bei den großen Steuerzahlern wie Staiger und Blatter Baustoffe gegeben habe. Stabile Gewerbesteuer und Ausgleichzahlungen auf der Basis der Jahre 2017 bis 2019 – „finanziell können wir überhaupt nicht jammern“, so Schäuffele.

Netto will erweitern

Im Ausblick erklärte Schäuffele, dass der Erligheimer Netto-Markt erweitern wolle und die Gemeinde dies mit den notwendigen Änderungen im Bebauungsplan begleiten werden. Darüber hinaus werden der Bezug des neuen Krippenhauses, die Fertigstellung der Erschließung „Aichert Nord“, aber auch die Bewältigung der Corona-Pandemie weiterhin im Vordergrund stehen.

 
 
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