Kabarett in Bietighiem-Bissingen „Die Lüge ist systemisch geworden“

Von Heike Rommel
Uli Masuth outet sich als Querdenker. Foto: /Martin Kalb

Zu Uli Masuth, der sich selbst als „Querdenker“ bezeichnete, kamen viele Besucher in den Kulturkeller.

Ausverkauftes Haus hatte das Bietigheimer Kulturamt am Freitagabend mitseiner Veranstaltung mit dem Kabarettisten Uli Masuth und seinem Programm „Lügen und andere Wahrheiten“ im Kleinkunstkeller. Für das Publikum war der Duisburger und Wahl-Weimarer, der im Zusammenhang mit der Partei „dieBasis“ in die Schlagzeilen geraten war, kein Unbekannter. „Ich bin kein Corona-Leugner, aber ein Querdenker“, so Masuth.

Als einer, der dem Gesagten in angenehmen Sprechtempo auch moderate Töne am Flügel verleiht, erntete Uli Masuth jede Menge Applaus vom seinem Publikum im Kulturkeller. Im Unterschied zu den meisten Kabarettisten ratterte er sein Programm nicht als lauter Schnellsprecher durch, sondern erwies sich als Beherrscher von Kunstpausen auf gut reflektierte Pointen.

Spannungen zwischen dem Kabarettisten und dem Publikum

„Die Wahrheit, frank und frei ausgesprochen, hat schon so manche Probleme gegeben“, schickte Masuth voraus. „Da kann es auch zwischen dem Kabarettisten und dem Publikum zu Spannungen kommen.“. Mache der Akteur Witze über die Grünen, sei er automatisch ein Nazi und mache er Witze über die CDU, gelte er als links-grün versifft. Baerbock, Habeck, Faezer & Co., Lauterbach, Merkel und Merz: Damit wollte Uli Masuth sein Publikum nicht in zwei Lager spalten wie ihm Veranstalter und die Medien einmal vorgeworfen hätten.

Mit „Wir lügen alle 20- bis 200-mal täglich, je nachdem, welchem Wissenschaftler wir glauben“, mündete er in das Fazit: „Die Lüge ist systemisch geworden“ nach Ray Kurzweil, dem Leiter der Technischen Entwicklung bei Google. Mainstream-Wahrheit – Das wäre natürlich immer das Bequemste. „Je lauter einer behauptet, die Wahrheit zu kennen, umso skeptischer sollte man sein“, zitierte Masuth den „ARD-Faktenfinder“, Patrick Gensing.

 
 
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