Kienle Spiess Sachsenheim Betriebsrat hofft auf positiven Effekt

Von Mathias Schmid
Wie es mit Kienle Spiess unter dem neuen Besitzer genau weitergeht, ist noch nicht bekannt. ⇥ Foto: Martin Kalb

Von der Übernahme durch Feintool aus der Schweiz erfuhr der Vorsitzende kurzfristig. Zudem gebe es offene Fragen.

Die Firma Kienle + Spiess hat, wie berichtet, einen neuen Besitzer namens Feintool. Die Schweizer Unternehmensgruppe will mit der Sachsenheimer Firma den Bereich E-Mobilität ausbauen. Auch für das Sachsenheimer Traditionsunternehmen soll sich der Besitzerwechsel auszahlen, wie es in einer ersten Stellungnahme hieß. Auch der Betriebsrat sieht in erster Linie eine Chance für Kienle + Spiess, bemängelt aber den Informationsfluss.

„Wir haben nur ganz nebulös erfahren, dass Interessenten durchs Haus geführt werden“, sagt der Betriebsratsvorsitzende von Kienle + Spiess Deutschland, Andreas Ivenz, über die vergangenen Monate. Der Betriebsrat habe „immer wieder nachgefragt“. Irgendwann habe man die Auskunft erhalten, die Geschäftsführung wisse selber noch nicht so genau, und man werde sehen, wann es spruchreif wird. „Das war eine zähe Geschichte“, so Ivenz. Erst an diesem Montagabend, also kurz vor der Bekanntgabe des Kaufs durch Feintool, sei der Betriebsrat vom Geschäftsführer informiert worden. Am Dienstag sei eine allgemeine Infoveranstaltung für die Belegschaft erfolgt.

Antwort: Alles bleibt beim Alten

Viel mehr Informationen als in der veröffentlichten Pressemeldung habe es aber auf den beiden Veranstaltungen nicht gegeben. „Wir haben auch versucht, das eine oder andere noch zu hinterfragen“, betont Ivenz, „die Antwort war erst mal, dass es im Moment so weiter geht wie bisher.“

Nachdem sich der Betriebsrat über den neuen Besitzer aus der Schweiz informiert hat, kommt Ivenz zu folgendem Schluss: „Feintool hat seit einigen Jahren Stanzerfahrung. Das passt schon gut in deren Linie, wenn sie uns dazu nehmen.“ Schließlich habe Kienle + Spiess „viel Erfahrung und eine breite Produktpalette.

Dass es Versuche zur Optimierung gibt, hält Ivenz für wahrscheinlich. „Wir sind ja auch immer auf der Suche nach Optimierungspotenzial.“ Damit meint er aber nicht keine Rationalsierung der Arbeitskräfte: „Ich gehe davon aus, dass wir mit Feintool gemeinsam wachsen“. Und weiter: „Wenn mit dem neuem Eigentümer etwas gezielter geht, erhoffe ich mir auch Investitionen, sodass es technologisch vorangeht.“ Denn es gebe durchaus noch Märkte, bei denen man wachsen könne: „Zum Beispiel im Industriebereich, aber auch beim Thema Windkraft spüren wir noch Potenzial.“

Alles in allem meint Ivenz: „Wir sehen das optimistisch und warten mal ab, was da genau auf uns zukommt.“ Dafür hofft er aber noch auf weitere Informationen von der Geschäftsführung. „Die hat sich bisher sehr bedeckt gehalten.“

 
 
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