Kirbachschule in Sachsenheim Ideenteil drastisch reduziert

Von John Patrick Mikisch
Das Großprojekt Kirbachschule hat eine weitere Hürde genommen. Ab Ende Oktober läuft der öffentliche Planungswettbewerb für die Neu- und Umgestaltung. Foto: /Martin Kalb

Die Stadt Sachsenheim macht einen großen Schritt nach vorne auf dem Weg zur Erweiterung der Kirbachschule: Ende des Monats soll der Planungswettbewerb ausgeschrieben werden.

Sie gilt jetzt schon als größte finanzielle Investition der Sachsenheimer Stadtgeschichte, wie Bürgermeister Holger Albrich bei der jüngsten Gemeinderatssitzung erneut betonte: die Erweiterung und Sanierung der Kirbachschule, die auch die Kirbachtalhalle und das umliegende Areal umfasst (die BZ berichtete).

Der Finanzrahmen dafür liegt voraussichtlich bei rund 25 Millionen Euro. Nun soll der Planungswettbewerb öffentlich ausgeschrieben werden.

Ideenteil stark reduziert

Um die Kosten einigermaßen im Griff halten zu können, soll sich die Ausschreibung auf den sogenannten Realisierungsteil fokussieren, wie Joachim Mayer vom städtischen Bauprojektteam erläuterte. Dazu gehören die Kirbachschule, das umliegende Freigelände sowie die Kirbachtalhalle.

Diese wird derzeit für die Ganztagesbetreuung genutzt. Künftig sollen Mensa und Schule auch baulich verknüpft werden. Die dabei anfallenden Gestaltungs- und Baukosten sind kein Teil des Planungswettbewerbs.

Auch der sogenannte Ideenteil wurde „drastisch reduziert“, wie Joachim Mayer betonte. Im Planungswettbewerb ist jetzt nur noch der unmittelbar vor der Schule gelegene Abschnitt der Klingenstraße berücksichtigt.

Eigentlich umfasst der Ideenteil neben dem Sportplatz, die umliegenden Straßen, das Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr sowie zwei am oberen Ende der Klingenstraße gelegene Flächen. Sie sollen zu einem späteren Zeitpunkt in einem separaten Verfahren mit Bürgerbeteiligung angegangen werden.

Der Hauptgrund für diese Aufsplittung des Großprojekts sind die stark gestiegenen Kosten. Die Ursachen dafür vielfältig: Zum einen sei die Topografie der am Hang gelegenen Kirbachschule gestalterisch äußerst anspruchsvoll, wie Joachim Mayer betonte.

Zum anderen sind die Anforderungen an das Schulgebäude in den vergangenen fünf Jahren deutlich gestiegen, wie die Stadt Sachsenheim auf BZ-Anfrage mitteilte.

Das betrifft einen mittlerweile verpflichtenden Ganztagsbereich sowie die Erweiterung der Werkrealschule auf zwei Züge. Beides war 2018 noch nicht absehbar und floss daher auch nicht in die Machbarkeitsstudie ein, auf deren Grundlage die Kosten ermittelt wurden. Damals standen noch 20 Millionen Euro im Raum. Ein weiterer ungeplanter Kostentreiber dürften die exorbitant gestiegenen Baukosten sein.

Zweistufiger Wettbewerb

Um das abgespeckte Projekt nun auf den Weg zu bringen, sieht die Stadt ein zweistufiges Ausschreibungsverfahren vor.

Im ersten Schritt sei mit 60 bis 70 Bewerbungen zu rechnen, erläuterte Joachim Mayer. Von diesen sollen 20 bis 25 in die engere Auswahl genommen werden. Aus diesen solle das Preisgericht dann die Preisträger bestimmen, deren Arbeiten den Anforderungen am besten entsprechen. Der Rat stimmte dem vorgeschlagenen Vorgehen nach kurzer Diskussion mit 19 Ja-Stimmen unisono zu.

Schule erst 2030 fertig

Als Termin für das Preisgericht ist der 27. März 2024 vorgesehen. Das Gremium besteht aus 25 Personen, von denen 17 stimmberechtigt sind. Dazu gehören sechs Fachpreisrichter aus dem Bereich Architektur, Landschaftsarchitektur sowie Hochbau und Gebäudewirtschaft, fünf Sachpreisrichter (vier Gemeinderatsmitglieder sowie Bürgermeister Albrich) und sechs sachverständige Berater aus der Verwaltung sowie Rainer Graef als Schulleiter der Kirbachschule.

Die Kosten für den Planungswettbewerb und die Preisgelder für die besten Entwürfe liegen bei rund 2,2 Millionen. Davon entfallen 630 000 Euro auf dieses Haushaltsjahr und 1,54 Millionen auf 2024.

Bis die sanierte und erweiterte Kirbachschule fertig ist, wird es allerdings noch dauern: Der Baubeschluss für den ersten Bauabschnitt soll Ende 2024 vorliegen, mit dem Rohbau im Spätsommer 2025 begonnen werden. Der zweite Bauabschnitt mit Sanierungen und Umbauten in zwei Abschnitten würden ab Frühjahr 2027 folgen. Abschluss der Bauarbeiten ist laut Planungen im ersten Quartal 2030.

 
 
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