Kirchengemeinde Oberriexingen war der Wunschort

Von Gabriele Szczegulski
Im Moment sind Thorsten und Daniela Kisser noch in Bolheim als Pfarrerehepaar tätig.⇥ Foto: Familie Kisser

Im Sommer 2021 kommen Daniela und Torsten Kisser als Nachfolger für das Pfarrerehepaar Elke und Ulrich Gratz in die Gemeinde.

Wir haben uns so gewünscht, dass wir in Oberriexingen als Pfarrerehepaar angenommen werden, und konnten es kaum glauben, als es dann soweit war“, sagt Thorsten Kisser (32). Der evangelische Pfarrer wird gemeinsam mit seiner Frau Daniela (33) im Sommer 2021 die Nachfolge von Elke und Ulrich Graetz, die Anfang November in Rente gehen, übernehmen.

Überzeugt habe sie sehr vieles in Oberriexingen, wie Thorsten Kisser im Gespräch mit der BZ sagt, so dass diese Gemeinde zu ihrem Wunschort wurde, nach dem dreijährigen „unständigen“ Dienst in Bolheim auf der Ostalb, ihrer ersten gemeinsamen Pfarrerstelle. In Oberriexingen werden die beiden nicht nur die Gemeindepfarrstelle inne haben, sondern auch Vertretungsdienste in anderen Gemeinden übernehmen. In Oberriexingen, so Thorsten Kisser, fände sich schon viel, was „in unseren Pfarrstil passt“, den er als „offen, zugewandt, durchlässig und über die Kirchenränder“ hinausschauend beschreibt. Und in Oberriexingen sei ersichtlich, dass die Gemeindemitglieder sich „nicht in kleinen Kreisen verstecken, sondern miteinander agieren“. Da seien der Mittagstisch, die gemeindeeigene Bücherei, der Arbeitskreis Asyl und vieles andere Beispiele, wie das Miteinander in der Gemeinde funktioniere. Zudem gefalle ihm die Vernetzung der Kirchengemeinde mit der Gemeindeverwaltung und den Vereinen. „In Oberriexingen hat die Kirchengemeinde einen großen Stellenwert, das gefiel uns sehr gut“, sagt Thorsten Kisser.

Als eine der kommenden Aufgaben nennt Kisser vor allem die anstehende Renovierung des Innenraums der Georgskirche. Hier wollen die Kissers ausloten, „was die Gemeinde in dem Kirchenraum vorhat“. Er könne sich schon vorstellen, neue Strukturen einzuführen. „Müssen es immer Bänke, die hintereinander stehen, in einer Kirche sein?“, fragt er.

Er könne sich auch andere Formate als Gottesdienste in der Kirche vorstellen, zum Beispiel Theateraufführungen, wie ja auch in der Georgskirche durch das Theater unter der Dauseck Oberriexingen schon geschehen. In seiner derzeitigen Gemeinde, in Bolheim, hat das Ehepaar zur Unterstützung freischaffender Künstler Theateraufführungen an drei Wochenenden im Sommer initiiert. Vorstellen könne er sich auch Konzerte, Krabbelgruppen, Jugendkonzerte, Tanz. „Bewegung gehört doch auch in eine Kirche“, sagt er. Kirchenwanderungen beispielsweise seien bei ihm gesetzt.

Ein großes Anliegen sei es für sie beide, so Kisser, die jungen Erwachsenen im Alter zwischen 30 und 50 Jahren anzusprechen. „Welche Angebote gibt es für diese Altersgruppe konkret, was macht die Kirche für diese Menschen?“, seien Fragen, die ihn umtrieben. Zudem haben sowohl Thorsten als auch Daniela Kisser eine Zusatzausbildung zum klinischen Seelsorger und deshalb könnten sie in Schulen, Altersheimen oder Kliniken seelsorgerisch tätig werden. „Für uns ist die Zuwendung zum Menschen ganz wichtig, darum geht es doch im Glauben“, sagt er. Unterstützt werden die beiden dabei von Labradorhündin Aleesha, die laut Thorsten Kisser durchaus seelsorgerische Fähigkeiten hat: „Ich nehme sie zu Kindern oder alten Leuten oder bei unseren Kirchenwanderungen mit, Aleesha vermittelt Ruhe und spürt, wenn Menschen ihre Zuwendung brauchen und genau das ist auch die Aufgabe eines Seelsorgers.“

 
 
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