Kirchheim „Hinter den Lüssen 3“ Frische Ideen fürs neue Wohngebiet

Von Susanne Yvette Walter
  Foto: /BZ GRAFIK | Quelle: Eble Messerschmidt Partner Gemeinde Kirchheim/ Neckar

Der Kirchheimer Gemeinderat informierte sich über die Möglichkeiten zur Gestaltung eines neuen Wohngebiets. Dabei gefiel den Gemeinderäten ein Vorschlag besonders gut.

Die starke Nachfrage nach Wohnraum führt in Kirchheim zur Erschließung eines weiteren Baugebietes: Im südlichen Anschluss an das Teilgebiet „Hinter den Lüssen 1“ am westlichen Ortsrand soll nun als drittes Modul nach den Bauabschnitten „Hinter den Lüssen 1 und 2“ das Baugebiet „Hinter den Lüssen 3“ dazukommen. Jetzt stehen die Rahmenbedingungen dafür. Kriterien des Artenschutzes sind auch berücksichtigt. Der Kirchheimer Gemeinderat will zeitnah an die Umsetzung gehen.

Ökologisches Quartierskonzept

In der Sitzung des Gemeinderats stellte Stadtplaner Joachim Messerschmidt vom Büro Eble Messerschmidt und Partner aus Tübingen drei Varianten vor, die lebhaft diskutiert wurden. Es gehe darum, ökologisch nachhaltig mit Quartierskonzept zu bauen. Überlegungen, die Holzbauweise als verbindliche Bauweise festzulegen, gebe es bereits, da sie Ressourcen schont. Fragen zur regenerativen Energieversorgung mit Nahwärme und einem ökologisch hochwertigen Regenwasserkonzept, sowie zum sommerlichen Wärmeschutz und zum ressourcensparenden Umgang mit Wasser kamen aus dem Gemeinderat. Der Stadtplaner überlegte und bot die Option Regenwasser aufzubereiten und „Grauwasser“, leicht verschmutztes häusliches Abwasser aus der Dusche, Waschbecken und Küche, für die Toilettenspülung zu verwenden. Die „intelligente“ Vernetzung von Solaranlagen mit möglichst optimaler Energieausbeute sei ebenfalls ein spannendes Thema.

Die Kirchheimer Verwaltungsspitze liebäugelt inzwischen mit Variante 3 der städtebaulichen Entwürfe, weil diese die Flächen am besten nutze und die Verkehrsflächen im Wohngebiet kleiner ausfallen. „Der Entwurf verspricht einen möglichst ressourcenschonenden Umgang mit der Landschaft“, erklärt Bürgermeister Uwe Seibold. Bei dieser Variante setzt der Planer auf Bauherren, die sich zusammentun und gemeinsam im zentralen Bereich zwei gemeinschaftlich angelegte grüne Mehrgenerationen-Wohnhöfe führen. Die Höfe bilden das soziale Zentrum und sind für spielende Kinder und für die Gemeinschaft angelegt. Es gibt eine gemeinsame Tiefgarage pro Hof und oberirdische Stellplätze für die Reihenhäuser.

Sogenannte „Ankernutzer“ übernehmen Aufgaben für die Hofgemeinschaft. Bauherren, Genossenschaften oder kleinere Investoren finden sich mit oder ohne Vermittlung in dieser Variante zusammen zu Baugemeinschaften und realisieren die Geschossbauten der Wohnhöfe. Gemeinschaftsräume werden geschaffen. Überlegungen gehen hier auch in Richtung Mehrgenerationenwohnen und „Wohnen Plus“ - ein Angebot für Senioren mit zusätzlichem Service. Diese Variante sieht 87 Wohneinheiten vor und verbraucht dabei weniger als 20 Prozent der öffentlichen Flächen.

 
 
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