Kirchheimer Gemeinderat diskutiert Pläne Gemeindehalle: Umbau nimmt Form an

Von Uwe Deecke
Die Kirchheimer Gemeindehalle wird für rund zehn Millionen Euro saniert. Das Architekturbüro stellt an diesem Donnerstag seine Planungen vor.⇥ Foto: Martin Kalb

Die Sanierung der Sport- und Begegnungsstätte wurde viele Jahre aufgeschoben. Nun wird heute im Gemeinderat die Entwurfsplanung vorgestellt.

Im Jahr 1965 wurde die Kirchheimer Gemeindehalle mit ihrem Lehrschwimmbecken in Betrieb genommen, die als Kultur-, Sport- und Begegnungsstätte für die Arbeit der über 50 Vereine und der Schule auf dem Laiern von großer Bedeutung ist. Das Lehrschwimmbad wird auch von der DLRG und von Schulen umliegender Kommunen genutzt, ist aber ebenfalls in die Jahre gekommen und soll barrierefrei saniert werden.Die Sanierung der

Halle ist aus technischen und brandschutzrechtlichen Gründen erforderlich und durch die neuen Regelungen immer dringlicher geworden. Schon jetzt können Veranstaltungen nur noch mit einer Feuerwache stattfinden, die durch Angehörige der Freiwilligen Feuerwehr gewährleistet wird.

Kosten: 10,1 Millionen Euro

Es soll aber nicht nur kernsaniert, sondern auch erweitert werden. Auf Anregung der Fraktion „Die Unabhängigen“ soll im östlichen Anbau auch Platz für zwei Kindergartengruppen und eine Krippengruppe entstehen, die im Ort benötigt werden. Gerade werden Container am Kindergarten Klecks aufgestellt, die die Gemeinde dringend braucht. Der Anbau mit einer neuen Kita an der Halle bringt zusätzliches Geld aus Förderprogrammen, macht das Projekt aber auch teurer.

Durch die Schulerweiterung mit Ganztagsangeboten und die benötigten Kinderbetreuungsplätze werden auch mehr Hallenkapazitäten und Außenumkleiden erforderlich, die ebenfalls Bestandteil der Planung sind. Die Kosten sind für die klamme Kommune eine Herausforderung und liegen mit den Außenanlagen bei derzeit rund 10,1 Millionen Euro.

Vor dem seit Jahren anhaltenden Bauboom wäre all dies vermutlich deutlich günstiger geworden. Damals aber, macht Bürgermeister Uwe Seibold deutlich, habe man sich um die Pflichtaufgaben der Kinderbetreuung kümmern müssen und Einrichtungen und Gruppenräume finanzieren müssen. Die rund zehn Millionen Euro, die nun unterm Strich stehen, muss die Gemeinde nicht alleine tragen.

Zuschüsse beantragt

Zuschüsse aus der Sanierungsförderung, dem Ausgleichsstock, der Sportstättenförderung sowie dem Investitionsprogramm des Bundes zur Kinderbetreuungsfinanzierung wurden beantragt. Während die Bezuschussung aus dem Sanierungsprogramm „Ortskern III“ und „Soziale Integration im Quartier“ (SIQ) von den zuständigen Behörden bereits in Aussicht gestellt wurde, sei ein Zuschuss des Bundes wegen der überzeichneten Fördertöpfe kaum wahrscheinlich.

Die derzeitige Finanzierungsplanung sehe für dieses Jahr 300 000 Euro vor, in den beiden kommenden Jahren rund 3,6 Millionen und für 2023 rund 1,8 Millionen Euro vor, so Kämmerer Jürgen Bothner. Durch die neue Entgeltordnung sollen ab 2021 jährlich rund 120 000 Euro erwirtschaftet werden, um den Kostendeckungsgrad der öffentlichen Einrichtungen zu verbessern.

Um den Start der Kita zum Herbst 2022 sicherzustellen, wurde im Gemeinderat überlegt, das Projekt in zwei Abschnitten umzusetzen, was mit rund 700000 Euro Mehrkosten verbunden wäre. Sie soll nun auch so zu diesem Termin starten können, versicherte Bürgermeister Uwe Seibold auf Anfrage der BZ. Für die Vereine seien die alte Turnhalle oder die Schulsporthalle in der Übergangszeit womöglich eine Option. Eine externe Prüfung zu zwei Bauabschnitten erbrachte kaum Verbesserungen, so dass sie von der Verwaltung als wirtschaftlich nicht sinnvoll angesehen wird.

Gleichwohl wurde auf der Januarsitzung beschlossen, das Stuttgarter Büro „Drees & Sommer“ mit einer Gesamtüberprüfung der Kosten und möglichen Einsparpotentialen zu beauftragen. Das Ergebnis dazu soll zur Gemeinderatssitzung im April vorliegen und dann beraten werden.

Info Das Büro asp“, das den Architektenwettbewerb für die Gemeindehalle gewonnen hatte, wird auf der Sitzung die Entwurfsplanung detailliert vorstellen. Weitere Themen der Gemeinderatssitzung an diesem Donnerstag, 20. Februar, um 19 Uhr sind die Sanierung des Starentores, das Digitalisierungprojekt „Familienplattform Famigo Plus“, die Besetzung des Gutachterausschusses sowie eine öffentlich-rechtliche Vereinbarung über den gemeinsamen Holzverkauf waldbesitzender Kommunen im Landkreis.

 
 
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