Klub richtet den Blick jetzt auf den DEL2-Spielbetrieb Fünf Gönner helfen den Steelers

Von Andreas Eberle
Nach der wirtschaftlichen Sanierung der Bietigheim Steelers hat Geschäftsführer Volker Schoch wieder gut lachen. ⇥ Foto: Martin Kalb

Nach der Sanierung und der erteilten DEL2-Lizenz richtet der Verein den Blick aufs Sportliche und den Spielbetrieb.

Die Erleichterung im Ellental ist riesig. Die Kunde aus der DEL2-Zentrale in Neuss, dass die Bietigheim Steelers die für die nachträgliche Lizenzerteilung verlangten Auflagen zur Zufriedenheit der Liga erfüllt haben, beseitigte am Dienstag die letzten Zweifel am Überleben des Klubs in der zweithöchsten deutschen Spielklasse. „Wir sind all jenen dankbar, die uns unterstützt haben und die immer daran geglaubt haben, dass es hier weitergeht. Viele Fans haben mitgehofft und mitgefiebert“, sagt Geschäftsführer Volker Schoch.

Nach der erstinstanzlichen Lizenzverweigerung hatte der Steelers-Macher viel Kritik einstecken müssen, speziell in den sozialen Medien. „Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht. Den Miesepeter-Schreibern haben wir gezeigt, dass wir die Herausforderung auch in schwierigen Zeiten meistern“, stellt Schoch nicht ohne Genugtuung fest. Dem Verein zufolge waren es letztlich fünf Gönner, die die geforderte Summe an frischem Kapital im mittleren sechsstelligen Bereich bereitgestellt haben. „Sie haben meinen größten Respekt. So eine Unterstützung ist gerade vor dem Corona-Hintergrund nicht selbstverständlich“, sagt Schoch.

Nach der wirtschaftlichen Konsolidierung richten die Steelers den Blick nun nach vorne und auf das Sportliche – und auch da warten knifflige Aufgaben. Schließlich muss unter Pandemie-Bedingungen und mit entsprechenden Hygienekonzepten der Spielbetrieb organisiert werden. Den Saisonstart hat die Liga erst vor zwei Wochen auf den 6. November verschoben. „Ich bin zu 100 Prozent davon überzeugt, dass wir da auch loslegen werden. Dann ist noch eine Hauptrunde mit 52 Spielen und attraktiven Playoffs möglich“, sagt Schoch. An eine erneute Verlegung will der 55-jährige Ochsenbacher gar nicht erst denken: „Wenn wir Anfang November nicht anfangen, braucht man über sinnvolles Eishockey in dieser Saison gar nicht mehr reden.“

Bis Ende Oktober gilt die Grenze von 500 Besuchern bei Sportveranstaltungen. Wie es danach weitergeht, ist noch offen. „Wir wollen vor möglichst vielen Zuschauern spielen, und diese Einnahmen brauchen wir auch“, sagt Schoch. Er hofft, dass die erlaubte Zahl zum Jahresende hin eine knapp vierstellige Größe erreicht, sodass zumindest die Dauerkartenbesitzer in der EgeTrans-Arena mit Plätzen versorgt sind. Aktuell nimmt der Klub Reservierungen zwar entgegen, die Dauerkarten werden aber mit Blick auf die unsichere Situation bisher weder herausgegeben noch müssen sie bezahlt werden.

Trainingsauftakt ist noch offen

Nach und nach treffen auch die Profis im Ellental ein. Ihre Verträge beginnen am 1. September. Wann genau der offizielle Trainingsauftakt auf dem Eis ist, steht noch nicht fest. Laut Schoch sollen in der Vorbereitung sechs Testspiele stattfinden. Da die Planung durch die Verschiebung nicht mehr gepasst habe, werden die Gegner nicht die DEL2-Rivalen aus Kassel, Frankfurt, Kaufbeuren und Bad Tölz sein, wie ursprünglich vorgesehen war. „Wir müssen darauf achten, dass sich die Mannschaft nicht kaputt trainiert, bis es endlich losgeht“, sagt Schoch. „Es geht darum, das Training richtig zu dosieren.“

In den letzten Wochen haben sich die Cracks selbst in Form gehalten. Dabei konnten sie auf die Expertise von Fitnesscoach Fabian Wolpert bauen, der auch individuelle Trainingspläne parat hielt. „Die Jungs sind körperlich in einem sehr guten Zustand“, so der Eindruck von Schoch. „Die Mannschaft brennt darauf, gemeinsam wieder auf dem Eis zu stehen.“

 
 
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