Knatorei Bietigheim-Bissingen Konzert-Knaller zum Jubiläum

Von Gabriele Szczegulski
Die Kantorei an Sankt Laurentius wird 30 Jahre alt. Foto: /Kirchengemeinde Sankt Laurentius

Vor 30 Jahren gründete Kantor Jürgen Benkö an Sankt Laurentius die Kantorei. Am Sonntag wird die Matthäus-Passion aufgeführt. 

Bachs „Matthäus-Passion“ ist ein Gipfelwerk der Musikgeschichte mit seiner berührenden und überwältigenden Ausdruckskraft. „Es ist ein Knaller unter allen Oratorien“, sagt Jürgen Benkö, seines Zeichens Kantor an der katholischen Kirche Sankt Laurentius. Diesen Knaller führt er am kommenden Sonntag, 17. März, mit der Bietigheimer Kantorei auf.

Großes musikalisches Potenzial

Anlass ist das 30-jährige Bestehen des Kirchenchors, der 1994 von Benkö gegründet wurde. 1989 war der Kirchenmusiker, der grade sein Studium abgeschlossen hatte, nach Bietigheim gekommen und stand in Sankt Laurentius „vor dem musikalischen Nichts“, wie er sagt. Aber, so Benkö, es war Potenzial vorhanden. So gründete er die Kantorei als Oratorienchor. „Die Vergrößerung der Orgel zu einer der größten und schönsten im Landkreis war der Auslöser, mit ihr und einem qualitätshohen Chor Oratorien aufzuführen. 100 Sänger und Sängerinnen kamen gleich zur ersten Singstunde auf den Aufruf des Kantors hin. Und bis heute sind es immer zwischen 80 und 100 Sänger und Sängerinnen.

Eine Stimmbildnerin kümmert sich um die gesangliche Ausbildung der Kantorei-Sänger, die, zeigen sie Interesse am Mitsingen, dem Kantor erst einmal vorsingen müssen. „Es ist schon eine Herausforderung für Laiensänger, ein Oratorium zu singen, da braucht es mehr gesangliches Können als in unserem Kirchenchor“. 1994 war es das Bachsche Weihnachtsoratorium, das als erstes Werk aufgeführt wurde, viele weitere sind dem gefolgt. Bis zu vierstimmig kann die Kantorei intonieren, beispielsweise bei A-capella-Konzerten mit Musik von Gabrieli, Schütz oder Prätorius. Zwei bis drei große Konzerte pro Jahr führt die Kantorei auf.

Für die Kantorei gibt es kein Budget und die Mitglieder zahlen keinen Beitrag, spenden aber gerne für die kostenintensiven Oratorienaufführungen, die laut Benkö schon mal an die 10 000 Euro kosten können, wenn es ein Orchester und Solisten braucht. Die Eintrittsgelder werden dafür verwendet oder Einnahmen von A-cappella-Konzerten, die keine Gage kosten, zudem gibt es Sponsoren.

 
 
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