Konzept fürs Bönnigheimer Familienzentrum entwickeln Was Familien sich wünschen

Von Susanne Yvette Walter
Simone Wagner (links) und Regine Gallée freuen sich, wenn es mit dem Bönnigheimer Familienzentrum endlich richtig los gehen kann.⇥ Foto: Oliver Bürkle

Erzieher und Elternbeiratsvorsitzende aller städtischen Kindertageseinrichtungen in der Stadt arbeiten am Konzept „Bönnigheimer Familienzentrum“.

Kürzlich haben sich Erzieher und Elternbeiratsvorsitzende aller städtischen Einrichtungen in Bönnigheim getroffen, um an der Entstehung eines Familienzentrums in der Stadt zu arbeiten. Sie entwarfen einen Fragebogen, der Wünsche und Bedürfnisse von Bönnigheimer Familien ans Licht bringen soll.

Die Pandemie hat den Aufbau des neuen Familienzentrums ausgebremst: „Wir stecken noch in den Kinderschuhen. Corona-bedingt konnten wir unsere Ideen noch nicht anpacken“, bedauert Simone Wagner. Das entstehende Familienzentrum soll in der Kindertagesstätte im Schlossfeld angesiedelt werden. Aber die Veranstaltungsorte sollen wechseln. „Familienzentrum als Galeriemodell nennt sich das“, erklärt Wagner: „Wir wollen hinausgehen in die Stadt und uns öffnen mit vielen niederschwelligen Angeboten wie Elterncafés.“ Koordinatorin Regine Gallée hat im Herbst schon angefangen, Spielplatzgespräche in Bönnigheim zu führen. „Sie hat mit einer Kanne Kaffee in der Hand auf den Spielplätzen nachgefragt, was fehlt. Das war ganz ungezwungen“, sagt Wagner. Austausch und Partizipation von Bürgern werden großgeschrieben bei der Entstehung des neuen Familienzentrums in Bönnigheim.

Am ersten Februar tüftelten Simone Wagner, Gesamtleiterin der städtischen Kindertagesstätten in Bönnigheim, und Regine Gallée als künftige Elternbegleiterin im neu entstehenden Familienzentrum mit den Elternbeiratsvorsitzenden der städtischen Kindertageseinrichtungen einen Fragebogen für Eltern aus. In der neunten Kalenderwoche soll er im Nachrichtenblatt der Stadt veröffentlicht werden. Der Flyer wird auch digital zur Verfügung gestellt, sodass die Eltern über einen QR-Code ihre Antworten direkt eingeben können. Für die Erstellung der Bürgerumfrage arbeitet die Stadt Bönnigheim mit der Schule für Farbe und Gestaltung in Stuttgart zusammen.

Ziel des Treffens am 1. Februar: Simone Wagner und ihre Kollegen wollen mehr erfahren über die Bedürfnisse von Bönnigheimer Familien, die ihre Kinder in diesen Einrichtungen untergebracht haben. Bei der Entstehung des neuen Familienzentrums wollen sie diese Wünsche berücksichtigen können.

Digitale Angebote

Regine Gallée und Simone Wagner haben die Aufgabe übernommen, einen Fragebogen zu entwickeln. „Wir sind noch am Anfang“, sagt Wagner: „Seit 14. September haben wir eine Elternbegleiterin für das neue Familienzentrum, Regine Gallée. Sie ist auch als Koordinatorin vorgesehen.“ Jahrelang sei sie als Erzieherin in einer städtischen Kindertageseinrichtung in Bönnigheim tätig gewesen und und habe sich dadurch für diese neue Aufgabe qualifiziert.

Digitaler Adventskalender: „Wir haben im Dezember bereits begonnen mit kleinen digitalen Angeboten, weil wir uns nicht treffen durften“, beschreibt Gallée ihre bisherige Arbeit im neuen Zentrum. Die Weiterentwicklung des Konzeptes sei der zweite Schritt. Die Analyse soll nun zeigen, was die Familien vor Ort brauchen.

Zunächst möchten sich die Pädagoginnen einen Eindruck über ihre Zielgruppe schaffen: „Welche Sprachen werden in den Familien gesprochen? Wie viele Kinder leben im Haushalt? Das sind zunächst Grundfragen“, erklärt Wagner. Außerdem soll abgefragt werden, ob sich die Familien ausschließlich Veranstaltungen für ihre Kinder wünsche oder zum Beispiel auch Vorträge für Erwachsene. Und wie sieht es bei gemeinsamen Veranstaltungen aus: Gibt es eine größere Nachfrage nach Angeboten für Väter mit ihren Kindern oder für Mütter mit ihren Kindern. Außerdem soll der Fragebogen klären, an welchen Tagen die Angebote stattfinden sollen.

Oma als Vorlesepatin

Es geht dem Team um Simone Wagner auch darum, über den Fragebogen herauszubekommen, wie die Bönnigheimer Bürger das Angebot des Familienzentrums erweitern können. „Das kann die Oma sein, die als Vorlesepatin erscheint“, sagt Wagner.

Auch wenn das neue Familienzentrum im Kindergarten im Schlossfeld untergebracht sein wird, sollen Kinder und Eltern aller städtischen Einrichtungen von den Angeboten profitieren können. Deshalb sollen sich Eltern auch zu möglichen Veranstaltungsorten äußern. „Kernfrage ist: Mit welchen Familien haben wir es zu tun und was brauchen sie“, sagt Wagner.

 
 
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