Kreis Ludwigsburg Frost sorgt für schlaflose Nächte bei  Obstbauern

Von Frank Ruppert
Zum Schutz vor Frostschäden werden wie in Bönnigheim Pflanzen künstlich beregnet. ⇥ Foto: Meik Sartorius

Die Minustemperaturen im Kreis führen zu teilweise großflächigen Schäden bei den Blüten. Wengerter machen sich Sorgen über frühe Sorten wie Lemberger.

Der Wintereinbruch in den letzten Tagen hat den Obst- und Weinbauern im Kreis vereinzelt die Sorgenfalten auf die Stirn getrieben. „Wenn eine Frostnacht angesagt ist, schläft kein Obstbauer“, sagt Meik Sartorius vom Apfelland Sartorius.

Obwohl in seinem Betrieb 60 Prozent der Anbaufläche mit Beregnungsanlage ausgestattet ist, rechnet er im übrigen Teil bei Zwetschgen, Kirschen und Co mit Schäden von gut 60 Prozent durch den Frost der vergangenen Nächte. Auch frühblühende Birnensorten seien davon betroffen. Für Sartorius ist dies in den letzten Jahren leider ein regelmäßiges Problem.

„Die Winter sind zu mild und der März war zu sonnig, sodass vieles zu früh blüht. Kommen dann Frostnächte Ende März/Anfang April sind die Schäden meist großflächig“, sagt Sartorius. Dagegen helfe nur die künstliche Beregnung. Kündige sich eine Frostnacht an, stelle er die Anlage an und müsse diese dann auch die ganze Nacht überwachen. Durch den Gefrierprozess werde Wärme abgegeben und so die Blüte vor Frostschäden geschützt.

Existenzbedrohend sind die Schäden nicht. „In einem guten Jahr reichen 10 bis 20 Prozent der Blüten für eine ausreichende Ernte“, erklärt Sartorius.

Bei den Wengertern sind von Frostschäden nur wenige frühe Sorten betroffen. So sagt etwa Joachim Kölz, Vorsitzender der Felsengartenkellerei, dass etwa beim Lemberger Frostschäden vermutet werden können. Abschließend feststellen wird man dies allerdings erst beim Austrieb können, ergänzt Geschäftsführer Hans-Georg Schiller.

Jürgen Conz, Vorsitzender der Weingärtnergenossenschaft Stromberg-Zabergäu argumentiert ähnlich. Noch könne man das Ausmaß der Schäden schwer einschätzen. In Hohenhaslach am Kirchberg vermutet er beim Lemberger aber Schäden bei mehr als der Hälfte der Reben. Generell sei es aber noch zu früh, um gar Rückschlüsse auf die Ernte im Herbst ziehen zu können.

 
 
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