Kriminalität in Tamm Pandemie bremst Ganoven

Von Michaela Glemser
Die Tammer Kriminalstatistik Foto: dpa/Daniel Bockwoldt

Die Tammer Kriminalstatistik für das Jahr 2021 zeigt einen erfreulichen Trend bei den Straftaten. Die Zahl an Wohnungseinbrüchen bewegt sich auf sehr niedrigem Niveau.

Seit März dieses Jahres ist Andreas Eller Dienststellenleiter des städtischen Polizeipostens, der in den vergangenen Jahren vom Polizeirevier Kornwestheim dem Revier im benachbarten Bietigheim-Bissingen zugeordnet wurde. In der jüngsten Stadtratssitzung konnte Eller den Ratsmitgliedern positive Zahlen der Kriminalstatistik für das Jahr 2021 vorstellen. „Die Gesamtzahl der Straftaten entwickelte sich gegenüber 2020 rückläufig und reduzierte sich um 146 Delikte auf eine Anzahl von 329.“, erläuterte Eller. „Unsere Aufklärungsquote lag bei 69 Prozent. Im Vergleich dazu wurden im Polizeirevier Bietigheim-Bissingen im Vorjahr insgesamt 3631 Straftaten polizeibekannt, bei einer Aufklärungsquote von 64,8 Prozent“.

Anstieg bei Sexualdelikten

Einen leichten Anstieg gab es dagegen bei den Sexualdelikten, die sich von fünf Fällen im Jahr 2020 auf sieben Fälle im Jahr 2021 erhöhten, wobei es sich größtenteils um sexuelle Belästigungen handelte, wie Eller betonte. Deutlich gesunken ist die Anzahl der Diebstahlsdelikte, die im Vorjahr nur noch 55 betrug – im Gegensatz zu stattlichen 108 Diebstahlfällen im Jahr 2020. Der Tammer Polizeipostenleiter führte diesen Rückgang vor allem auf die Pandemie zurück. 34 Diebstahlsdelikte ohne erschwerende Umstände und 21 Diebstahlsdelikte unter erschwerenden Umständen konnte die Polizei Tamm im Vorjahr feststellen, wobei sich die Zahl der Wohnungseinbrüche mit drei Fällen auf einem sehr niedrigen Niveau bewegte. Bei den Körperverletzungen zeigten die Zahlen ebenfalls nach unten, denn diese Delikte sind von 64 polizeibekannten Fällen im Jahr 2020 auf 42 Delikte im Vorjahr gesunken. Die einfachen, leichten Körperverletzungen überwogen mit 34 Fällen gegenüber fünf gefährlichen Körperverletzungen.

Bei den Sachbeschädigungen bewegte sich der Trend mit 38 Delikten im Jahr 2021 ebenfalls abwärts, was Polizeipostenführer Eller aber ebenso auf die Pandemielage zurückführte, in der weniger Menschen draußen anzutreffen waren. Leicht angestiegen sind jedoch die Rauschgiftdelikte von 23 Fällen im Jahr 2020 auf 29 Fälle. „Unsere Aufklärungsquote ist in den zurückliegenden Jahren immer gestiegen, von 58 Prozent im Jahr 2017 auf 69 Prozent im Jahr 2021“, schilderte Eller. „Zwar würde ich mich freuen, wenn wir diese gute Quote auch in Zukunft halten können, aber ich rechne eher wieder mit einem leichten Rückgang“, führte er weiter aus.

Keine besonderen Auffälligkeiten gab es auch bei den Tatverdächtigen, die im Gebiet des Polizeipostens Tamm verfolgt wurden. Von den 204 betroffenen Personen waren 161 Erwachsene, 15 heranwachsende junge Menschen bis 21 Jahre, 22 Jugendliche und sechs Kinder. 38,2 Prozent der Tatverdächtigen hatten nicht die deutsche Staatsangehörigkeit.

Ein sicheres Tamm

„Tamm ist sicher“, stellte Bürgermeister Martin Bernhard angesichts dieser Zahlen der Kriminalstatistik 2021 erleichtert fest, und auch seine Stadträte dankten den drei Mitarbeitern des Polizeipostens Tamm für ihre gute Arbeit. Dabei rückten die Polizeikräfte aber nicht nur zur Verfolgung von Straftaten aus, sondern sie mussten im Jahr 2021 auch insgesamt 110 Verkehrsunfälle aufnehmen. 82 Unfälle zogen Sachschäden nach sich, bei 28 wurden Personen verletzt, darunter eine auch tödlich.

Unfallschwerpunkte waren dabei die Einmündung der Kreisstraße K 1671 in die Porschestraße und die Abfahrt der Bundesstraße B 27 zum Einkaufszentrum Breuningerland im Tammerfeld. Gerade auf der B 27 im Bereich des Einkaufszentrums regte Stadtrat Jürgen Hottmann von der AWV einen „Rotlichtblitzer“ an der Ampelanlage an.

 
 
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